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Claudia Neumann

Auszubildende managen Wohnbereich

Trier. Angehende Pflegefachkräfte versorgen gemeinsam mit examinierten Altenpflegefachkräften Bewohner des Seniorenzentrums der Barmherzigen Brüder Trier

Sie befinden sich noch in ihrer Ausbildung und managen bereits einen Wohnbereich mit - die jungen Frauen und Männer, die im Rahmen ihrer Ausbildung zur Pflegefachfrau / zum Pflegefachmann oder in der Altenpflegehilfe auf der neuen Schülerstation des Seniorenzentrums der Barmherzigen Brüder Trier tätig sind. Gemeinsam mit Altenpflegefachkräften mit Weiterbildung in der Praxisanleitung sorgen sie für die Bewohnerinnen und Bewohner des Wohnbereichs St. Johannes. Das Modell stelle eine Bereicherung für die gesamte Einrichtung und die Ausbildung von Pflegefachkräften dar, so Michael Molitor, Hausoberer des Seniorenzentrums der Barmherzigen Brüder Trier. Mitarbeiter werden entlastet und die Auszubildenden stärken ihre fachlichen Kompetenzen.

"Die angehenden Pflegefachkräfte bekommen den Wohnbereichsalltag hautnah mit und werden aktiv integriert", sagt Kathrin Münick, die das Projekt der Schülerstation auf dem Wohnbereich St. Johannes im Seniorenzentrum der Barmherzigen Brüder Trier initiierte. Die Altenpflegefachkraft verfasste zu diesem Thema eine Hausarbeit im Rahmen ihrer Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung. Nun wurde die Idee in die Tat umgesetzt: In einem Zeitraum von sechs bis acht Wochen sind bis zu fünf junge Frauen und Männer aus dem 1., 2. oder 3. Ausbildungsjahr auf der Schülerstation tätig. Eng begleitet werden sie in Früh- und Spätdienst von Altenpflegefachkräften mit Weiterbildung in der Praxisanleitung sowie von Altenpflegefachkraft und Wohnbereichsleiter Jan Zelle. Ziel sei es, die pflegerische Versorgung auf dem Wohnbereich St. Johannes zukünftig ausschließlich mit Pflegeazubis und ausgebildeten Praxisanleitern sicherzustellen. "Derzeit befinden sich weitere Altenpflegefachkräfte des Wohnbereichs in der Weiterbildung zum Praxisanleiter beziehungsweise zur Praxisanleiterin. Dadurch können wir den jungen Frauen und Männern eine noch umfassendere Betreuung im Rahmen ihrer praktischen Ausbildung bieten", berichtet Doris Schreiner, Heim- und Pflegedienstleiterin des Seniorenzentrums.

"Mit unserer Arbeit möchten wir den angehenden Pflegefachkräften in enger Begleitung das Rüstzeug für eine erfolgreiche Ausbildung mitgeben, Interesse für die Altenpflege schaffen sowie individuelle Erfolgserlebnisse und ´Aha-Momente´ erzeugen, die sie bestärken und motivieren", so Tanja Petsch, Altenpflegefachkraft und Praxisanleiterin. Es können angemessene Reaktionen auf reale Herausforderungen trainiert werden, die auch im Arbeitsalltag einer Altenpflegefachkraft vorkommen. Zur Unterstützung der praktischen Ausbildung wird ein Demo-Raum mit einem Bett und einer Übungspuppe eingerichtet. Darin können Versorgungssituationen trainiert werden, die sich im Wohnbereichsalltag nicht immer ergeben, aber auf dem Ausbildungsplan stehen. Dazu gehören zum Beispiel die fachgerechte Versorgung von Wunden, die Anlage von Kathetern sowie der korrekte Umgang mit einem speziellen Absauggerät.

Die Auszubildenden Adhurona, Jule und Luca sind froh über ihren Einsatz auf der Schülerstation, da es für sie eine ganz besondere Ausbildungsumgebung ist, in der sie Erfahrungen sammeln, Ideen einbringen und sich gegenseitig unterstützen können. Sie tragen nicht nur unter Anleitung und Begleitung von Fachpersonal mit Sorge für die pflegerische Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohnern, sondern sind zudem bei der Organisation und Durchführung des Wohnbereichsalltags beteiligt. Da sie sich in der generalistischen Pflegeausbildung befinden, verteilen sich die insgesamt 2.500 zu absolvierenden praktischen Stunden neben dem Einsatz in der stationären Langzeitpflege auf die stationäre Akutpflege, die ambulante Pflege und die pädiatrische Versorgung (Kinderheilkunde). Den theoretischen Teil absolvieren die Azubis im Bildungsinstitut der Barmherzigen Brüder Trier oder in der Geschwister-Scholl-Schule Saarburg.

Michael Molitor, Hausoberer des Seniorenzentrums der Barmherzigen Brüder Trier, stellt heraus: "Die Auszubildenden werden in ihren Kompetenzen gefördert und gestärkt, was ihnen in ihrer späteren Tätigkeit als Fachkraft zugutekommt. Gleichzeitig optimiert die mit dem Projekt einhergehende bessere Personalausstattung die Pflegequalität und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden entlastet, wovon alle Bewohnerinnen und Bewohner profitieren."


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