Einen weiten Weg haben die beiden achtjährigen Jungen Hamza und Quadimulla hinter sich. Sie leben eigentlich in Afghanistan – genauer in einem Gebiet, das von Kämpfen zwischen der Armee und den Taliban betroffen ist. Seit einigen Tagen sind sie ohne ihre Familie in Deutschland, um hier mit vielen anderen verletzen Kindern aus Afghanistan medizinische Hilfe zu erhalten. Diese bekommen sie von den Mitarbeitern am Kreiskrankenhaus St. Franziskus Saarburg.
Die beiden Kinder werden in der Abteilung Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie stationär behandelt. Neben dem Ärzteteam um Chefarzt Dr. Thomas Poss kümmern sich vor allem die Krankenschwestern und Pfleger um die Kinder sowie Mitarbeiter aus allen Abteilungen des Hauses. Selbst die Küche versucht die Mahlzeiten auf die Gepflogenheiten der kleinen Schützlinge abzustimmen. Der Förderverein des Krankenhauses und Seniorenzentrums übernimmt die Koordination der anfallenden Kosten.
Krankenhaus will ein vorübergehendes Zuhause schaffen
Die Operationen haben beide schon hinter sich. Während bei Quadimulla eine Schussverletzung am linken Oberarm bereits versorgt werden konnte, müssen Hamzas schwere Verbrennungen im Gesicht noch mit weiteren Operationen durch Dr. Peter Bost und Stephan Heide, Hals-, Nasen-, Ohrenarzt am Kreiskrankenhaus, sowie Dr. Friedrich-Peter Schwerdtfeger behandelt werden. "Wir legen viel Wert darauf, den Kindern in unserem Krankenhaus ein vorübergehendes Zuhause zu schaffen. All unsere Mitarbeiter statten den Kindern einen regelmäßigen Besuch ab, spielen und sprechen mit ihnen. Sie haben bereits erste Sätze in Deutsch gelernt. Zusätzlich wird ein Dolmetscher von der Kulturgießerei Saarburg gestellt", erklärt Dr. Poss, der selbst schon Menschen in Afghanistan geholfen hat. Die Kosten der Behandlungen und des Krankenhausaufenthaltes sowie des Transportes teilen sich die Organisation "Friedensdorf International", der Förderverein des Kreiskrankenhauses St. Franziskus Saarburg und der Landkreis als Träger.
80 Kinder werden derzeit versorgt
Das Kinder wie Hamza und Quadimulla hier in Deutschland medizinisch versorgt werden können, macht das "Friedensdorf International" möglich. Rund 80 kranke und verletzte Kinder hat die Organisation vor wenigen Wochen nach Düsseldorf geflogen und zur Behandlung auf unterschiedliche Krankenhäuser in Deutschland verteilt. Die Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten zu unterstützen – sowohl vor Ort, als auch in Deutschland. Dass die Organisation bereits seit 1967 ihre Arbeit verrichten kann, verdankt sie Spenden und Mitgliedsbeiträgen.
Wenn alle Kinder in Deutschland erfolgreich versorgt wurden, fliegen sie gemeinsam mit Hamza und Quadimulla wieder zurück zu ihren Eltern in ihre Heimat.
Spendenkonto
Der Förderverein "St. Franziskus Krankenhaus und Seniorenzentrum" freut sich weiterhin über Spenden für die Behandlung der beiden Kinder:
Förderverein St. Franziskus Krankenhaus und Seniorenzentrum e.V.
VOBA TRIER
IBAN: DE49 5856 0103 0002 7900 00
BIC: GENODED1TVB
Stichwort: Friedensdorf
RED