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IHK und HWK: Keine Abkehr von Schengen

Mit großer Sorge sieht die Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern in Rheinland-Pfalz die Diskussion zu Grenzkontrollen innerhalb des Schengen-Raums.

Nach einer aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung würde die dauerhafte Wiedereinführung von Kontrollen an den EU-Binnengrenzen bundesweit zu Wachstumseinbußen von mindestens 77 Milliarden Euro bis zum Jahr 2025 führen. Auf Rheinland-Pfalz bezogen würde dies Belastungen von mindestens 3,6 Milliarden Euro bis 2025 bedeuten. Unter pessimistischeren Annahmen könnte sich dieser Betrag bis 2025 sogar verdreifachen. "Diese Zahlen belegen, dass die Freizügigkeit von Menschen, Waren und Dienstleistungen ganz erheblich zu unserem Wohlstand beiträgt", so Robert Lippmann, wirtschaftspolitischer Sprecher der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz. Dies gilt im besonderen Maße für Rheinland-Pfalz mit seiner hohen Exportquote von 56 Prozent.

Miliardenlast für die Wirtschaft

"Von einer Wiedereinführung der Grenzkontrollen wäre in Rheinland-Pfalz nicht nur der Warenfluss negativ betroffen, sondern insbesondere auch viele Grenzpendler sowie Tourismus und Handel gerade in den Grenzregionen. Zudem wäre die inzwischen fast durchgängige Just-in-time-Produktion vieler Unternehmen gefährdet", erläutert Lippmann die Sorgen der Wirtschaft.  Aus Sicht der IHKs dürfe die Flüchtlingsproblematik nicht zu einer schrittweisen Auflösung der europäischen Integration führen. "Wenn an den Binnengrenzen Schritt für Schritt wieder Kontrollen eingeführt würden, dann würde das schnell zu Milliardenlasten in der Wirtschaft und für viele Menschen zum Verlust der europäischen Identität führen", so Lippmann. Foto: Symbolbild/Archiv


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