Nico Lautwein

Gladiators Trier im Halbfinale: Die Moselstädter schlagen Tübingen mit 100:95

Trier/Tübingen. Die Entscheidung fiel im vierten Viertelfinalspiel. Gladiators Trier schlagen die Tigers Tübingen mit 100:95 und ziehen in das Playoff-Halbfinale ein. Sie gewannen die Serie mit 3:1. Bester Trierer Werfer war Behnam Yakhchali mit 29 Punkten.
Behnam Yakhchali mit dem "No-Look Pass".

Behnam Yakhchali mit dem "No-Look Pass".

Bild: Simon Engelbert

Früher Rückstand trotz gutem Beginn

Am Donnerstagabend stand Spiel Vier der Playoff-Viertelfinalserie gegen die Tigers Tübingen auf dem Spielplan der VET-CONCEPT Gladiators Trier. Ohne die verletzten Amir Hinton und Nolan Adekunle schickte Cheftrainer Jacques Schneider seine Starting Five aus Marcus Graves, Behnam Yakhchali, Clayton Guillozet, Marco Hollersbacher und Marten Linßen auf das Parkett der Tübinger Paul-Horn-Arena. Wie schon im ersten Auswärtsspiel dieser Playoffserie starteten die Gastgeber mit hohem Tempo in die Partie und trafen von Beginn an hochprozentig aus der Distanz. Eine Trierer 4:0 Führung durch vier Freiwürfe zu Spielbeginn drehten die Tigers innerhalb kürzester Zeit mit zwei Dreiern in ein 4:6 (3. Spielminute). Auch im weiteren Verlauf des ersten Viertels hatten die Gladiatoren Probleme die Tübinger Schützen defensiv unter Kontrolle zu bringen und so blieb die Wurfquote der Tigers stabil. Offensiv ließ die Moselstädter den Ball gut laufen und fanden meist im Eins-gegen-Eins oder Pick and Roll den Weg zum Erfolg. Dank der starken Dreierquote blieben die Tigers bis zum Ende der ersten zehn Minuten jedoch knapp in Führung und mit 20:25 aus Trierer Sicht ging es für beide Mannschaften in die erste Viertelpause.

Führung wechselt trotz starker Phase

Auch im zweiten Viertel gestaltete sich die Partie weiterhin ausgeglichen. Zwar ging die Tübinger Wurfquote nun etwas zurück, dafür sicherten sich die Gastgeber erneut zu häufig zweite Chance über Offensivrebounds und setzten auch die Trierer Aufbauspieler defensiv gut unter Druck. Doch auch die Moselstädter schafften es nun phasenweise besseren defensiven Zugriff zu erhalten und die Tübinger bereits im Spielaufbau entscheidend zu stören. Offensiv fanden die Gladiatoren ihre Schützen in guter Position und Marco Hollersbacher, sowie gleich zweimal Behnam Yakhchali sorgten mit drei getroffenen Dreiern in Serie für die erneute 37:30 Führung der Trierer in der 16. Spielminute. Mit einer ihrerseits deutlich erhöhten defensiven Intensität fanden die Tigers jedoch schnell wieder in die Partie zurück, blieben wach im Offensivrebound und wandelten Ballgewinne in schnelle Fastbreakpunkte um. So wechselte erneut das Momentum und die Gladiatoren mussten mit einem Rückstand von 39:41 in die Halbzeitpause gehen.

Trier startet stark, verliert aber den Rhythmus

Nach dem Seitenwechsel war es Marcus Graves, der mit zwei getroffenen Dreiern einen kleinen Lauf einleitete, den Marten Linßen per Korbleger auf 47:41 nach anderthalb Minuten in der zweiten Hälfte ausbaute. Nun hatten die Gladiatoren wieder besseren Zugriff auf die Rebounds und defensiv gelang es das Tübinger Spieltempo zu drosseln. Dennoch blieben die Tigers im Spiel, zeigten sich sehr kämpferisch und glichen das Spiel dank gut ausgespielter Eins-gegen-Eins Abschlüsse zur Mitte des dritten Viertels wieder aus – 53:53 (25. Spielminute). Erst zum Ende des dritten Spielabschnitts konnten die Gastgeber defensiv nochmals einen Gang hochschalten und die Trierer mit physischer Verteidigung vom eigenen Korb fernhalten. Da auch die Dreier auf Trierer Seite nicht mehr hochprozentig fallen wollten, zogen die Tigers noch einmal etwas davon und per Korbleger stellte Tigers Guard David Cohn auf 70:63 (28.). Nun leisteten sich die Gladiatoren zu viele Fehler im Aufbauspiel und verloren auch den defensiven Fokus, was die Tübinger schnell zu ihrem Vorteil nutzen konnten. So ging es für die Gladiatoren mit einem Rückstand von 65:74 in die letzte Viertelpause.

Aufholjagd im letzten Viertel führt zum Sieg

Zwei getroffene Dreier durch die Tübinger Hecker und Idowu zum Start in das vierte Viertel wurden umgehend durch eigens getroffene Dreipunktewürfe von Jordan Roland und Behnam Yakhchali beantwortet und läuteten das entscheidende Viertel ein (71:80, 32.). Weiter lieferten sich beide Teams nun einen offenen Schlagabtausch mit weiterhin hohem Tempo und viel Physis unter den Körben. Im weiteren Verlauf des letzten Viertels gingen erneut die Tübinger Wurfquoten zurück, die Trierer sicherten sich die Rebounds und suchten offensiv nun das Eins-gegen-Eins über ihre Guards. Vor allem Behnam Yakhchali ging nun voran, zog immer wieder den Weg zum Korb und riss somit Lücken in der Tübinger Defensive. Diese konnte Maik Zirbes dann zum 86:86 Ausgleich viereinhalb Minuten vor Schluss nutzen und die Partie erneut offen gestalten. Yakhchali gelang dann kurze Zeit später nicht nur die erneute Führung von der Freiwurflinie (87:86, 36.), sondern ein weiterer Dreier und Korbleger zur 92:88 Führung bei gut zweieinhalb Minuten Restzeit. Bis zum Ende des Spiels gelang es diesen Vorsprung zu halten, die Uhr clever herunterzuspielen und die eigenen Freiwürfe hochprozentig zu versenken. Trotz eines letzten Aufbäumens der Tigers kamen diese nicht mehr entscheidend in die Partie zurück und letztlich sichern sich die Gladiatoren den 100:95 Sieg in Tübingen und damit den dritten Viertelfinalsieg, was das Erreichen des Playoff-Halbfinales bedeutet. Das erste Spiel findet am Donnerstag, 18. Mai in der SWT-Arena statt.

Stimmen zum Spiel: Schneider lobt Teamgeist

Jacques Schneider (Headcoach VET-CONCEPT Gladiators): „Entscheidend für die Serie waren unsere offensiven Qualitäten. Wir haben fast jedes Spiel 100 Punkte gemacht und heute war definitiv die individuelle Klasse von Yakhchali entscheidend. Ich bin stolz auf mein Team, dass wir niemals aufgegeben haben und denke, das ist der Spirit den es braucht, um am Ende ganz oben zu stehen. Insgesamt war die Serie sehr, sehr tough für uns, ganz anders als die Vorjahres-Serie gegen Münster und es sind einige Albträume aus der Frankfurt-Serie hochgekommen. Das Tübinger Pick and Pop und das Switchen in der Defense hat uns immer wieder vor Probleme gestellt. Für uns ist es gut, wir hatten einen guten Test vor der nächsten Runde und es hat uns sicher stärker gemacht. Kompliment an Tübingen für die tolle Serie, die tolle Stimmung und die Freundlichkeit“.

Spielerstatistiken beider Teams

Für Trier spielten: Marcus Graves (14 Punkte), Aimé Olma (DNP), Clayton Guillozet (10), Behnam Yakhchali (29), Marco Hollersbacher (13 / 11 Rebounds), Yannis Steger (DNP), Marten Linßen (8), Jordan Roland (11), Jannes Hundt (DNP), Hendrik Drescher (2) und Maik Zirbes (11).
Beste Werfer Tigers Tübingen: Kenneth Cooper (18 Punkte), Samuel Idowu (16) und Miles Tention (13).

Quelle: Gladiators Trier


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