Drei Viertel der regionalen Unternehmen erwarten wegen der demografischen Entwicklung einen weiter zunehmenden Mangel an Fachkräften. Die Hälfte rechnet mit zu wenigen Auszubildenden, ein Viertel mit dem Verlust betriebsinternen Wissens und jeder Zehnte mit einem Verlust an Innovationsfähigkeit. Das geht aus einer Umfrage der Industrie- und Handeskammer (IHK) Trier hervor.
Lediglich 14 Prozent der 170 Betriebe, die an einer aktuellen Umfrage der IHK eilgenommen haben, erwarten keine spürbaren Folgen für sich. Ein gutes Drittel der Befragten bestätigt, dass die Rente mit 63 den Fachkräftemangel für das eigene Unternehmen verschärft.
Digitalisierung beschäftigt Betriebe
Auch die Digitalisierung der Arbeitswelt beschäftigt die regionalen Betriebe. Nur jeder fünfte Befragte erwartet keine wesentlichen Auswirkungen. Zwei Drittel rechnen mit steigenden Qualifikationsanforderungen an die Mitarbeiter und jeweils etwa ein Viertel geht vom Wegfall von Routinetätigkeiten, von steigender Arbeitsproduktivität, zunehmendem betriebsinternen Koordinationsaufwand sowie Engpässen bei IT- und technischen Fachkräften aus.
Personalbedarf
Was die Beschäftigtenzahlen betrifft, so erwarten jeweils weniger als zehn Prozent einen steigenden beziehungsweise sinkenden Personalbedarf wegen der Digitalisierung der Arbeitswelt. "Digitalisierung und Industrie 4.0 werden in den nächsten Jahren die Arbeitswelt auch bei uns qualitativ weiter verändern. Aber Befürchtungen, dass hierdurch in großem Umfang Arbeitsplätze abgebaut werden, sind aus Sicht der regionalen Wirtschaft weitgehend unbegründet", sagt IHK-Chefvolkswirt Matthias Schmitt.
Personalpolitik und Organisation Jeweils vier von zehn Unternehmen wollen mit einer Anpassung von Personalpolitik und Organisationsstrukturen sowie der Ausweitung von Weiterbildungsanstrengungen zum Erwerb digitaler Kompetenzen auf die Herausforderungen der Digitalisierung reagieren. 17 Prozent planen flexible Arbeitszeitmodelle und 13 Prozent flexible Arbeitsplatzmodelle auszuweiten. Jeder zehnte Befragte beabsichtigt, Arbeitsprozesse an externe Spezialisten auszulagern. Etwa ein Drittel der regionalen Unternehmen hat derzeit noch keine speziellen Schritte vorgesehen, um dem Digitalisierungstrend zu begegnen.
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