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Der WochenSpiegel hat mit Menschen gesprochen, die sich bewusst gegen den Uni-Abschluss entschieden haben.
Petra Geisbüsch, 53 (studierte Judaistik, Geschichte und Archäologie, arbeitet jetzt als Redakteurin): "Mein Studium an der Uni Köln habe ich nach der Zwischenprüfung abgebrochen. Ich hatte keine Lust mehr, nicht auf Theorie, nicht auf Köln, dafür umso mehr auf Wien. Ich hatte mich in die Stadt verliebt und dort als Verkäuferin gearbeitet. Learning bei doing and loving. Jahre später wurde das Schreiben, das mich von Kindheitsbeinen an begleitete, dennoch zum Beruf: als Journalistin und als Buchautorin. Mut gemacht zu diesem Schritt hatte mir ein Jugendfreund. 'Schreiben kann man oder man kann es nicht – und du kannst es', meinte er. Ganz unrecht hatte er offenbar nicht mit seiner Einschätzung. Ich wünsche jedem so einen Mutmacher, um genau das zu wagen, worauf man am meisten Lust hat. Denn das ist immer das, was man am besten kann. Egal, ob mit oder ohne Studium."
Jenny Vedinevskaia, 23 (studierte Energietechnik - Erneuerbare Energien und effiziente Energiesysteme, macht derzeit eine Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten): Seit vergangenen August mache ich meine Ausbildung. Abgebrochen habe ich zum Teil, weil mir der Stress zu groß war und ich mit dem Lernen nicht hinterherkam. Ich konnte mich auch nicht für die Materie begeistern, weil der Studiengang komplett auf Gebäudeversorgung ausgelegt war und es nur ein paar Wahlfächer zum Thema 'Erneuerbare Energien' gab. Als ich dann im Februar 2015 gesundheitliche Probleme wegen dem Stress bekam, habe ich mich für eine Ausbildungen bei Versicherungen und Anwälten beworben. Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Ich schließe meine Ausbildung bereits nächstes Jahr ab, weil ich Abi habe. Ich bin Klassenbeste, obwohl ich im 2. Lehrjahr eingestiegen bin und ich bin absolut stressfrei."
Katja Hoffmann, 26 (studierte zuerst Wirtschaftspädagogik und danach Romanistik und Geschichte, machte eine Ausbildung zur Industriekauffrau und arbeitet jetzt als kaufmännische Sachbearbeiterin): "Ich habe mich nach dem Abitur zum Studium für das Fach Wirtschaftspädagogik entschieden, da ich gerne Berufsschullehrerin werden wollte. Nach den ersten beiden Semestern habe ich dann allerdings festgestellt, dass mir diese Fachrichtung nicht zusagt, da sie sehr theoretisch und praxisfern für mich war. Da ich aber gerne weiter studieren wollte und schon immer Spaß an Sprachen und Geschichte hatte, habe ich mich entschieden den
Studiengang zu wechseln. Dadurch bin ich dann bei den Fächern Romanistik und Geschichte gelandet. Das hat mir auch sehr viel Spaß gemacht und ich war mit Eifer dabei. Allerdings habe ich mir nach dem ersten Jahr Gedanken darüber gemacht, was ich mit meinem Studium erreichen will und wo ich damit später gerne arbeiten möchte. In den Semesterferien habe ich dann ein Praktikum im Bereich meines späteren Ausbildungsberufs gemacht, was mir absolut zugesagt hat. Ich habe mich dann dazu entschieden die Ausbildung zu machen, die ich vor zwei Jahren beendet habe. Ich bin sehr glücklich mit der Entscheidung, da ich nun etwas gefunden habe, was Theorie und Praxis verbindet."