Nico Lautwein

Für eine gesunde Zukunft

Trier. Brüderkrankenhaus Trier beteiligt sich am bundesweiten Protesttag der deutschen Krankenhäuser.

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Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier

Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier

Foto: Archiv

Ankündigung

Mit einem bundesweiten Protesttag werden die Krankenhäuser in Deutschland an diesem Mittwoch auf ihre äußerst angespannte wirtschaftliche Situation aufmerksam machen. Sowohl in Berlin als auch in Mainz, Saarbrücken, Frankfurt am Main, Stuttgart, Düsseldorf und Hannover sind Protestaktionen geplant. Die Kliniken fordern einen sofortigen Inflationsausgleich, um die gestiegenen Preise abfedern zu können, und die vollständige Refinanzierung der beschlossenen und dringend benötigten Tarifsteigerungen für 2024

Brüderkrankenhaus beteiligt sich

Auch das Brüderkrankenhaus Trier beteiligt sich an der Protestaktion in Mainz, wo das "Bündnis für eine gute Krankenhausversorgung in ganz Rheinland-Pfalz" zu einer Demonstration aufgerufen hat. Die Demonstration in Mainz beginnt am Mittwoch, 20. September um 11.30 auf dem Marktplatz vor dem Dom.

Ablauf

Vertreterinnen und Vertreter der Krankenhausbetreiber und -beschäftigten werden auf der Kundgebung über die angespannte wirtschaftliche Lage der Kliniken aus ihrer Perspektive berichten. Darunter auch Christian Weiskopf, Landesvorsitzender des Landesverbandes Rheinland-Pfalz/Saarland des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) und Regionalleiter der BBT-Gruppe, Region Trier: "Wenn die Politik nicht schnell handelt, droht im Herbst eine Versorgungskrise im Krankenhausbereich. Die Krankenhäuser sind in einer wirtschaftlich extrem gefährlichen Lage, in die sie nicht durch eigene Schuld geraten sind. Die Politik verweigert uns den notwendigen Inflationsausgleich, den wir durch gesetzliche Vorgaben nicht selbst durch höhere Preise aufbringen können und so müssen sich die Krankenhäuser immer mehr verschulden. Gleichzeitig werden wir mit den Tariferhöhungen alleine gelassen."

Mit dem Protesttag unter dem Motto "Alarmstufe Rot" soll ein Zeichen gesetzt werden für bessere finanzielle Rahmenbedingungen für die Krankenhäuser.

Stimmen zum Protesttag

"Wir kämpfen für eine gute wohnortnahe Patientenversorgung, die Zukunft unseres Gesundheitswesens und damit auch für die vielen Menschen, die in den Krankenhäusern arbeiten", erklärt Markus Leineweber, Hausoberer des Brüderkrankenhauses. Wie private Haushalte und Unternehmen litten die Kliniken unter den starken Preissteigerungen, was manche Häuser bereits "in die Knie" gezwungen habe. Mit Blick auf das kommende Jahr warnt er davor, dass "viele Kliniken die dringend nötigen Tarifsteigerungen 2024 in dieser Lage nicht verkraften werden."

Strompreisdeckelung

Neben der Forderung eines sogenannten "Vorschaltgesetzes", das Ausgleichszahlungen für die Krankenhäuser bis zur Krankenhausreform regeln soll, hat Leineweber mit Blick auf die Pläne der Bundesregierung vorgeschlagen, analog zu einem "Industriestrompreis" eine Strompreisdeckelung auch für die kritische Infrastruktur Krankenhaus einzuführen. "Anders als private Unternehmen können wir im Gesundheitswesen Kostensteigerungen nicht auf Preise umlegen und tragen damit die volle Last der Mehrbelastung", erläutert der Hausobere das Dilemma. Er freue sich, dass seine Idee zwischenzeitlich auch Unterstützer in der Landespolitik finde.


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