

In diesem Jahr stand Deutschlands traditionsreichstes Festival für elektronische Musik unter dem Motto "Celebrating 30 Years". Bei den 60.000 Ravern herrschte beste Festivalstimmung. Auf der ehemaligen Raketenbasis Pydna bei Kastellaun im Hunsrück standen auf den insgesamt 20 Bühnen rund 350 (inter-) nationale Künstlerinnen und Künstler. Darunter zahlreiche internationale Stars wie Charlotte de Witte, Lilly Palmer, Eric Prydz, Felix Jaehn, Gestört aber GeiL, Klangkünstler, Kölsch, Neelix, Marten Hørger, Paul van Dyk, Reinier Zonneveld oder Alle Farben.
Neben den vier großen Headfloors, die Platz für jeweils mehrere Tausend Feiernde boten, entfachten die kleineren Clubfloors in und auf den Bunkern echtes "Underground-Feeling". Hinzu kamen über 50, von Campern initiierte Stages im CampingVillage, die teilweise schon seit Mittwoch für Festivalfeeling sorgten. Am Samstag wurde selbst der Marktplatz in Kastellaun zum Floor. Hier legte Basti M für 90 Minuten im "Technobus" auf.
Positives Interesse an der Veranstaltung gab es von Seiten der Politik an beiden Festivaltagen: Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums von Nature One besuchten am Freitag der Rheinland-Pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer und der Innenstaatssekretär Daniel Stich die Veranstaltung. Zusammen mit I-Motion Geschäftsführer Oliver Vordemvenne trafen sie die Einsatzkräfte von Polizei und DRK, Oberstleutnant Alexander Pfeilschifter vom Bundeswehrstandort Kastellaun, den Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises Volker Boch, sowie den Verbandsgemeinde-Bürgermeister Christian Keimer und ließen sich über den Einsatzablauf, sowie die Zusammenarbeit vor Ort informieren. Anschließend ging man gemeinsam über das Festivalgelände.
"Dass Nature One seit 30 Jahren Menschen aus der ganzen Welt begeistert, macht uns unglaublich dankbar. Dieses Jubiläum war nicht nur ein Rückblick auf eine besondere Geschichte - es war ein emotionales, friedliches und wunderschönes Fest mit allen und für alle, die Nature One ausmachen. Wir gehen mit voller Energie in die Zukunft dieses einzigartigen Festivals", sagt Oliver Vordemvenne, Geschäftsführer von I-Motion. 30 Jahre Festival spiegelten sich auch auf der Raketenbasis Pydna wieder. So gab es auf dem Festivalgelände eine digitale Ausstellung zur Historie mit Bildern und Videos, mehrere hundert Meter lange Bannerreihen mit Plakatmotiven aus 30 Jahren und die Wall of Fame mit den Namen aller über 3.800 Artists, die in den letzten 30 Jahren gespielt haben.
Unseren Artikel zur Historie des Festivals, "Nature One: 1,2 Millionen Besucher in 30 Jahren", finden Sie hier: https://www.wochenspiegellive.de/rhein-hunsrueck-kreis/artikel/nature-one-12-millionen-besucher-in-30-jahren
Polizei berichtet von ruhigem Einsatzverlauf
Die bisherigen Gesamtzahlen zu den polizeilichen Einsatzanlässen bewegen sich etwa auf dem Niveau der Vorjahre - so das vorläufige Fazit der Polizei. Der Schwerpunkt der Einsatzanlässe hat sich nicht verändert. Es gab wie in den Vorjahren nur sehr wenige Körperverletzungsdelikte oder angezeigte Diebstahlsdelikte, die Zahlen dürften prognostisch sogar etwas unter dem Niveau aus 2024 bleiben. Besondere Zwischenfälle waren bislang nicht zu verzeichnen, erklärt Einsatzleiter Björn Neureuter, Leiter der Polizeidirektion Koblenz
Die unter Führung der Polizeidirektion Koblenz geplanten Einsatzmaßnahmen wurden seit Mittwoch, 30. Juli, in mehreren Phasen bewältigt, insgesamt kamen mehrere Hundert Beamtinnen und Beamte zu Einsatz. In diesem Jahr waren nicht nur Kolleginnen und Kollegen der Polizeipräsidien aus Rheinland-Pfalz, sondern auch Einsatzkräfte aus neun Bundesländern, dem LKA und BKA sowie der Staaten Luxembourg, Belgien und Frankreich in die Maßnahmen eingebunden. Die Konzepte waren wie in den vergangenen Jahren eng zwischen Veranstalter und den zuständigen Behörden abgestimmt. Die Anreise zu den Campingarealen verlief in diesem Jahr aufgrund entsprechender Anpassungen nahezu reibungslos. Die Besorgnis, dass das Wetter wie in den letzten Jahren Auswirkungen auf die Abläufe haben könnte, bestätigte sich nicht.
Bei den Kontrollmaßnahmen wurden in diesem Jahr neue Drogenvortests mit wissenschaftlicher Begleitung der Rechtsmedizin Mainz und der Hochschule der Polizei erprobt, die zukünftig insbesondere Aufschluss auf die festgelegten Cannabis-Grenzwerte geben sollen. In der Folge werden diese Tests ausgewertet und finden ggf. in der polizeilichen Verkehrsüberwachung Anwendung. An den Kontrollmaßnahmen bei An- und Abreise waren auch Kräfte vom Zoll sowie im Bereich Drogenerkennung spezialisierte Polizeikräfte beteiligt. Ein Schwerpunkt der Maßnahmen war eine Verkehrskontrolle auf der B327 nahe Hausbay, begleitet von zahlreichen kleineren Kontrollpunkten.
1.300 Besucher finden Hilfe beim DRK
Nach 100 Stunden endet für die insgesamt rund 750 Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler der längste Teil des Sanitätsdienstes auf dem Musikfestival NatureOne im Hunsrück. Die Jubiläumsausgabe des Festivals auf der ehemaligen Raketenbasis Pydna bei Kastellaun verlief für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte des DRK-Sanitätsdienstes außergewöhnlich ruhig. Stand Sonntagmorgen fanden knapp 1.300 Menschen Hilfe bei den Sanitätern des Deutschen Roten Kreuzes. Für 82 Festivalbesucher war eine Weiterversorgung im Krankenhaus nötig. Für eine Veranstaltung dieses Formats und dieser Größe sind das laut DRK erfreulich niedrige Patientenzahlen.
"Für uns als Rotes Kreuz ist die NatureOne einer der angenehmsten Sanitätsdienste des Jahres. Dies liegt nicht zuletzt an der absolut reibungslosen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit I-Motion als Veranstalter. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist nach solch langer Zeit aber auch das langjährig konstante und erfahrene Kernteam all derer, die an diesen Tagen ihren Dienst leisten. Man kennt sich, kann sich aufeinander verlassen und weiß wie die Abläufe organisiert sind", zieht das Team der DRK-Einsatzleitung ein positives Fazit.
Hinsichtlich der Einsätze verzeichnete das Rote Kreuz glücklicherweise keine größere Anzahl schwerer Notfälle. "Die meisten Hilfeleistungen erstreckten sich auf die Versorgung von kleineren Wunden, Kreislaufproblemen und einigen Knochenbrüchen. Außergewöhnlich war lediglich ein Einsatz, bei dem sieben Personen sich auf ein Erdwespennest gesetzt hatten und mehrere Stiche davongetragen hatten", fasst DRK-Sprecher Philipp Köhler das Einsatzgeschehen zusammen.
Um das ehrenamtliche Engagement der Rotkreuzler aus mehreren Bundesländern zu würdigen, lies der Veranstalter den Einsatzkräften am Ende des Dienstes 800 Dosen Veltins Biermischgetränk zukommen. "Die Spende hat uns natürlich sehr gefreut und wir werden dies in geselliger Runde in den einzelnen DRK-Bereitschaften zu gegebener Zeit gemeinsam trinken und über die vielen Jahre Sanitätsdienst auf der NatureOne erzählen", ist sich das Team der DRK-Einsatzleitung sicher.
Wie sich die Zentrale Notaufnahme der Diakonie Kliniken Hunsrück in Simmern auf die Nature One vorbereitete, lesen Sie in unserem Vorbericht: https://www.wochenspiegellive.de/rhein-hunsrueck-kreis/artikel/nature-one-techno-bass-und-blaulicht




