Claudia Neumann

Kalte Nahwärme: Landesweites Modell-Projekt in Trier

Trier. Infoveranstaltung am Donnerstag, 26. Deptember, um 19.30 Uhr im Pfarrsaal St. Agritius (Trier-Ost) mit Staatssekretär Michael Hauer (MKUEM) und Paul Ngahan (Energieagentur RLP)

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Bild: FORUM Gartenfeld

So genannte „Kalte Nahwärmenetze“ stoßen als Alternative zu herkömmlichen Wärmeverbünden zunehmend auf Interesse. Kalte Nahwärmenetze arbeiten mit niedrigen Übertragungstemperaturen.
Sie sind energetisch sehr effizient. Ein landesweites Modell-Projekt könnte demnächst auf dem Gelände des Heilig-Geist-Klosters in der Trierer Helenenstraße entstehen.

Referenten:

• Michael Hauer Staatssekretär im Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz
• Paul Ngahan Referatsleiter Nahwärme der Energieagentur Rheinland-Pfalz
• Markus Schleimer Geschäftsführer Josef Schleimer GmbH – Beratende Ingenieure in Trier


Zuvor wird Ortsvorsteher Michael Düro die Bedeutung der Nahwärme-Technologie kurz mit Blick auf im Gartenfeld mittelfristig anstehende Veränderungen einordnen.
Neben den Grundlagen der Kalten Nahwärme werden Best-Practice-Beispiele sowie Fördermöglichkeiten dargestellt.
Als konkretes Beispiel dient das Bauprojekt auf dem Gelände des Heilig-Geist-Klosters in der Helenenstraße in Trier, bei dem in den entstehenden Neubauten künftig Erdwärme genutzt werden soll.
Aufgrund der Lage des Klosters könnte sich ebenfalls eine Versorgung der umliegenden Häuser anbieten.

Was ist kalte Nahwärme?
Grundidee ist, dass man sich in einer Straße oder einem Block nur die Tiefenbohrungen teilt, statt einer (deutlich teureren und oft nicht möglichen) individuellen Bohrung oder einer (weniger effizienten) Luftwärmepumpe.


Vorteile der Kalten Nahwärme
Kalte Nahwärmenetze haben keine Leitungsverluste, sind problemlos ausbaubar und zur Kostenabrechung ist kein Zählsystem notwendig, da sich erst im angeschlossenen Gebäude die jeweilige Wärmepumpe befindet, die die Temperatur des Wassers auf das gewünschte Niveau für Heizung und Warmwasser anhebt.


Kühlung im Winter
Ein weiterer großer Vorteil ist die Möglichkeit, das System im Sommer zur Kühlung zu nutzen.
Die in den sommerlich-heißen Innenräumen aufgenommene Wärme führen die Leitungen zurück ins Erdreich - und ermöglichen damit gleichzeitig eine Regeneration des Erdsondenfeldes.

Effiziente Alternative zu herkömmlichen Wärmeverbünden
Aufgrund der geringen Wärmeverluste beziehungsweise Wärmegewinne sind außerdem große Leitungsdistanzen von bis zu zwei Kilometern möglich.
Die dezentrale Energieerzeugung erlaubt es zudem, auf die Anforderungen und Bedürfnisse der einzelnen Verbraucher individuell einzugehen, was sich bei herkömmlichen Nahwärmenetzen schwierig gestaltet.
Ein Ausbau des Netzes in Etappen ist problemlos umsetzbar. Damit ist ein Kaltes Nahwärmenetz auch ideal für Neubaugebiete oder andere Areale, die in mehreren Bauabschnitten erschlossen werden und bei denen das Erreichen der maximalen Anschlussquote vom zeitlichen Ablauf her im Vorfeld nicht abzusehen ist.

Landesweites Modell-Projekt in Trier
Als konkretes Beispiel der Infoveranstaltung dient das Bauprojekt des Heilig-Geist-Klosters in der Helenenstraße in Trier. Aufgrund der Lage des Klosters könnte sich ebenfalls eine Versorgung der umliegenden Häuser anbieten. Dieses Projekt wäre in Rheinland-Pfalz das erste seiner Art für innerstädtische Altbau-Areale und könnte somit ein landesweites Modell-Projekt werden.

www.forum-gartenfeld-trier.de


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