

Von Arno Boes Die Vorzeichen für das Spiel standen bei beiden Mannschaften nicht unbedingt im positiven Bereich. Wie zuletzt der Karbacher Oberligist mussten auch die Trierer in der Rheinlandliga in den zurückliegenden Spielen Federn lassen. Und das rückte die Karbacher dann für das Pokal-Viertelfinale doch wieder in die Favoritenrolle, obwohl neben den bereits am Wochenende zu beklagenden Ausfällen durch Verletzungen oder Erkrankungen noch Matthias Fischer hinzukam. Bei ihm war nur ein Kurzeinsatz ab der 86. Minute machbar zur schlussendlichen Stärkung der Abwehr. Mit Tobias Wirtz in der zentralen Abwehrposition versuchte Schmidt, die gerade gegen Völklingen gezeigten Schwächen zu kompensieren. Und der Routinier machte seine Sache auf dem Platz richtig gut. Mit der ihm eigenen Ruhe und Übersicht gab er die für das Umschaltspiel zwischen Abwehr und Angriff die nötigen Kommandos und fing mit seinen Nebenleuten Lukas Klappert, Yannick Rinker und Tim Puttkammer immer wieder die Tarforster Angriffe ab. Die gestalteten sich allerdings harmlos, den Gastgebern gelang in der ersten Halbzeit kaum die Annäherung an das Karbacher Tor, die spielerischen Mittel reichten nicht aus, um die Karbacher entscheidend unter Druck zu setzen. Die Hunsrücker zeigten sich sehr konzentriert, versuchten immer wieder über die Flügel den Ball in den Tarforster Strafraum zu bringen. Die ersten Chancen hatten Johannes Göderz (3. Min) und Maxi Junk (17.). In der 23. Minute zeigte sich Tarforsts Torwart Daniel Bauer auf dem Posten, als er einen Schuss von Enrico Köppen reaktionsschnell über das Tor lenkte. Die folgende Ecke brachte noch nichts ein, aber in der 29. Minute brachte Selim Denguezli aus dem Mittelfeld den Ball auf die linke Seite zu Marco Gietzen, der passte auf Köppen kurz vor die Torlinie und der Torjäger traf im Nachschuss zur 1:0-Führung für Karbach und damit zum Halbzeitstand. In der zweiten Halbzeit eroberten sich die Tarforster deutlich mehr Spielanteile, es wurde ein typischer Pokalkampf, der aber auch dank des guten Schiedsrichters Arndt Collmann (Welschbillig) sportlich fair blieb. In der 55. Minute erhielten die Tarforster ihren ersten Eckball, der folgende Torschuss ging aber rund einen Meter neben das Karbacher Gehäuse. Auf der anderen Seite trat Yannick Rinker rund 30 Meter vor dem Tarforster Tor in der 64. Minute zu einem Freistoß an. Gekonnt hob er den Ball über die Abwehr zu Enrico Köppen an die Strafraumgrenze. Mit einem wuchtigen Schuss markierte der Koblenzer in Karbacher Diensten das vorentscheidende 2:0 für die Hunsrücker. Tarforst gab sich aber noch nicht auf, in der verbleibenden Spielzeit verstärkten sie nochmals ihre Offensive und wären fast in der 81. Minute belohnt worden. Reaktionsschnell wehrte Karbacher Torhüter Florian Bauer einen Schuss aus kurzer Distanz ab und bewahrte sein Team vor dem Anschlusstreffer. Am Ende blieb es beim 2:0 für die Hunsrücker. Der Jubel nach dem Schlusspfiff war bei den Karbachern groß. Man spürte deutlich, dass nach den Problemen der letzten Monate mit diesem Sieg ein großer Stein vom Team und den Trainern abfiel. Torsten Schmidt bedankte sich dann auch im obligatorischen Spielerkreis: „Das war genau die Leistung, wie ich sie sehen wollte. Ihr habt das als Mannschaft unter den gegebenen Umständen hervorragend gemacht.“ Und entgegen seiner sonstigen Gewohnheit, möglichst das Team und nicht einzelne Spieler zu loben, fügte er diesmal noch an: „Was Enrico Köppen in den letzten Wochen für uns leistet, ist aller Ehren wert. Heute waren nicht nur seine beiden Tore für uns entscheidend, sondern auch seine Laufbereitschaft und das Engagement, mit dem er auch mal im eigenen Strafraum die Bälle rausköpft. Wir erleben im Moment einen „Köppi“, wie er besser in Karbach bisher noch nicht gespielt hat.“ Der so angesprochene nahm das Lob gerne und mit einem Lächeln entgegen, in dem auch eine Portion Zufriedenheit über die eigene Leistung mitschwang. Ein offenes Geheimnis ist, dass Köppen wie schon öfter auch derzeit wieder von der TUS Koblenz für deren Regionalliga-Team umworben wird. Gespräche haben wohl schon stattgefunden, entschieden ist aber noch nichts. Und das wird sicher auch noch auf sich warten lassen, denn die TUS ist im nun anstehenden Pokal-Halbfinale der Gegner der Karbacher. Der Termin steht noch nicht fest, da beide Mannschaften eng in ihren jeweiligen Ligen eingebunden sind. Klar ist, dass Karbach als Klassentieferer Heimrecht hat und wohl in der zweiten Aprilhälfte gerne auf dem eigenen Quintinsberg antreten möchte. Ob und wann das sein wird, müssen die Gespräche der Vereinsvertreter in den nächsten Tagen ergeben. Klar hingegen sind die beiden nächsten Aufgaben für die Karbacher Oberliga-Kicker: Am Sonntag geht es nach Mainz-Gonsenheim (15.00 Uhr) und am Mittwoch (15.03.) wird das Spiel bei der Borussia in Neunkirchen nachgeholt, Anstoß ist da um 19.00 Uhr.