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Michael Nielen

Mit dem Dorfrad durch Keldenich

Keldenich. Das "Eifel e-Bike" hat das Potenzial, zu einer attraktiven Ergänzung des ÖPNV zu werden, wie fast 10.000 Ausleihen seit Einführung zeigen.  

Keldenich ist die neue Station des Projekts »Dorfrad«, bei dem E-Bikes zum attraktiven Verkehrsmittel des ÖPNV werden sollen.

Keldenich ist die neue Station des Projekts »Dorfrad«, bei dem E-Bikes zum attraktiven Verkehrsmittel des ÖPNV werden sollen.

Bild: Michael Nielen

Ein Blick auf die App zeigte: Ein »Eifel e-Bike« war am Friedhof in Keldenich abgestellt, vier Räder waren gebucht und wurden an der Bushaltestelle »Auf der Lehmaar« für die offizielle Vorstellung des »Dorfrad-Projekts« gebraucht.

Ganz neu ist das »Eifel e-Bike« nicht. Bereits im Jahr 2021 wurde es als klimafreundliche und alternative Ergänzung mit mit enger Anbindung zum ÖPNV im Kreis Euskirchen eingeführt. Derzeit gibt es nach Auskunft von Christian Seul von der RVK rund 134 Eifel e-Bikes, die an diversen Stationen zur Ausleihe bereit stehen. Zu diesen Standorten zählen unter anderem auch die Bahnhöfe, wobei der Bahnhof in Kall nach dem in Euskirchen zu den Punkten im Kreisgebiet zählt, wo die Bikes am häufigsten ausgeliehen werden.

Daher macht es laut Landrat Markus Ramers auch durchaus Sinn, in Keldenich nach dem Auftakt in Bürvenich das Projekt des Dorfrads für die nächsten 12 Monate fortzuführen. »Keldenich«, so der Landrat, »liegt nahe am Bahnhof und dem Gewerbegebiet Kall.« Zudem führten diverse Fahrradwege durch den Ort. Es sei spannend zu beobachten, wie die etwa 860 Einwohner des Ortes das neue Angebot annehmen. »Mit diesen alltagstauglichen Rad kann man prima als Pendler zum Zug gelangen oder mit Rucksack seine Einkäufe erledigen«, berichtete der sportliche Landrat aus eigener Erfahrung.

»Das ist insgesamt eine Erfolgsgeschichte«, so Ramers weiter. Fast 10.000 Ausleihen seien seit dem Start des Eifel e-Bikes gezählt worden. In Keldenich gibt es nun für ein Jahr ein Netz von acht virtuellen E-Bike-Stationen, an denen die Räder nach Gebrauch abgestellt werden können. Zu ihnen zählen der Sportplatz, der Friedhof oder auch der Kirchplatz. Zu Verfügung gestellt werden die Eifel e-Bikes von der Firma »nextbike«, welche die Räder wartet, abholt und auch wieder auflädt. An den virtuellen Stationen, die im Ort alle beschildert und zusätzlich in der Smartphone-App von nextbike gekennzeichnet sind, können E-Bike-Mieten begonnen und beendet werden. Ebenfalls sind Fahrten zu jeder anderen festen oder virtuellen Station im Kreis Euskirchen möglich.

Die Reichweite der vollgeladenen Räder liegt bei rund 60 Kilometern. Die RVK ist als Betreiber des Dorfrad-Projektes gar nicht unzufrieden. In Bürvenich/Eppenich wurde das Dorfrad in den vergangenen zwölf Monaten immerhin rund 470-mal ausgeliehen.

Und so funktioniert die Ausleihe:

An aktuell zehn festen und zahlreichen weiteren, virtuellen Stationen können die Eifel e-Bikes per Smartphone-App von nextbike (kostenlos verfügbar in den gängigen App-Stores), über das VRS e-Ticket oder per Telefon freigeschaltet werden. Registrieren können sich Personen ab einem Alter von 16 Jahren. Die Räder können 45 Minuten im voraus reserviert werden. Feste Entleih- und Rückgabestationen befinden sich vor allem an den Bahnhöfen entlang der Eifelstrecke sowie an viel frequentierten Bushaltestellen. Die Nutzung der E-Bikes kostet standardmäßig 2 Euro pro halbe Stunde. Inhaber eines gültigen VRS-Abotickets radeln die erste halbe Stunde jeder Ausleihe kostenlos. Durch eine Übernachtpauschale können die Pedelecs von 17 Uhr bis 8 Uhr des Folgetages für nur 3 Euro (VRS-Abokunden: 2 Euro) genutzt und mit nach Hause genommen werden.

Um weitere Erkenntnisse aus dem Projekt ziehen zu können, bitten die Projektpartner Kreis Euskirchen, RVK und nextbike die Nutzer um die Teilnahme an einer anonymisierten Umfrage unter folgendem Link: https://wupperinst.limequery.net/858258?lang=de


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