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Ein vielfältiges Unterhaltungsprogramm auf hohem Niveau

Am Sonntag, 25. September, startet das von Tim Kohley und dem Verein Literatur-on-tour Saar-Hunsrück organisierte Saar-Hunsrück Literatur- und Musikfestival in Saarburg in seiner vierten Auflage. Wir haben mit dem Initiator Tim Kohley über seine Beweggründe und weiteren Ziele gesprochen.
Vor vier Jahren legte Tim Kohley den Grundstein für das Saar-Hunsrück Literatur- und Musikfestival. Wir verlosen Karten für die aktuelle Auflage. Foto: Scholl

Vor vier Jahren legte Tim Kohley den Grundstein für das Saar-Hunsrück Literatur- und Musikfestival. Wir verlosen Karten für die aktuelle Auflage. Foto: Scholl

Herr Kohley, Sie haben vor nunmehr vier Jahren den Verein Literatur-on-tour Saar-Hunsrück ins Leben gerufen. Haben Sie damals mit so viel Zuspruch für das Festival gerechnet? Der Zuspruch der Kulturbegeisterten für das Saar- Hunsrück Literatur- & Musikfestival ist Jahr für Jahr gestiegen, wobei sich das Festival auch von Jahr zu Jahr geändert hat. Fehler wurden verbessert und Stärken weiter ausgebaut. Insgesamt kann ich sagen, dass ich nach vier Jahren schon ganz zufrieden bin, ich aber das Potential des Festivals als noch nicht ausgeschöpft ansehe. Am 25.09.2016 findet das. 4. Festival in Saarburg statt, darauf freue ich mich schon sehr. Warum war es Ihnen so wichtig, dass hier bei uns in der Region Kunst und Kultur einen größeren Stellenwert erhalten? Eine Region kann sich durch verschiedene Faktoren definieren. Der Raum Saar-Hunsrück ist stark ländlich geprägt, hat aber durchaus auch kulturell etwas zu bieten. Ich bin der Meinung, dass die Region durch hochwertige Kulturveranstaltungen für die Menschen die dort leben, aber auch Touristen einfach attraktiver wird.
Ort des Geschehens ist auch in diesem Jahr die KulturGiesserei Saarburg. Warum haben Sie sich erneut für die Location entschieden? Der Standort Saarburg hat sich in den vergangenen zwei Jahren aus verschiedenen Gründen als gut geeignet für Kulturveranstaltungen erwiesen. Die gute Infrastruktur und die Unterstützung der Stadt sind wesentliche Faktoren, die erneut für Saarburg gesprochen haben. Die KulturGießerei hat einfach den Charme, den ein Spielort für Kultur auf hohem Niveau braucht.  Ich bin außerdem kein Fan von sterilen Veranstaltungshallen. Der Verein Literatur-on-tour hat sich auch der Förderung und Bekanntmachung regionaler Autoren und Künstler auf seine Fahnen geschrieben. Auf wen dürfen sich die Festivalbesucher diesmal freuen?   
Das Motto des diesjährigen Kultursommers ist "der Sommer unsres Vergnügens", traditionell interpretieren wir die Mottos immer klassisch, so das unser Programm von Satirischem und Comedy getragen wird. Die bekannte Regionalautorin Michaela Knospe aus Greimerath versteht es hervorragend ihre Zuhörer mit herzhaft lustigen Geschichten aus ihrem Buch "Satansbraten" zum Lachen zu bringen. Hans- Peter Lorang aus Neuhütten präsentiert Satirisches aus allen Lebenslagen aus seinem Buch "natürlich & menschlich".
Ein weiteres Highlight bildet der Wiener  Kabarettist und Comedy Künstler Niko Formanek, der die Probleme von Menschen jenseits der 40 beleuchtet.  Sie werden in zwei Jahren 40. Haben Sie Angst vor dem Älterwerden? Nein! Ich habe keine Angst, jedes Alter gibt einem Menschen die Möglichkeit Glücklich zu sein, wenn man es selbst zulässt. Ich bin mir sicher, dass es mir mit 40 genauso gut und auch schlecht gehen wird, wie es mir mit 20 oder 30 ging. Sicherlich ändern sich über die Jahre Lebenssituationen, aber im Grunde bleibe ich ich, daran wird mein Alter nichts ändern.

Gemeinsam mit dem Wochenspiegel waren Sie jetzt auf der Suche nach der besten Kurzgeschichte. Ihre Aufforderung zum Schreiben richtete sich an Kinder und Jugendliche. Warum möchten Sie gerade diese Altersgruppen motivieren, sich mit dem Schreiben auseinanderzusetzen? Lesen und Schreiben ist der Schlüssel zu einer guten Bildung. Bildung ist der Schlüssel zu einem erfüllten Leben. Es liegt mir sehr am Herzen, dass junge Menschen gut schreiben und lesen können. Lesen und Schreiben ist der Grundstock jeder Bildung, aber leider immer noch nicht selbstverständlich. Auch in einem hoch entwickelten Industrieland wie Deutschland gibt es eine hohe Zahl von Analphabeten, denen durch Ihre nicht vorhandene Lese-und Schreibkompetenz der Zugang zu Bildung und Beruf verwehrt bleibt. Das ist ein trauriger Zustand gegen den man einfach etwas tun muss.

Das Thema des Wettbewerbes lautete „Mein Freund ist Ausländer“. Warum haben Sie ausgerechnet dieses Thema gewählt?

Das Thema ist einfach aktuell und es ist sehr interessant zu erfahren, wie junge Menschen verschiedener Altersgruppen mit dem Thema "Mein Freund ist Ausländer" umgehen. Das Thema ist aber nicht ausschließlich auf die aktuelle Asylfrage ausgerichtet, sondern meint den Umgang mit Menschen anderer Länder und Kulturen allgemein. Ich habe schon einige der Einsendungen gelesen und ich bin erstaunt, wie unterschiedlich die Gedanken der Teilnehmer zu diesem Thema sind. Dazu werden die Leser ja demnächst noch mehr in Ihrem Blatt lesen können.

Welche Pläne haben Sie für den Verein Literatur-on-tour für die Zukunft? Es wird im Jahr 2017 verschiedene Veränderungen geben. Eine wesentliche Veränderung ist die bereits erfolgte Neubesetzung des Vorstandes und eine Erweiterung unseres Aktionsradius auf die Stadt Trier. Trier wird definitiv Mittelpunkt unserer zukünftigen Festivalaktivitäten, wobei Saarburg ebenfalls als fester Spielort im Festivalprogramm bestehen bleibt.  Die Region Saar-Hunsrück wird weiterhin mit einem Kulturprogramm versorgen werden. Der Vorstand arbeitet aktuell an einem Konzept, was wir in Kürze vorstellen werden. Interview: Andrea Fischer


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