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Andreas Bender

Bethanien Kinderdorf eröffnet neue Wohngruppe in Rheinböllen

Rheinböllen. Kürzlich hat das Bethanien Kinderdorf eine neue Außenwohngruppe in Rheinböllen eröffnet.

Grund für die Erweiterung ist der nach wie vor hohe Bedarf der Jugendämter, Kinder und Jugendliche unterzubringen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr in ihrer Herkunftsfamilie leben können. Das Bethanien Kinderdorf hat auf diesen Bedarf reagiert und in Rheinböllen aus einer ehemaligen Gärtnerei ein liebevoll eingerichtetes Wohnhaus für neun Kinder geschaffen. Die ersten Kinder sind bereits eingezogen.

 

„In den letzten Wochen konnten wir mit viel Herzblut einen weiteren Ort, ein Zuhause, schaffen, mit dem wir Kindern und Jugendlichen einen sicheren Platz bieten“, erklärt Anna-Lena Morsch, Gruppenleiterin der Außenwohngruppe Rheinböllen. „Jedes Kind hat seine eigene Geschichte und meistens auch ein großes Päckchen zu tragen, sodass es für uns umso wichtiger ist, den Kindern mit Wertschätzung zu begegnen und Vertrauen zu schenken. Ich freue mich auf all die Herausforderungen, die der Alltag unserer täglichen Arbeit mit sich bringt, und darauf, die Kinder in einem schönen Zuhause durch einen Abschnitt ihres Lebens zu begleiten.“

 

Dass das Bethanien Kinderdorf die neue Wohngruppe möglich gemacht hat, ist auf den hohen Bedarf an Unterbringungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche zurückzuführen, die die Jugendämter melden. „Die Nachfragen werden immer mehr“, so Kinderdorfleiter Thomas Kunz. „2022 hatten wir fast doppelt so viele Anfragen wie 2021. Und in diesem Jahr ist die Tendenz ebenfalls stark steigend. Die Bethanien Kinderdörfer gGmbH hat jahrzehntelange Erfahrung als Träger und im Bereich der Hilfen zur Erziehung. Uns war klar: Wenn wir geeignete Immobilien finden, sind wir als Jugendhilfeeinrichtung bereit, Verantwortung zu übernehmen und neue Unterbringungslösungen anzubieten.“

 

Das große Backsteinhaus in Rheinböllen war ein wahrer Glücksgriff bei diesen Plänen, ist es doch hervorragend geeignet, um dort eine neue Wohngruppe für bis zu neun Kinder unterzubringen. „Eine Immobilie zu finden, die unseren Raumbedarf abdeckt, ist kein leichtes Unterfangen“, verrät Kunz. „Jedes Kind braucht natürlich ein eigenes Zimmer, damit es sich zurückziehen kann; dazu noch große Gemeinschaftsräume, die Platz für alle bieten und den Kindern die Möglichkeit geben, als Wohngemeinschaft zusammenzuwachsen. Wir sind sehr froh, dass wir mit der ehemaligen Gärtnerei in Rheinböllen ein Gebäude gefunden haben, das unseren Anforderungen entspricht und das wir mit überschaubarem Aufwand zu einem gemütlichen Wohnhaus umbauen konnten.“

 

„Bei der Gestaltung und Inneneinrichtung war uns wichtig, dass die Kinder sich schnell wohl und sicher fühlen. Ein Zuhause, das Geborgenheit und Wärme vermittelt, hilft den Kindern beim Ankommen und Eingewöhnen“, betont Gruppenleiterin Anna-Lena Morsch und spricht damit einen wichtigen Aspekt beim Start in eine neue Wohngruppe an. „Wir sind den Spendern sehr dankbar, dass sie all dies mit ihrer finanziellen Unterstützung möglich gemacht haben!“ Kindgerechte und einladende Räumlichkeiten sind das eine, die pädagogische Betreuung das andere: Fachkräfte sind rund um die Uhr vor Ort und kümmern sich tagsüber und nachts im Schichtdienst um die Kinder. Eine Hauswirtschaftskraft unterstützt sie vor Ort, damit die Pädagoginnen und Pädagogen möglichst viel Zeit für die Betreuung haben.

 

Daneben bietet der psychologische Fachdienst Therapie- und Fördermöglichkeiten an, die sowohl psychologische als auch psychotherapeutische Hilfen umfassen. Zu den Angeboten gehören Spieltherapie und traumatherapeutische Arbeit mit Kindern, Fallanalysen und Teamberatungen. Darüber hinaus unterstützt der psychologische Fachdienst im Bereich der Elternarbeit und kann Krisenintervention leisten.


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