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Gladiators: geschwankt, aber nicht gefallen

Der vierte nicht, aber der fünfte Tabellenplatz scheint für die RÖMERSTROM Gladiators noch möglich, allerdings auch der folgenschwere Rang neun. Der 82:74-Heimsieg gegen den Tabellenvierten aus Rostock vor Rekordkulisse aber mindert natürlich den Erfolgsbedarf bei den aufeinanderfolgenden hohen Hürden in Heidelberg und in Ehingen.
Foto: Photogroove/Simon Engelbert

Foto: Photogroove/Simon Engelbert

Von Bernd Schneider und Vinzenz Anton    Beim Hinspiel in Ostsee-Nähe profitierten Triers Basketball-Profis von einer gewissen Neulings-Unreife der Seawolves, die die alleinige Saisonauftaktpartie der Zweiten Liga mit 79:85 verloren. Doch danach zimmerten die Rostocker eine geradezu sensationelle Auswärtsbilanz von 22:4 Tabellenpunkten, die lediglich in Hamburg und in Karlsruhe getrübt wurde. Und irgendwann überholten die Hansestädter die Moselstädter im Klassement. Entsprechend hoch ist der Stellenwert des vierten Gladiators-Sieges in Folge. Vom absoluten Wert ganz zu schweigen.                              Die "Seewölfe" agierten in der ersten Halbzeit nicht ihrem Platz im obersten Tabellenviertel und besagter Auswärtsbilanz entsprechend: Trefferquote ohne Freiwürfe 32 Prozent, 30:42-Rückstand nach 7:1-Führung, aus dem sogar ein 32:51 erwuchs. Nach der Pause spielte der weitestangereiste Gladiators-Gast wesentlich besser. Allerdings: In einer kritischen Phase der Trierer, in deren Verlauf die "Seewölfe" von 42:54 auf 49:54 verkürzten, verfehlten die vorjährigen Drittligisten letzten Endes erneut zu oft das Ziel. Niedergeschlagen hat sich dies in einer Gesamtquote von 38 Prozent (die ebenfalls höchst unbefriegenden 43 Prozent missglückter Freiwürfe nicht mitgezählt). Ob der Pech-Anteil dabei so groß war, wie ihn der ehemalige Trierer Spieler Oliver Clay veranschlagte, ließ sich weder belegen noch widerlegen. Wie auch immer: Rückblickend  erging es den Gladiators wie in diesen stürmischen Tagen den meisten Bäumen: geschwankt, aber nicht gefallen.                     

Trier unübertrefflich                        

Das einsatzunfähige Kader-Mitglied Simon Schmitz glaubt, ein Erfolgsgeheimnis entdeckt zu haben: "Es versteckt sich niemand mehr." Überhaupt nicht zu verbergen war mal wieder die Super-Qualität des aktuellen Kapitäns Jermaine Bucknor. Der 35-jährige Kanadier, dessen Vertrag vorerst bis Mitte 2020 läuft, tut zwischen den Spielen enorm viel für seine Fitness. Schmitz (29) hat sein Engagement in diesen Tagen um zwei weitere Jahre verlängert und sagte uns dazu: "Für mich gibt es keinen besseren Standort als Trier."                                  Sieger-Trainer Christian Held äußerte "Stolz" bezüglich seiner Schützlinge, vergaß in seinem Fazit aber natürlich nicht zu erwähnen, dass man den Gegner "zurück ins Spiel gelassen" habe.            Wie schwierig die Gladiators-Aufgaben in Heidelberg (17. März) und in Ehingen (23. März) sind, verdeutlicht unsere Extra-Tabelle nur für die zwölf Rückrunde-Spieltage: Da führen Rostock und Heidelberg mit je 9 Siegen. Es folgen Hamburg, Ehingen und Nürnberg (je 8) sowie Trier, Karlsruhe, Tübingen und der "normale" Spitzenreiter Chemnitz (je 7).  Die Heidelberger haben wie die Trierer zuletzt viermal in Folge gewonnen. Ihre bislang letzte Niederlage erlitten die Neckarstädter vor drei Wochen in Rostock.                                  

Statistik des Tages                                     

  • Personalien:  Neben Simon Schmitz, der erst 2019/20 wieder mitwirken kann, fehlte Lucien Schmikale  (zum siebtenmal in Folge). Kilian Dietz bestritt sein erstes Heimspiel seit dem 3. Februar. Auf Rostocker Seite wurde der starke Terrell Harris wegen einer leichten Knöchelverletzung geschont. [absatz] • Die Zuschauerzahl 4087 lag um 560 (!) über dem bisherigen Saisonrekord und stellte fast das Zweieinhalbfache (2,33) derer vom 1. März dar.            
  • Die Viertel-Separation vom 9. März:  23:15,  19:15,  16:21,  24:23.                    
  • Die Beteiligten bei und direkten Beteiligungen an den 82 Gladiators-Korbpunkten, jeweils in der ersten und zweiten Halbzeit (Spieler-Reihenfolge an den Einsatzzeiten orientiert):  Bucknor 6+14,  Smit 6+2,  Lewis 3+8,  Gloger 4+10,  Grün 11+0,  Dranginis 1+4,  R.Hennen 2+0,  Ilzhöfer 0+0,  Joos 5+2,  Dietz 4+0.
  • Bucknor war zum neuntenmal Topscorer des Teams.                           
  • Als erfolgreichster Rostocker erwies sich mit 19 Zählern Yannick Anzuluni. Der Mann mit der Nummer 20 machte alle 40 Spielminuten mit.                                   
  • Die erfolgreichsten fünf Gladiators-Korbschützen nach 27 Saisonspielen:   Bucknor 498,  Joos 305,  Gloger 297,  Lewis 285,  Smit 197.    


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