Nico Lautwein

Drama in Kassel: Eintracht-Trier unterliegt 2:3 in letzter Minute

Trier/Kassel. Die Moselstädter verlieren 2:3 bei Hessen Kassel trotz dominanter erster Halbzeit. Ein Tor und ein später Elfmeter besiegeln die Niederlage. Es bleibt eine bittere Enttäuschung für die Eintracht.

Das Moselstadion blieb leer: für die Eintracht ging es nach Kassel.

Das Moselstadion blieb leer: für die Eintracht ging es nach Kassel.

Bild: Kevin Schößler

Die Blau-Schwarz-Weißen haben das Auswärtsspiel am Samstagabend bei Hessen Kassel im Auestadion mit 2:3 (1:1) verloren. Trotz einer insbesondere in der ersten Halbzeit engagierten und streckenweise offensiv dominanten Spielweise gelingt es den Mannen von Thomas Klasen nicht, sich punktemäßig zu belohnen.

Verletzungsbedingte Umstellungen

Dabei musste für den 15. Spieltag im Defensivverbund zunächst kräftig durchrotiert werden – und das notgedrungenermaßen: Henri Weigelt, Lucas Laux, Noah Awassi und Dimitrios Mitakidis standen allesamt verletzungsbedingt nicht zur Verfügung. So musste improvisiert werden: Maurice Wrusch rückte unter anderem in die Innenverteidigung. Bei immer stärker werdendem Kasseler Nieselregen kam die Eintracht zwar optisch besser in die Partie, doch das erste Ausrufezeichen setzten die Hausherren: Eckball Bravo-Sanchez, Pass zu Rupp, Finte gegen Heinz, Flanke – Kopfball Stark, 1:0. Fußball kann so einfach sein (11.). Die Hausherren danach mit einer etwas besseren Phase, doch ohne zwingende Torgelegenheiten zu kreieren. Um Spielkontrolle bemüht, versuchten sie, den anlaufenden Moselanern durch Tempo-Verschleppung den Stecker zu ziehen. Dies gelang jedoch mit zunehmender Spieldauer immer schlechter – und ab Minute 25 war die Eintracht Herr im fremden Haus. Kassel stellenweise im Spielaufbau von der Rolle, viele Umschaltstationen blieben vom SVE jedoch ungenutzt – oder die (Vielzahl) an Gelegenheiten wurden vergeben. Alleine zwischen Minute 25 und 32 hatte die Eintracht derer fünf (!) hochkarätiger Gelegenheiten, von denen ein nur knapp verzogener Schlenzer von König und ein Pfostentreffer nach Distanzschuss von Wähling die prominentesten Beispiele für die Trierer Dominanz in dieser Phase sein dürften. Gerade, als Thomas Klasen ob der liegengebliebenen Gelegenheiten zum Ausgleich zu verzweifeln drohte, wurde der Ball zu König durchgesteckt, der unter gütiger Mithilfe von Heim-Keeper Weyand das Leder kurios zum völlig verdienten 1:1 aus rund 20 Metern im Gehäuse unterbrachte (34.). Bis zur Pause die Kasseler Löwen weiterhin überraschend zahnlos, der SVE dominierte – und belohnte sich trotz weiterer aussichtsreicher Möglichkeiten nicht.

Der vermeintliche Doppelschlag und die Wende

Aufatmen dann aber direkt mit der ersten Aktion in der zweiten Halbzeit: Mateo Biondic jagte die Kugel aus nahezu unmöglichem Winkel am alles andere als gut aussehenden Weyand vorbei zum 1:2 in die Maschen (47.) – der Lohn für die bisherig gespielten Minuten. Doch in der Folge gelang es den Hausherren, das Spiel besser an sich zu reißen und drückten die Eintracht immer mehr in die eigene Hälfte. Das aus dieser Phase resultierende Gegentor: wieder zu einfach. Erneut Eckball – und per Kopf mach Springfeld seinem Namen alle Ehre, springt am höchsten und es steht 2:2 (68.). Die Moselaner nur noch mit wenigen klaren Offensivaktionen haben zunächst Glück, als Plavcic die Riesen-Gelegenheit zum 3:2 in Minute 85 liegen lässt – werden dann aber in der Nachspielzeit dann doch durch den letzten Plot Twist der Begegnung für zu wenig Konsequenz bestraft: ein Einsteigen von Held wird als elfmeterreif gewertet, Bonianga verlädt Novakovic und sichert den Hausherren praktisch mit der letzten Aktion drei Punkte (90.+2).

Tore: 1:0 Stark (11.), 1:1 König (34.), 1:2 Biondic (47.), 2:2 Springfeld (68.), 3:2 Bonianga (90.+2/Foulelfmeter)
Schiedsrichter: Jan-Vincent Ritter
Zuschauer: 2.401

Quelle: SVE


Meistgelesen