Nico Lautwein

Gladiators Trier bleiben zuhause ungeschlagen: 96:87-Sieg gegen RASTA Vechta

Trier. Von der ersten Minute an war es ein intensiver Schlagabtausch zweier ambitionierter Teams. Am Ende aber jubelten die Moselstädter über ihren nächsten Heimsieg und ein weiteres Statement vor eigener Kulisse.

Die SWT Arena bebte am Sonntagabend: Mit einem 96:87-Erfolg über RASTA Vechta bleiben die VET-CONCEPT Gladiators Trier auch im vierten Heimspiel der Saison zuhause ungeschlagen. Vor 5.368 Zuschauern bewies die Mannschaft von Headcoach Jacques Schneider einmal mehr ihr Können und ihre stärke. Der beste Trierer Werfer war Jordan Roland mit 26 Punkten, gefolgt von Eli Brooks (18) und Nolan Adekunle (13).
Schon der Start hatte es in sich. Während die Gäste aus Niedersachsen über schnelle Fastbreaks und präzise Abschlüsse von außen früh die Kontrolle zu übernehmen schienen, brauchten die Gladiatoren einige Minuten, um ihren Rhythmus zu finden. Nach einem 3:13-Rückstand schien die Partie zunächst in Richtung Vechta zu kippen, ehe Trier über den stark aufgelegten Roland ins Spiel fand. Ein sehenswerter Buzzerbeater des US-Amerikaners von fast der Mittellinie stellte zum Ende des ersten Viertels den 17:17-Ausgleich her – ein Moment, der die Halle elektrisierte.

Kollektive Antwort auf Vechtaer Dreierregen

Auch im zweiten Viertel schien Vechta zunächst die Oberhand zu behalten. Zwei schnelle Dreier von Tevin Brown brachten die Gäste in Führung, doch Trier antwortete mit erhöhter Intensität. Mit druckvoller Defense und variablen Angriffen setzten die Moselstädter ihr schnelles Umschaltspiel in Szene. Roland und Brooks trafen nun sicher aus der Distanz, und zur Mitte des Viertels stand es 31:25 für die Hausherren.
Vechta reagierte mit einer Auszeit von Coach Christian Held, der seine Mannschaft neu einstellte. Der Plan zeigte Wirkung: Dank konsequenter Verteidigung und effektiver Pick-and-Pop-Aktionen kämpfte sich RASTA zurück und ging mit einer knappen 43:41-Führung in die Halbzeit.

Entscheidende Akzente nach der Pause

Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Gladiatoren wieder das Kommando. Marten Linßen erzielte wichtige Punkte nach Offensivrebounds, der Ball lief flüssig, die Defensive stand kompakter. Doch Vechta hielt mit hoher Treffsicherheit von außen dagegen, und so blieb die Partie bis zum Ende des dritten Viertels offen.
Beim Stand von 66:63 knapp zweieinhalb Minuten vor der letzten Pause schien alles möglich – dann zogen die Trierer mit aggressiver Defense und cleveren Doppelsituationen davon. Trotz des disqualifizierenden Fouls von Behnam Yakhchali behielten die Gladiatoren die Kontrolle und gingen mit 73:66 in den Schlussabschnitt.

Starke Crunchtime und lautstarke Fans

Vechta kam noch einmal gefährlich zurück: Herkenhoff und Brown trafen erneut aus der Distanz, plötzlich führte RASTA mit 75:73. Doch Trier bewies Nervenstärke. Marco Hollersbacher brachte sein Team mit einem Drei-Punkt-Spiel wieder heran, Adekunle glich im Fastbreak aus – und leitete kurz darauf die entscheidende Phase ein. Nach einem Steal beim Einwurf traf er eiskalt von außen zur 89:87-Führung (38.).
Angetrieben vom Publikum machten die Gladiatoren nun alles klar: Brooks fand Linßen für den Dunk zum 91:87, Roland erhöhte per Fastbreak, ehe er mit einem Dreier aus der Ecke endgültig den Deckel draufsetzte. Die letzten zwölf Punkte der Partie gingen allesamt auf das Trierer Konto – 96:87 lautete der Endstand einer intensiven Begegnung.

„Ein kämpferischer Sieg von Anfang bis Ende“

Headcoach Jacques Schneider zeigte sich nach der Partie entsprechend zufrieden: „Kompliment an meine Mannschaft – das war heute von Anfang bis Ende eine kämpferische Leistung und hinten raus ein verdienter Heimsieg. Wir haben es geschafft, Vechta und vor allem ihre starken Guards Verge und Kuhse mit unserer defensiven Variabilität vor Probleme zu stellen.“ Schneider hob zudem die Bedeutung des Trierer Publikums hervor: „Was die SWT Arena heute abgerissen hat, war wieder unglaublich und hat uns getragen.
Neben Topscorer Roland überzeugten auch Hollersbacher und Linßen, die beide in der Crunchtime entscheidende Impulse setzten. Schneider betonte jedoch den kollektiven Charakter des Erfolgs: „Es war wieder ein Sieg, zu dem jeder seinen Teil beigetragen hat – ein wichtiger Schritt auf unserem Weg.“

Blick nach vorn

Mit dem Erfolg gegen RASTA Vechta stehen die Gladiatoren auf Platz zwei in der Tabelle und gehen mit Rückenwind in die kommenden Aufgaben. Am 9. November wartet in Heidelberg das nächste Ligaspiel – und die Chance, die starke Form auch auswärts zu bestätigen.

Spielinformationen:
Viertelergebnisse: 17:17 | 24:26 | 32:23 | 23:21
Zuschauer: 5.368
Trier: Roland (26), Brooks (18), Adekunle (13), Linßen (13), Yakhchali (5), Hollersbacher (8), King (4), Rapieque (3), Zirbes (6), Mann (0), Akanno (DNP), Aav (DNP)
Vechta: Verge Jr. (26), Kuhse (16), Brown (15)

Text: Kevin Schößler


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