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Ab wann gilt der neue Glücksspielstaatsvertrag für Online-Casinos und Wettanbieter?

Längst wurde der neue Glücksspielstaatsvertrag angekündigt. Doch wundern sich viele, warum dieser angekündigt wurde, aber immer noch nicht gültig ist. Auch die Regulierung wird für 2021 angekündigt – doch ab wann? Welche Änderungen wurden beschlossen, ab wann gelten sie und wann tritt der neue Glücksspielstaatsvertrag genau in Kraft? Dieser Artikel schaut sich das einmal an. 

Die Änderungen im Überblick

Neu ist der Glücksspielstaatsvertrag von 2021 nicht. Letztendlich handelt es sich um eine Novellierung, die den bisherigen Vertrag nach dessen regulären Ablauf ersetzt. Der Glücksspielstaatsvertrag ist das bundesdeutsche Regelwerk rund um das Glücksspiel, welches zusätzlich für jedes Bundesland selbst erstellt wird. Der aktuelle Vertrag ist von 2012 und läuft zum 30. Juni 2021 ab. Die neue, überarbeitete Version beginnt also ab dem 01. Juli. 

Seit 2021 hat sich im Glücksspiel natürlich einiges geändert. Daher gibt es nun auch klare und viele Änderungen, die die neue Zeit berücksichtigen. Das größte Thema ist gewiss das Online-Glücksspiel, denn dieses hat in den letzten Jahren deutlich an Fahrt aufgenommen. Somit gibt es auch etliche Änderungen: 

- Regulierung – das Online-Glücksspiel wird reguliert. Das bedeutet erst einmal, dass Online-Casinos fortan legal sind und nicht mehr in der Grauzone agieren müssen. Die Regulierung bedeutet aber auch, dass nur die Casinos und Glücksspielanbieter legal agieren dürfen, wenn sie eine deutsche Lizenz haben. 

- Lizenzierung – Deutschland wird nun eigene Lizenzen an Online-Casinos und Sportwetten-Anbieter vergeben. Diese Lizenzen haben eine bundesweite Gültigkeit, das Chaos, welches durch die Lizenzen aus Schleswig-Holstein entstand, wird also aufgehoben. 

- Kontrolle – es kommt eine bundesdeutsche Glücksspielbehörde, die für die Lizenzierung und Überwachung der Casinos und Sportwetten-Anbieter zuständig ist. 

- Spielerschutz – er soll deutlich verbessert werden. Das hat nun etliche Folgen, wobei die Auswirkungen noch nicht vollständig bekannt sind. Sicher ist, dass es eine bundesweite Sperrliste geben soll, auf die sich Spieler setzen lassen können. Ab diesem Punkt können sie nicht mehr in Casinos spielen. Vermutlich wird es eine Art Master-Account geben, den jeder Spieler anlegen muss und dem schließlich die genutzten Anbieter zugeordnet werden. 

- Einsatzlimit – 1.000 Euro monatlich können noch eingesetzt werden, danach ist für den Rest des Monats Schluss. Gewinne zählen wohl nicht unter das Limit. Vermutlich wird auch das Limit im Master-Account kontrolliert. 

- Live-Wetten – sie sollen eingeschränkt, wenn nicht gar verboten werden. Offenbar geht von diesen Wetten eine besondere Suchtgefahr aus. Das letzte Wort ist diesbezüglich jedoch nicht gesprochen. 

- Werbung – die Glücksspielwerbung soll stark eingeschränkt werden. 

Für Spieler ist wichtig, dass sie künftig ganz legal in Deutschland spielen können. Online-Anbieter dürfen völlig legal ihre Dienste anbieten und müssen nicht länger mit Maßnahmen rechnen. So können Spieler Angebote wie zum Beispiel unter https://www.platincasino.com/de/home.html demnächst  wahrscheinlich ohne Probleme genießen.  

Einige Unklarheiten bestehen noch, beziehungsweise sind die Details nicht vollständig an die Öffentlichkeit gekommen. So ist nicht geklärt, ob das staatliche Lottospiel zu dem Einsatzlimit zählt. 

Ab wann gilt das Ganze?

Wie bereits gesagt, wird der Glücksspielstaatsvertrag am 01.07.2021 in Kraft treten. Aktuell dürfen jedoch schon einige Anbieter ihre Dienste anbieten, da eine Übergangsregelung beziehungsweise eine Duldungsphase vereinbart wurde: 

- Voraussetzung - es gilt ein umfangreiches Regelwerk mit über dreißig Punkten, welches die Casinos beachten müssen. Schon jetzt wird der Verifizierungsprozess erweitert, das Einzahlungslimit gilt und die Spielerschutzregelungen werden angewandt. 

- Beispiele - die Anbieter müssen einen Panikbutton anbieten, der es den Spielern erlaubt, sich für 24 Stunden sperren zu lassen. Zugleich muss es eine Auflistung der Gewinne und Verluste geben. Virtuelle Tischspiele wie BlackJack und Roulette sind nicht erlaubt. Eine weitere Neuerung ist, dass Slots nur noch einen Maximaleinsatz von einem Euro bieten dürfen.

- Hintergrund - letztendlich ist diese Duldungsphase natürlich auch eine Testphase - für Behörden und Casinos. Wer sich in der Duldungsphase bewährt, der hat beste Chancen, gleich im Sommer mit der gewünschten Lizenz zu starten. Die Behörden hingegen können testen, ob die Schutzmechanismen in der Praxis Bestand haben können. 

Natürlich können sich im Sommer auch andere Casinos oder Buchmacher, die aktuell nicht an der Übergangsregelung teilnehmen, für eine Lizenz bewerben. Es ist jedoch schon klar, dass die teilnehmenden Anbieter bevorzugt werden

Die Regelung betrifft jedoch nicht nur Online-Casinos, sondern auch Online-Buchmacher. 

Was steht einer schnelleren Geltung im Wege? 

Das Gesetz. Die Glücksspielstaatsverträge besitzen immer eine gewisse Gültigkeit und können zwischendurch nur leicht angepasst werden. Das Online-Glücksspiel wurde im letzten Vertrag jedoch kaum behandelt, sodass eine Änderung praktisch eine Neufassung darstellt. 

Doch auch eine Neufassung ist ein langer Prozess. Beim Glücksspiel kommen zig Faktoren zusammen: 

- Föderalismus – das Glücksspiel ist in Deutschland auf Bundeslandebene geregelt. So hat auch jedes Bundesland eine eigene Lotto Anstalt und eigene Spielhallengesetze. Für einen Staatsvertrag müssen alle 16 Bundesländer eine gemeinsame Linie verfolgen. Und wie rund um die Bildung ist diese Einigung auch im Glücksspiel kompliziert. 

- EU – auch die EU hat beim Glücksspiel mitzureden. Deshalb konnten bislang auch Casinos ihre Dienste anbieten, sofern sie eine Lizenz aus einem EU-Land hatten. Die EU-Kommission musste den neuen Glücksspielstaatsvertrag prüfen, um auszuschließen, dass andere EU-Länder nachhaltig geschädigt werden. 

- Interessenverbände – das örtliche Glücksspiel, Sportwetten-Anbieter, Casinobetreiber, Lottogesellschaften, Hersteller und Spielsucht Beauftrage arbeiten alle mit am Staatsvertrag. Auch hier müssen Lösungen für alle gefunden werden. 

- Datenschutz – das ist aktuell noch ein Knackpunkt. Datenschützer bemängeln den Super-Account, der einen Spieler unwillkürlich gläsern macht. 

- Corona – letztendlich ziehen sich zumindest die Nachverhandlungen wohl auch durch die Pandemie in die Länge. Sicherlich gibt es je Bundesland eine eigene Glücksspielkommission, doch ist sehr wahrscheinlich, dass auch diese in anderen Bereichen eingesetzt wird. 

Momentan arbeiten alle 16 Parlamente an ihrer landeseigenen Fassung des Glücksspielstaatsvertrag. Dies ist wichtig, denn Berlin hat beispielsweise andere Regelungen bezüglich der örtlichen Casinos als Bayern oder Hamburg. Zuletzt werden diese Verträge unterschrieben und zum eigentlichen Glücksspielstaatsvertrag 2021.

Fazit – was lange währt 

Wird endlich geregelt. Der Glücksspielstaatsvertrag tritt nächsten Juli in Kraft. Deutschland wird eigene Lizenzen vergeben und Spieler brauchen die Grauzone nicht länger zu fürchten. Jedoch können Spieler jetzt schon in ›deutschen‹ Casinos zocken, denn von der Duldungsphase profitieren schon einige. 

 

Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/karten-spielen-gl%C3%BCcksspiel-spieler-619016/ 

 

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