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Ehrenamtliche sollen Nachhilfe stemmen

Um mögliche Lerndefizite, die im Zusammenhang mit der coronabedingten Schulschließung stehen können, abzumildern oder auszugleichen, geht in Rheinland-Pfalz nun das Projekt "Sommerschule RLP" an den Start. In der Hauptsache Ehrenamtliche sollen dabei in den letzten beiden Wochen der Sommerferien dieses Nachhilfeangebot schultern.
Foto: Symbolbild/Taylor Wilcox

Foto: Symbolbild/Taylor Wilcox

Dem Aufruf vor knapp zwei Wochen folgten landesweit rund 4.500 Freiwillige. „Die regionale Verteilung der Freiwilligen ist wie vom Reißbrett", sagt hierzu die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig. "Überall im Land haben sich engagierte Frauen und Männer gefunden, die mithelfen wollen. Rund 20.000 Meldungen von Eltern haben uns erreicht. Das zeigt, dass das gemeinsame Angebot von Land und Kommunen einen Nerv getroffen hat, bei den Eltern, aber auch bei den Freiwilligen.“ Für die Deckung des gemeldeten Bedarfs seien rechnerisch rund 1.000 Freiwillige nötig. "Damit mehr Freiwillige zum Einsatz kommen können und es etwa die Möglichkeit gibt, auf Springer zurückzugreifen, geben wir den Kommunen die Möglichkeit 1.600 Tutorinnen und Tutoren einzusetzen", so Hubig weiter.

Land zahlt Aufwandsentschädigung

Insgesamt stehen für das Projekt 500.000 Euro Landesmittel bereit. Für jeden Ehrenamtlichen ist dabei eine Aufwandsentschädigung von 300 Euro vorgesehen. Der Aufruf der Landesregierung galt Lehramtsstudierenden, Lehrkräften, pädagogischen Personals und Oberstufenschüler.

Unter den 4.500 Freiwilligen befinde sich ein "erheblicher Anteil" pädagogischer Profis, teilte die Pressestelle des Bildungsministeriums auf Anfrage mit. Daher sei die Einbeziehung von aktiven Lehrern in das Nachhilfeangebot nicht notwendig. "Wir setzen auf Freiwilligkeit statt Verpflichtung", sagt Pressesprecher Henning Henn. Zudem hätten die Lehrer nach Wochen des improvisierten Unterrichts inklusive der Umstellung auf digitale Lehr- und Lernmethoden Urlaub verdient.

Freiwillige werden informiert

In einem nächsten Schritt werden den Kreisen und kreisfreien Städten jetzt die Anzahl und Namen der Freiwilligen mitgeteilt, die sie vor Ort einsetzen können sowie die gemeldeten Bedarfe pro Verbandsgemeinde. Dann geht es vor Ort an die Umsetzung und es findet die Anmeldung bei den Kommunen statt. Die Freiwilligen, die vor Ort zum Einsatz kommen, erhalten von den Kommunen bis voraussichtlich Mitte Juli Bescheid. Die Angebote starten dann in den ersten beiden Augustwochen. 


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