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Michael Nielen

Zahl der Verkehrstoten sinkt 2021 erneut

Mechernich. Kreispolizeibehörde erhält im September 2022 ein eigenes VU-Team.
Sie präsentierten in Mechernich die Zahlen zur Verkehrsunfallentwicklung im Kreis Euskirchen (v.li.): Landrat Markus Ramers, Polizeihauptkommissar Tido Janssen, Polizeioberrat Wolfgang Eifinger und Polizeidirektor Harald Mertens.

Sie präsentierten in Mechernich die Zahlen zur Verkehrsunfallentwicklung im Kreis Euskirchen (v.li.): Landrat Markus Ramers, Polizeihauptkommissar Tido Janssen, Polizeioberrat Wolfgang Eifinger und Polizeidirektor Harald Mertens.

Bild: Michael Nielen

Premiere für das neue »Promotion-Mobil«: Auf dem Außengelände vor der Polizeiwache Mechernich diente es dazu, die Verkehrsunfallentwicklung 2021 für den Kreis Euskirchen vorzustellen.
Landrat Markus Ramers konnte bei der Präsentation des Zahlenwerks eine erfreuliche Mitteilung machen: »Zum 1. September diesen Jahres wird die Kreispolizeibehörde ein eigenes Verkehrsunfall-Team erhalten.« Das bedeute gleichzeitig auch mehr Personal für die Polizei. Nach Auskunft von Polizeidirektor Harald Mertens besteht das VU-Team aus Spezialisten, die mit spezieller Ausrüstung bei besonders schweren Unfällen zum Einsatz kommen - und das über die Grenzen des Kreises Euskirchen hinaus.
»Unser gemeinsames Ziel bleibt die 0«, machte der Leiter der Direktion Verkehr, Wolfgang Eifinger, deutlich, dass man weiter intensiv daran arbeite, auf den Straßen des Kreises keinen Verkehrstoten mehr beklagen zu müssen. Dieses Ziel wurde im Jahr 2021 zwar mit sechs Verkehrstoten, unter denen sich keine Kinder oder Jugendlichen befanden, leider nicht erreicht.
Dennoch konnte man einen erneuten Rückgang gegenüber dem Vorjahr vermerken, als es noch sieben Tote gegeben hatte. Dass man durch Kontrollen und Prävention bereits einiges erreicht hat, konnte der Polizeihauptkommissar Tido Janssen mit einem Blick in die Historie deutlich machen: »Vor 25 Jahren gab es noch 27 Verkehrstote zu beklagen.« Einen Zuwachs gab es bei den schwerverletzten (plus 13 auf 160) und den leichtverletzten Personen (plus 104 auf 576).
Trotz Corona und Flut ist die Gesamtzahl um 692 auf 5981 Verkehrsunfälle gestiegen. Wo dafür die Ursache zu suchen ist, da waren sich Eifinger und Janssen auch nicht sicher. Fest stehe aber, dass durch den teilweise flutbedingten Wegfall des ÖPNV viele wieder auf das Auto umsteigen mussten. Weiterhin hoch ist der Anteil der Wildunfälle. Sie nahmen mit 864 Fällen gegenüber dem Vorjahr mit 849 Unfällen wieder zu. Betroffen waren dabei rund 700 Rehe und Wildschweine. Laut Wolfgang Eifinger erfolge derzeit in der Direktion Verkehr eine intensive Auswertung dieser Wildunfälle. Ziel sei es, dieses Unfallrisiko gemeinsam mit Kooperationspartnern in der Zukunft zu senken.
Dass solche Bemühungen durchaus von Erfolg gekrönt sein können, machte Tido Janssen anhand eines von insgesamt 15 Unfallschwerpunkten im Kreisgebiet deutlich. Konkret ging es dabei um die Autobahnabfahrt in Blankenheim, wo es bis dato noch möglich sei, die stark befahrene Bundesstraße 51 Richtung L 115 zu kreuzen. Dabei komme es immer wieder zu schweren Unfällen. Nach einer genauen Untersuchung werde dieser Gefahrenpunkt in naher Zukunft entschärft.
Bei den Unfallursachen steht wieder die unangepasste Geschwindigkeit an erster Stelle. 54 Mal war zu schnelles Fahren die Unfallursache, insgesamt mussten 28.000 »Knöllchen« verteilt werden. Spitzenreiter waren dabei zwei Motorradfahrer, die beide mit 196 km/h unterwegs waren - bei vorgeschriebenen 70 bzw. 100 km/h auf der B 265 bei Hellenthal und auf der B 258 bei Nettersheim. Zudem wurden 193 Personen mit Alkohol (Höchstwert 3,31 Promille) sowie 220 Menschen unter Einfluss von Betäubungsmitteln am Steuer erwischt.


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