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Aufpasser für Theaterintendant Sibelius

Der Stadtrat hat dem amtierenden Intendanten Karl M. Sibelius des Trierer Theaters die alleinige Verantwortung für das Dreispartenhaus entzogen. In allen administrativen, organisatorischen und wirtschaftlichen Fragen wird ihm nach dem "Vier-Augen-Prinzip" ein gleichberechtigter kaufmännischer Direktor zur Seite gestellt.

Bei einer Gegenstimme (Linke) und fünf Enthaltungen (vier Grüne, ein Linker) folgte der Rat damit fast einstimmig einer Initiative von OB Wolfram Leibe, die Theaterleitung wieder mit einer Doppelspitze zu besetzen. Zudem stellte der Rat dem Theater 964.000 Euro zur Verfügung, damit der Spielbetrieb aufrechterhalten werden kann. Diesem Ziel dient auch die Aufhebung der zehnprozentigen Haushaltssperre für das Theater, die für die restliche Verwaltung im Freiwilligen Leistungsbereich bis zur Vorlage eines Nachtragshaushalts 2016 bestehen bleibt. Ausgelöst wurden die Turbulenzen um das Theater durch Budgetüberschreitungen von insgesamt rund 2,6 Millionen Euro für 2015 und 2016, heftigen internen Querelen und einem Rückgang der Besucherzahlen. Mit einer Reihe von Maßnahmen versucht die Verwaltung, die durch Mehrausgaben und Mindereinnahmen hervorgerufenen Budgetüberschreitungen des Theaters aufzufangen und dadurch einen geordneten Spielbetrieb aufrechtzuerhalten.

300.000 Euro aus "Blitzer"-Einnahmen

Dafür wird die zehnprozentige Haushaltssperre für das Theater aufgehoben, zusätzliche Mittel von 964.000 Euro werden bereitgestellt. Diese setzen sich aus Minderausausgaben (400.000 Euro) aus unterschiedlichen Bereichen (Europahalle, Arena), Einsparungen, aber auch aus Mehreinnahmen, so aus der kommunalen Geschwindigkeitsüberwachung (300.000 Euro), zusammen. Vor allem dieser Punkt stieß bei den Fraktionen, die der finanziellen Rettungsspritze für das Theater mit erheblichen Bedenken bei fünf Enthaltungen zustimmten ("Wir stimmen zu, weil wir zustimmen müssen"), auf Unverständnis. Die Annahme, diese Erträge könnten nur für Projekte der Verkehrssicherheit investiert werden, entkräftete Beigeordneter Egger. Es gebe keine gesetzliche Zweckbindung dieser Mehreinnahmen für den Verkehrsbereich. Wenn entsprechende Projekte nicht umgesetzt werden könnten, kämen diese dem allgemeinen Haushalt zugute, so der Ordnungsdezernent. Weitere Infos gibt es hier. PA/RED


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