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Andreas Bender

Psychosomatik in Boppard ist in 25 Jahren beeindruckend gewachsen

Boppard. Seit die Psychosomatische Klinik am 1. Januar 1999 ihre Türen öffnete, ist viel passiert. Damals steckte die Fachrichtung noch in den Kinderschuhen.
Mehr als 40 Mann und Frau stark ist das Team der Psychosomatik. Hier freut sich ein Teil der Mitarbeitenden mit Chefarzt Dr. med. Boris Mitric (links) und dem Direktorium des Heilig Geist in einer Feierstunde über das 25-jährige Jubiläum.

Mehr als 40 Mann und Frau stark ist das Team der Psychosomatik. Hier freut sich ein Teil der Mitarbeitenden mit Chefarzt Dr. med. Boris Mitric (links) und dem Direktorium des Heilig Geist in einer Feierstunde über das 25-jährige Jubiläum.

Bild: GK-Mittelrhein / Kerstin Macher

Am damaligen Hospital zum Heiligen Geist startete die erste psychosomatische Einrichtung an einem Allgemeinkrankenhaus im großen Umkreis mit 20 Betten und entwickelte sich seither erfolgreich zu einer zentralen psychosomatischen Klinik mit einem Behand-lungsangebot von 53 Betten. Damit hat sie ein beeindruckendes Wachstum erlebt.

 

Der Aufbau der Psychosomatischen Klinik verdankt seinen Erfolg dem großen Engage-ment seiner Mitarbeitenden und auch der Bereitschaft der anderen Kliniken im Haus, diese Arbeit zu unterstützen und sich darauf einzulassen. "So etwas wie hier aufzubauen, braucht enorme Fähigkeiten wie Sensibilität, Leidenschaft, Ehrlichkeit und Durchsetzungsvermögen", sagt Chefarzt Dr. med. Boris Mitric und meint damit seinen Vorgänger Dr. med. Hermann Schubert, der von der ersten Stunde an dabei war. Mitric selbst ist seit 2015 in der Klinik tätig und steht seit Januar 2023 einem Team von über 40 Mitarbeitenden vor.

 

In der Klinik für Psychosomatik wird das gesamte Spektrum aus dem Fachgebiet der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie behandelt. "Zu uns kommen Patienten mit Depressionen, Ängsten, Zwängen und mit körperlichen Symptomen, bei denen psychische Faktoren eine Rolle spielen, beispielsweise Somatoforme Schmerz- oder Essstörungen. Unser Ziel ist immer die erste und rasche Stabilisierung, um den Patienten dann an die weiteren und bekannten Behandlungspartner weiter verweisen zu können." Gemeinsam verfolgt das Team einen ganzheitlichen Ansatz, damit die psychische, biologische und soziale Ebene menschlicher Gesundheit miteinander in Beziehung gebracht werden kann. Dafür stehen verschiedene Formen der Therapie zur Verfügung, die sich in den vergangenen 25 Jahren ebenfalls weiterentwickelt haben. Heute sieht man beispielsweise zwei Collies im Haus, die für eine tiergestützte Therapie im Einsatz sind, musiktherapeutisch wird unter anderem eine Klangwiege angewendet. Dies ist ein Saiteninstrument, bei dem eine Person im Resonanzraum liegt, um so die Schwingung der Saiten multisensorisch wahrzunehmen. Gruppenprozesse stehen mittlerweile im Vordergrund, die Teamarbeit ist intensiviert und es stehen therapeutische Sportangebote zur Verfügung. Im Schnitt verbringen die Patienten dafür fünf bis sieben Wochen auf der Psychosomatik im Heilig Geist. Pro Jahr werden in der Klinik über 400 Menschen behandelt.

 

Trotz des großen Wachstums und der Weiterentwicklung kann jetzt für den Chefarzt von Stillstand keine Rede sein. "Wir sind derzeit in Verhandlungen mit den Kostenträgern, um mit der Eröffnung einer Psychosomatischen Institutsambulanz einen weiteren wichtigen Schritt im Sinne der Patienten zu gehen."

 

Lesen Sie auch: Die Verhandlungen zur Übernahme des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein (GKM) durch die Sana Kliniken AG sind gescheitert (https://www.wochenspiegellive.de/rhein-hunsrueck-kreis/artikel/klinik-uebernahme-gescheitert-standort-boppard-betroffen).


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