Musik statt Stille und Gesang statt Weinen. Die Klinikclowns im Klinikum Mutterhaus besuchen die Kinder und Jugendlichen seit 15 Jahren in der Kinder- und Jugendmedizin, der Kinder- und Jugendchirurgie sowie in den Ambulanzen. Seit Sommer 2017 sind sie auch in der Kinder- und Jugendpsychiatrie aktiv.
"Hey du kleines Mädchen, bist grad ein Jahr – und doch hast du schon so viel erlebt – Piekser, OPs und einen Port – wir singen für dich deine Tränen fort." Das Lied, das über die Flure der Kinderambulanz klingt, ist ein ganz besonderes Geburtstagslied. Komponiert und gedichtet hat es Musik- und Tanzpädagogin Marie-Gabriele Massa, die als Clownin Tilotamma im Klinikum Mutterhaus wirkt. Zusammen mit ihrem Kollegen Henning Leidinger, im Klinikum besser bekannt als Clown Lolek, stimmen sie das Lied an und die Festgesellschaft unterstützt die beiden mit Gesang und Percussion im fröhlichen Refrain. Seit nunmehr 15 Jahren erfreuen die beiden Clowns jeden Mittwoch die jungen Patienten im Klinikum Mutterhaus. Durch Jonglage, Musik und Zauberei oder einem kleinen Bühnenstücken gelingt es ihnen, alle einen Moment lang den Klinikalltag vergessen zu lassen.
Stiftung unterstützt Engagement der Clowns
Ein für alle Beteiligten schönes Geburtstagsgeschenk überbringt Dr. Manfred Bitter von der Trierer Herbert & Veronika Reh-Stiftung. Für zwei Jahre unterstützt die Stiftung das Engagement der Clowns Lolek und Tilotamma sowie der Ferienvertreterin Lemonella, die nun gleich zwei Tage in der Woche im Klinikum Mutterhaus tätig sein können. "Ich habe die beiden bei ihrem Rundgang über die Kinderstationen begleitet", berichtet Manfred Bitter. "Ich war besonders positiv davon beeindruckt, wie die Clowns die jeweilige Stimmung in den Krankenzimmern auffangen und wie individuell sie Kontakt mit den kranken Kindern und Jugendlichen aufnehmen und die manchmal auch schwierigen Situationen meistern. Unsere Finanzierungszusage für die kommenden zwei Jahre ist ein Einstieg."
Clowns spielen große Rolle bei Genesung der Kinder
Geschäftsführer Jörg Mehr ist stolz auf das Angebot in den Kinderabteilungen: "Wir sind sehr froh, dass unsere Clowns nicht nur lustig sind und Freude verbreiten, sondern dass dahinter auch ein fundierter pädagogischer Ansatz steht. Dies ist uns sehr wichtig, denn diese Expertise ist die beste Grundlage für die Tätigkeit in dem sensiblen Umfeld der kranken Kinder und Jugendlichen." PD Dr.med. Wolfgang Thomas, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin ergänzt: "In den vergangenen fünf Jahren habe ich unsere Clowns begleiten können. Sie spielen eine große Rolle bei der Genesung nicht nur der Kinder, die in der Chirurgie meist nur kurz im Haus sind, sondern vor allem auch bei den chronisch- und schwerkranken Kindern, die oft einen längeren Zeitraum in der Klinik verbringen müssen."
Clowns kümmern sich auch um kleine Psychiatrie-Patienten
Mit der Finanzierung durch die Stiftung können die Clowns nun nicht nur an zwei Tagen in der Woche auf den Kinder- und Jugendstationen wirken, sondern auch die Patienten der Kinder- und Jugendpsychiatrie werden nun mit in das Programm aufgenommen. "Direkt in meinem ersten Monat konnte ich mich von der hervorragenden Arbeit überzeugen", so der neue Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Dr. Günther Stratmann. "Lolek und Tilotamma haben hier bereits die erste Woche mit Schwarzlichttheater und Zirkus gestalten können. Ich freue mich auf die kommenden Ferienprojekte, die den Kindern die Möglichkeit geben, neue positive Erfahrungen zu machen und diese dann auch mitzuteilen."
30.000 besuchte Patienten
Und auch die Clowns sind froh mit ihrer Tätigkeit im Klinikum Mutterhaus: "In den vergangenen 15 Jahren waren wir 50 mal im Jahr vor Ort, das sind 750 Besuche in rund 20 Zimmern. Summa summarum macht das 15.000 besuchte Zimmer mit 30.000 Patienten darin", rechnet Henning Leidinger vor. "Wir fühlen uns hier bestens unterstützt von den Mitarbeitern und freuen uns auf die kommenden Jahre, in denen wir zum Wohle der Kinder und Jugendlichen beitragen dürfen."