

Ein großer Vorteil sei, dass sie beide Englisch sprechen. »Wenn die deutschen Worte fehlen, sprechen wir Englisch«, so Jane Ohazurume, die zusätzlich die in Nigeria verbreitete Amtssprache Igbo spricht. Als junge Frau wäre Helene Köhnen sehr gerne Lehrerin geworden. Der zweite Weltkrieg hat ihre Ausbildungspläne jedoch zunichte gemacht.
Sie stammt aus Luxemburg und wurde als junges Mädchen nach Dänemark verschickt. Englisch und auch Französisch hat sie in der höheren Schule gelernt. »Meine Französischkenntnisse habe ich später in der Volkshochschule weiter verbessert, damit ich meinen Kindern bei den Hausaufgaben helfen konnte«, sagt sie. Später hat sie Nachbarskinder Nachhilfe erteilt und ihnen bei den Hausaufgaben geholfen. Zusätzlich war sie in den vergangenen Jahren in der Flüchtlingshilfe tätig und hat Kindern Deutsch beigebracht. Jetzt unterrichtet sie mit großem Engagement Jane Ohazurume. Zuerst hätten sie die Artikel geübt. »Der, die, das – ist schwierig in der deutschen Sprache«, so ihre Erfahrung.
Die beiden Frauen sprechen ausgiebig über allgemeine Themen. Dabei lernt Jane Ohazurume viele neue Worte, die sie sich notiert. Helene Köhnen ist begeistert von der schnellen Auffassungsgabe ihrer Schülerin und freut sich über die guten Fortschritte, die sie macht. Sie hat ihr ein Wörterbuch mitgegeben, in dem sie Worte nachschlagen kann. Helene Köhnen ist zufrieden mit ihrer neuen Aufgabe, die sie fordert und anregt. Sie freut sich über den Besuch von Jane Ohazurume.
Wir profitieren beide von unseren Treffen, sagt die junge Nigerianerin, deren Eltern und Schwester schon lange in Deutschland leben und beruflich erfolgreich sind. »Mit Helene Köhnen lerne ich Hochdeutsch. Sie erklärt sehr gut, sie nutzt dafür viele Beispiele. Das hilft mir sehr«, sagt Ohazurume.
»Wir haben unter unseren Bewohnerinnen und Bewohnern immer wieder Menschen, die auch im Altenpflegeheim eine sinnstiftende Aufgabe suchen«, sagt Nico Weber. Er freut sich, wenn Ehrenamtliche wie Jane Ohazurume Zeit mitbringen und individuell auf die Bedürfnisse der älteren Menschen eingehen. Sie wird Helene Köhnen auch weiterhin besuchen, wenn sie jetzt ihre Ausbildung zur Pflegefachfrau im Haus macht. Und vielleicht arbeitet sie dann auch auf dem Wohnbereich auf dem Helene Köhnen wohnt. »Das würde uns ganz besonders freuen«, sagen beide.