

In den kommenden Wochen werden mehrere Führungen und Exkursionen zu Stätten (ehemals) jüdischen Lebens in der Region sowie weitere Veranstaltungen stattfinden - im Überblick:
Freitag, 1. September bis Sonntag, 15. Oktober: Wanderausstellung "Jugendliche im Deportationszug Da3" in Trier
Vom 1. September bis zum 15. Oktober wird die Wanderausstellung "Jugendliche im Deportationszug Da3" in den Schaufenstern des leerstehenden Galeria Kaufhof/ehemals Karstadt in der Simeonstraße in Trier zu sehen sein. Ca. 100 Kinder und Jugendliche im Alter von ein bis achtzehn Jahren wurden im ersten Deportationszug Da3 aus unserer Großregion in das Ghetto Litzmannstadt im besetzten Polen deportiert. Die Ausstellung stellt sechs von ihnen vor.
Freitag, 8. September: Führung auf dem jüdischen Friedhof Schweich
Die beiden Referenten René Richtscheid (Emil-Frank-Institut Wittlich) und Peter Szemere (Jüdische Kultusgemeinde Trier) laden zu einer Führung über den jüdischen Friedhof in Schweich ein. Neben Informationen zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Schweich werden die beiden zudem die Geschichte einzelner jüdischer Familien vorstellen und Einblicke in die jüdische Trauerkultur geben. Treffpunkt ist um 16.30 Uhr am Tor des Jüdischen Friedhofs in der Gartenfeldstraße. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine vorherige Anmeldung nicht erforderlich.
Freitag, 29./ Samstag, 30. September: Illuminale Trier - "Bis kein Stern mehr da war"
Am letzten Septemberwochenende kehrt die Illuminale Trier unter dem Motto "Licht in der Finsternis" rund um den Dom, im Dreieck von Windstraße, Sieh um Dich, Rindertanzplatz und Flanderstraße zurück. Am Deportationsdenkmal am Rindertanzplatz beteiligt sich Ralf Kotschka (feat. AG grenzenlos gedenken) mit der Licht-Medien-Installation "Bis kein Stern mehr da war". Die Illuminale ist an beiden Tagen von 19 bis 24 Uhr geöffnet. Weitere Infos und Programmheft auch unter Illuminale - Lichtkunstfestival - Highlights - Tourist-Information Trier (www.trier-info.de )
Sonntag, 15. Oktober: "Was sonst verschlossen ist, öffnen wir für Sie!" - Jüdisches Trier
Peter Szemere (Jüdische Kultusgemeinde Trier) lädt zu einer Besichtigung der Trierer Synagoge und zu einem Gang über den jüdischen Friedhof in der Weidegasse ein, um so Geschichte und Gegenwart der Juden in Trier kennenzulernen. Die Führung beginnt um 14 Uhr in der Synagoge (Kaiserstraße Trier), Teilnahmebeitrag 7 Euro. Eine Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung bei der VHS Schweich (06502 2332 oder schweich@kvhs.trier-saarburg.de ) möglich.
AUSBLICK: OKTOBER 2023
Mitte Oktober jährt sich die Deportation von mehr als 500 jüdischen Menschen aus der Großregion Luxemburg-Trier ins Ghetto Litzmannstadt zum 82. Mal. Anlässlich dessen werden verschiedene Veranstaltungen in Luxemburg und Deutschland stattfinden. Auch die AG Gedenken Schweich wird mit der von Pascale Eberhard erarbeiteten Ausstellung "Jetzt wissen wir erst, wie schön die Heimat war" an die Deportation erinnern. Anhand von Briefen, Fotos und Dokumenten zeigen die Ausstellungstafeln den Überlebenskampf jüdischer Deportierter aus Luxemburg und der Region Trier im Getto Litzmannstadt auf. Die Ausstellungseröffnung wird am Dienstag, 3. Oktober, um 11 Uhr in Form einer Vernissage mit Kuratorin Pascale Eberhard und dem Klezmer-Klarinettisten Helmut Eisel stattfinden. Ergänzend zur Ausstellung wird Helmut-Eisel mit seinem Projekt "Meet Klezmer" Interessierte dazu einladen, in die Welt der Klezmer-Musik einzutauchen und durch das gemeinsame Musizieren einen Beitrag gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit zu leisten. Am 31. Oktober wird das Abschlusskonzert gemeinsam mit Helmut Eisel und dem Pianisten Sebastian Voltz stattfinden.
Ein detaillierter Überblick mit weitergehenden Informationen folgt in Kürze. Weitergehende Informationen werden bald auch auf den jeweiligen Websites "Jüdisches Leben in und um Schweich" (www.juedisches-leben-vgschweich.de ) und "grenzenlos gedenken" (www.grenzenlos-gedenken.eu ) abrufbar sein. Kontaktadresse für Rückfragen: Pastoralreferentin Judith Schwickerath (judith.schwickerath@bistum-trier.de , mobil: 0151 - 11124413)
Hintergrund:
Die AG Gedenken Schweich
Seit dem Jahr 2010 gibt es im Raum der heutigen Verbandsgemeinde Schweich das Programm "Jüdisches Leben in und um Schweich" in Trägerschaft des Pastoralen Raums Schweich. In der AG Gedenken haben sich Vertreter*innen des Pastoralen Raums Schweich, der jüdischen Kultusgemeinde Trier, des Emil-Frank-Instituts (Wittlich), der Stadt Schweich, der VHS Schweich, des Vereins Kultur in Schweich e.V., der KEB Trier sowie interessierte Einzelpersonen zusammengeschlossen. Ihre Arbeit verfolgt zwei Zielrichtungen: Zum einen will sie den Opfern des Nationalsozialismus, insbesondere den jüdischen Opfern, ein Gesicht geben und einen Ort im Bewusstsein der Menschen, die heute in der Verbandsgemeinde Schweich leben. Zum anderen will sie einen Beitrag leisten zu einer menschengerechten und menschenwürdigen Gestaltung des Zusammenlebens der verschiedenen Gruppen unserer Gesellschaft jenseits von Diskriminierung und allen Formen der Menschenverachtung. Weiterführende Informationen unter https://juedisches-leben-vgschweich.de/
Die AG "grenzenlos gedenken"
Seit dem Jahr 2019 ist eine grenzübergreifende Initiative zur Gedenkarbeit entstanden. In der Arbeitsgemeinschaft "grenzenlos gedenken" arbeiten Vertreter*innen deutscher und luxemburgischer Institutionen und Einrichtungen sowie interessierte Einzelpersonen zusammen. Die Bemühungen der AG "grenzenlos gedenken" gehen dahin, den 16./17. Oktober als regionalen Gedenktag in Erinnerung an den Deportations-Transport "Da 3" von Luxemburg über Trier nach Litzmannstadt zu etablieren. Jährlich finden dazu auf deutscher und luxemburgischer Seite verschiedene Gedenkfeiern und Veranstaltungen statt, insbesondere auch mit der Beteiligung von Schüler*innen. Weitere Infos und Kontakt: www.grenzenlos-gedenken.eu ; mail@grenzenlos-gedenken.eu