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Karl Marx hat der Region gut getan

Große internationale Medienresonanz, sehr gute Bewertungen der Besucher, eine hohe Wertschöpfung sowie dauerhafte Angebote rund um Karl Marx in dessen Geburtsstadt: Dieses positive Fazit der Landesausstellung "Karl Marx 1818-1883. Leben. Werk. Zeit" hat der Aufsichtsrat der Ausstellungsgesellschaft gezogen.
Foto: Karl Marx 2018-Ausstellungsgesellschaft mbH

Foto: Karl Marx 2018-Ausstellungsgesellschaft mbH

Das Gremium war erstmals nach Ende der Ausstellung zu seiner abschließenden Sitzung in Trier zusammengekommen. Dabei wurden unter anderem die Ergebnisse der Besucherbefragung ausgewertet, die während der Laufzeit der Landesausstellung von der Universität Bremen in Zusammenarbeit mit markt.forschung.kultur vogenommen wurde. Demnach hat die Landesausstellung zusätzliche Ausgaben der Besucher in Höhe von 7,6 Millionen Euro und eine touristische Wertschöpfung in Höhe von 3,8 Millionen Euro generiert. Auf der Grundlage dieser Erhebung schätzt die Karl Marx 2018-Ausstellungsgesellschaft mbH für alle Jubiläumsausstellungen zusammen (Landesausstellung, Museum Karl-Marx-Haus, Museum am Dom) Ausgaben von 12,8 Millionen Euro und eine touristische Wertschöpfung von 6,4 Millionen Euro. Über die Wertschöpfung wird ausgedrückt, welche Teile im jeweiligen Wirtschaftsbereich als Gewinn, Lohn und Gehalt verbleiben.

Budget von über 4 Millionen Euro

Vom 5. Mai bis 21. Oktober war die Landesausstellung, die unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier stand, im Rheinischen Landesmuseum Trier und im Stadtmuseum Simeonstift Trier zu sehen. Das Gesamtbudget inklusive Marketingausgaben lag bei  4,8 Millionen Euro. Den Zuschussbedarf von 2,5 Millionen Euro übernimmt zu Dreivierteln das Land, zu einem Viertel die Stadt Trier. Ein Teil hiervon ist bereits ausgezahlt, der Rest wird im Rahmen der Liquidation der Gesellschaft fließen.

Über 90.000 Besucher

Für die beiden Ausstellungsstandorte wurden insgesamt 94.408 Besuche gezählt, 1238 Gruppenführungen wurden durchgeführt. Auf großes Interesse stieß auch der umfangreiche Ausstellungskatalog: Allein in den beiden Museumsshops wurde er knapp 2000 Mal verkauft. Das Begleitprogramm umfasste allein 100 Veranstaltungen dazu 100 öffentliche Führungen in 103 verschiedenen Formaten an 100 Tagen. Gemeinsam mit zahlreichen Akteuren aus den Bereichen Kultur, Bildung und Wissenschaft wurden zum Marx-Jubiläumsjahr 2018 knapp 600 Veranstaltungen durchgeführt, darunter Symposien, Musik- und Theaterproduktionen, Vortragsreihen, Führungen und künstlerische Installationen, die die verschiedensten Aspekte von Marx' Leben und Wirken, aber auch aktuelle Fragestellungen aus den Feldern Gesellschaft und Arbeit beleuchteten. Auf 213 Karl-Marx-Stadtführungen folgten fast 4000 Menschen den Spuren des berühmten Philosophen durch seine Geburtsstadt.

"Dauerhafter Mehrwert für Trier und Rheinland-Pfalz"

Prof. Dr. Salvatore Barbaro, Aufsichtsratsvorsitzender der Ausstellungsgesellschaft und Staatssekretär im Kulturministerium des Landes Rheinland-Pfalz erklärte: "Mit der Landesausstellung haben wir eine Bühne geboten für eine wissenschaftlich fundierte Würdigung eines bedeutenden, aber umstrittenen deutschen Denkers. Das Land Rheinland-Pfalz und die Stadt Trier haben von der großen medialen Aufmerksamkeit in aller Welt profitiert und können sich über die hohe Wertschöpfung und über einen dauerhaften Mehrwert freuen."

Gewinn für Trier

Vor allem für die Stadt Trier war die Karl-Marx-Landesausstellung ein besonderer Gewinn. Noch nie war Karl Marx in seiner Geburtsstadt so präsent wie während des Jubiläumsjahres. So ist Trier in der Öffentlichkeit stärker als Geburtsstadt des weltberühmten Philosophen ins Bewusstsein gerückt. Dadurch konnten auch neue Zielgruppen angesprochen werden, darunter Verbände und Individualbesucher, die an sozialen Themen interessiert sind. Thomas Schmitt, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Kulturdezernent der Stadt Trier, sagt: "Die Zahlen zeigen eindrücklich, dass Großausstellungen in Trier eine nachhaltige und sinnvolle Investition sind. Nicht nur für die unmittelbare Wertschöpfung der hier ansässigen Betriebe, sondern auch für die überregionale Strahlkraft von Trier als Kulturdestination. Mit Marx haben wir in diesem Jahr unserem Image neue Facetten hinzugefügt: Trier kann nicht nur Antike. Ich freue mich besonders, dass mit der Verleihung des Europäischen Kulturmarken-Awards diese Leistung Anerkennung gefunden hat." Vieles bleibt auch nach der Landesausstellung erhalten, darunter das Museum Karl-Marx-Haus, das mit seiner neuen Dauerausstellung in diesem Jahr bereits einen neuen Besucherrekord aufgestellt hat, sowie die Karl-Marx-Stadtführungen der Trier Tourismus und Marketing GmbH.

Neues Bild von Karl Marx gezeigt

Dr. Rainer Auts, Geschäftsführer der Karl Marx 2018-Ausstellungsgesellschaft mbH, betont, dass das Konzept aufgegangen ist, ein neues, von Vorurteilen und Vereinnahmungen befreites Bild von Karl Marx zu zeigen. "Gerade in der Ausstellungsgestaltung zeigte sich der Anspruch, ein breites Publikum anzusprechen. Dass das Ausstellungskonzept gut ankommt, belegen nicht nur die Kommentare in Medien und Gästebüchern in der Ausstellung, sondern auch die Besucherbefragung." Demnach erhielten beide Ausstellungsstandorte eine 1,6 auf einer Skala von 1 (gefällt sehr gut) bis 5 (gefällt gar nicht). Besonders gut schnitten dabei Einzelaspekte wie Themenauswahl, Exponate, Präsentation und Informationen ab. Die Besucherbefragung ergab zudem interessante Erkenntnisse über die Besucherstruktur, die Zufriedenheit mit den Ausstellungen sowie touristische und regionalwirtschaftliche Aspekte für Trier und die Region. Demnach stammte rund ein Viertel der Besucher (26 Prozenzt) aus Trier und dem Umland, mehr als die Hälfte (57  Prozent) sind Touristen aus anderen Teilen Deutschlands, 17 Prozent reisten eigens aus dem Ausland an. Durchschnittlich gaben Übernachtungsgäste pro Person und pro Nacht 101,58 Euro aus; bei Tagesgästen sind im Schnitt Ausgaben in Höhe von 39,61 Euro pro Person zu verzeichnen. Dreiviertel der Befragten gaben an, dass sie nach Trier gereist seien, um die Landesausstellung zu besuchen. RED


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