Andreas Bender

Modernes Trainingskonzept kommt auf Rädern

Simmern. Unfallchirurgen und Orthopäden trainierten in einem hochmodernen OP-Truck, der vor den Diakonie Kliniken Hunsrück Station machte.

Skalpell ansetzen, Instrumente und Kamera führen, Bewegungen verfeinern – wer chirurgisch arbeitet, braucht weit mehr als nur theoretisches Wissen. Entscheidend ist die Praxis am Operationstisch. Genau dafür stand den Orthopäden und Unfallchirurgen jetzt einen Tag lang in Simmern eine ganz besondere Lernumgebung zur Verfügung. Der Arthrex Truck, ein rollender Hightech-OP, machte vor den Diakonie Kliniken Hunsrück Station.

 

Im mobilen Operationssaal konnten Mitarbeitende der Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie minimalinvasive und offene Techniken trainieren – so realitätsnah wie im echten OP. Begleitet von erfahrenen Arthrex-Trainern übten sie an humanen Präparaten Eingriffe an Knie- und an Schultergelenken, etwa arthroskopische Operationen oder Refixationen nach Meniskus- oder Kreuzbandriss, Gelenkstabilisationen oder die Rekonstruktion von Sehnen. Für die Teilnehmenden war es eine einmalige Gelegenheit, sich weiterzubilden und Hand in Hand mit den neuesten Methoden zu arbeiten. So können theoretische Kenntnisse direkt in praktische Fähigkeiten umgesetzt werden.

 

„Die Qualität in der chirurgischen Ausbildung hängt entscheidend von solchen praktischen Übungen ab“, betont Dr. Markus Goldhofer, Leitender Oberarzt der Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie. „Im Rahmen unserer regelmäßigen Fortbildungen bieten wir unseren Assistenz- und Oberärzten regelmäßig die Möglichkeit, etablierte sowie neue Techniken zu trainieren. Auch Medizinstudierende und unsere Kolleginnen und Kollegen aus der OP- und Anästhesiepflege können teilnehmen und wertvolle Erfahrungen sammeln. Eine fundierte Ausbildung ist die Grundlage für eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung.“

 

Der Besuch des Arthrex-Trucks zeigt: Weiterbildung ist in Simmern kein einmaliges Projekt, sondern Teil eines durchdachten Ausbildungskonzepts. Neben der Vermittlung von theoretischem Wissen und wissenschaftlichen Grundlagen stehen vor allem praktische Übungen im Vordergrund, damit das Ärzteteam für den Alltag im OP bestens gerüstet ist. Die Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie der Diakonie Kliniken Hunsrück deckt ein breites Leistungsspektrum ab. Dieses reicht von der akuten Versorgung nach Unfällen und Verletzungen über minimalinvasive Eingriffe bis hin zu komplexen Operationen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Endoprothetik – das Haus ist als Endoprothesenzentrum zertifiziert. Hier werden künstliche Gelenke an Hüfte, Knie und Schulter nach höchsten Standards implantiert.

 

Mit dieser Mischung aus fundierter Ausbildung, modernem Training und zertifizierter Qualität setzt die Abteilung Maßstäbe in der Region. Der Tag im mobilen OP-Saal hat dies eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Vom theoretischen Wissen bis zur praktischen Perfektion steht dabei immer die bestmögliche Versorgung der Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt.

 

Seit 2009 sind die Diakonie Kliniken Hunsrück in Simmern Akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Ab diesem Wintersemester können Medizinstudierende im Praktischen Jahr in Simmern zusätzlich das Wahlfach Orthopädie belegen und sich in diesem Fachgebiet spezialisieren. Unter der Leitung von Chefarzt Dr. Erik Rothenbach lernen sie in vier Monaten die gesamte Breite der Orthopädie kennen: von der Endoprothetik, über die arthroskopische Chirurgie bis zur Sportchirurgie.


Meistgelesen