

Das Spiel endete 1:1 - doch das sportliche Resultat rückte gegen Ende der Partie in den Hintergrund: Eine schwere Kopfverletzung des Mainzers Lucas Laux überschattete das Geschehen und sorgte für eine längere Spielunterbrechung.
Die Ausgangslage war klar: Mit einem Heimsieg hätte Trier den Klassenerhalt vorzeitig sichern können. Auch Mainz II kämpft um jeden Punkt, um nicht in den Tabellenkeller zu rutschen. Entsprechend hart umkämpft begann die Partie - und das trotz besonderer Umstände: Es war das erste von zwei sogenannten "Geisterspielen", die Trier nach einem Fanausschluss auferlegt wurden. Rund 200 Zuschauer waren dennoch im Stadion zugelassen, unter ihnen Vereinsverantwortliche, VIP Gäste und Pressevertreter. Einige besonders kreative Fans fanden ihren Weg dennoch in Stadionsichtweite - unter anderem über ein Baugerüst außerhalb des Stadions, das als improvisierte Tribüne diente.
Die erste Halbzeit verlief torlos, bot aber Chancen auf beiden Seiten. Mainz begann aggressiv und zwang Triers Schlussmann schon in der zweiten Minute zu einer Glanzparade. Auch Trier setzte immer wieder Nadelstiche - doch Tore fielen erst nach der Pause.
In der 62. Minute nutzte Mainz-Profi Mark Richter einen Abstimmungsfehler in der Trierer Defensive. Nach einem Diagonalpass tauchte er frei vor dem Tor auf und traf aus halblinker Position zum 0:1 - sein dritter Saisontreffer. Kurz darauf verpasste Mainz sogar das 0:2, doch Triers Keeper reagierte erneut stark.
Trier wirkte nach dem Rückstand zunächst ideenlos, doch Trainer Thomas Klasen brachte frischen Wind. In der 71. Minute wechselte er gleich drei Spieler ein - darunter Jan-Lucas Dorow. Nur fünf Minuten später belohnte sich Dorow mit dem Ausgleich: Nach einem Gewühl im Strafraum sprang der Ball zu ihm, sein 20-Meter-Schuss wurde abgefälscht und schlug unhaltbar im Mainzer Tor ein - 1:1, das Moselstadion bebte.
Doch dann der Schockmoment: In der 88. Minute prallte Lucas Laux bei einem Kopfballduell unglücklich mit einem Trierer Spieler zusammen. Laux blieb liegen, eine schwere Kopfverletzung mit starker Blutung wurde diagnostiziert. Beide Spieler mussten behandelt werden, der Mainzer wurde rund 10 Minuten auf dem Feld versorgt. Der Rettungsdienst musste ebenfalls eingreifen. Nach etwa zehn Minuten Unterbrechung wurde das Spiel mit einem Eckball für Trier fortgesetzt.
Die Eintracht drängte noch einmal: Erst köpfte Mirko Schuster an die Latte, dann vergab Mateo Biondic freistehend. Zwei Riesenchancen in kürzester Zeit - doch es blieb beim 1:1.
Am Ende war es ein Unentschieden, das für beide Teams zwar nicht den ersehnten Befreiungsschlag bedeutete, aber dennoch ein Schritt im Abstiegskampf ist. Für Eintracht Trier ist der Punktgewinn essenziell - vor allem angesichts der schwierigen Umstände. Und doch bleibt der bittere Beigeschmack einer schweren Verletzung, die alle Beteiligten erschütterte.
Wir wünschen Lucas Laux eine schnelle und vollständige Genesung.
Text: Kevin Schößler