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Mehr Delikte durch mehr Kontrolle

Polizeipräsident Rudolf Berg hat die Kriminalstatistik 2019 für den Bereich des Polizeipräsidiums Trier vorgestellt. Trotz des Zuwachses von 1.800 Straftaten im Vergleich zum Vorjahr sei Trier "eine der sichersten Regionen des Landes". Teils deutliche Veränderungen gibt es in drei Deliktfeldern.
Polizeipräsident Rudolf-Berg (r., links Pressesprecher Karl-Peter Jochem) bezeichnet die Region Trier als "eine der sichersten des Landes". Foto: Kreller

Polizeipräsident Rudolf-Berg (r., links Pressesprecher Karl-Peter Jochem) bezeichnet die Region Trier als "eine der sichersten des Landes". Foto: Kreller

Im Bereich des Polizeipräsidiums Trier (PP Trier) leben rund 627.000 Menschen. Genau 32.397 Straftaten zählte das PP Trier im Jahr 2019 (2018: 30.597). Begangen wurden sie von 15.514 mutmaßlich Tatverdächtigen. Herausgerechnet wurden die Delikte, die im Zusammenhang mit Verstößen gegen das Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz/EU stehen (sonst 2019: 35.084 / 2018: 33.029). "Damit bewegen wir uns in einem Bereich, der die Bevölkerung nicht mehr verunsichert, als vor zehn Jahren", erklärt Berg.

Aufklärungsquote liegt über Landesdurchschnitt

Dabei entfallen allein auf das Trierer Stadtgebiet mit einem Bevölkerungsanteil von 17,6 Prozent schon fast ein Drittel der insgesamt registrierten Straftaten. "Nicht ungewöhnlich", findet der Polizeipräsident, und weist darauf hin, dass dies in städtischen Zentren mit vergleichbarer Stadt-Land-Konstellation regelmäßig der Fall sei. Die Aufklärungsquote liegt dabei mit 67,5 Prozent über dem Landesdurchschnitt (64,9 Prozent) und beschreibt gleichzeitig ein Zehn-Jahres-Hoch. Konkret heißt das: Mehr als jede zweite Straftat konnte aufgeklärt werden. Die vergleichsweise hohe Aufklärungsquote sei Ergebnis einer guten Zusammenarbeit zwischen Bevölkerung und Polizei. "20 Prozent der Straftaten können wir allein aufklären. Der Rest gelingt durch die Mithilfe der Bürger", konstatierte Polizeipräsident Rudolf Berg. Zur Meldung etwaiger Straftaten oder Hinweisen unterhält das Land zudem seit Dezember 2018 eine sogenannte "Onlinewache".

Weniger erfolgreiche Wohnungseinbrüche

Insbesondere auf die erfassten Fälle im Bereich der Wohnungseinbrüche wirkt sich die Ausschaltung einer organisierten georgischen Bande positiv aus. Wurden 2015 noch 859 erfolgreiche Einbrüche gezählt, so hat sich die Zahl bis 2019 etwa halbiert. Berg sieht hier vor allem die bessere Aufklärung von Mietern und Eigentümern als maßgeblich, die unter anderem in Folge von Präventionsberatungen in die Absicherung ihrer Wohnumgebung investieren. So stellt das PP Trier regelmäßig vier Beamte zu Schutzberatungen vor Ort ab. Insgesamt 827 derartiger Beratungen hat es 2019 gegeben.

"Cybercrime", Rauschgift und Sachbeschädigung

Deutliche Anstiege registriert die Kriminalstatistik bei Internet- und Drogenkriminalität sowie Sachbeschädigungen. Insgesamt 2066 Mal wurden im Jahr 2019 Menschen Opfer von Internetbetrügern. Die gute Nachricht: Die Aufklärungsquote beträgt hier knapp 83 Prozent. Typische Straftaten sind mit steigender Tendenz Vermögens- und Fälschungsdelikte, Verbreitung von pornografischen Schriften sowie Beleidigungen auf sexueller Basis. Die anhaltend hohe Nachfrage an Betäubungsmitteln schlägt sich ebenfalls in der Statistik nieder. Mit 3565 Fällen ist 2019 ein neuer Höchststand erreicht worden (2018: 3181). "Die stetig steigende Zahl an registrierten Drogendelikten resultiert aus den verstärkten Kontrollen der Trierer Drogenumschlagplätze Palastgarten und Hauptbahnhof sowie aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung", so Berg. Deutlich ist auch der Anstieg bei Sachbeschädigungen um mehr als 600 Fälle auf 3951 im Jahr 2019. Am häufigsten waren Kfz betroffen (1474 Mal), gefolgt von Beschädigungen auf Straßen und Wegen (1396 Mal).

Kriminalstatistik

PI Trier Der Dienststellenleiter der Polizeiinspektion (PI) Trier, Polizeidirektor Dietmar Braun, trifft trotz gewachsener Zahl der erfassten Straftaten von 11.199 im Jahr 2018 auf 11.615 im Jahr 2019 ein überwiegend positives Fazit. So ist die Zunahme der Gesamtzahlen im Wesentlichen auf verstärkte Kontrollen der Drogen-Hot-Spots sowie Verstöße gegen das  Aufenthalts-, das Asyl- und das Freizügigkeitsgesetz zurückzuführen. Die im Vergleich zum Vorjahr auf 70,6 Prozent leicht erhöhte Aufklärungsquote steht ebenfalls im Zusammenhang mit den zuvor genannten Effekten. Im Bereich der Rohheitsdelikte ist insgesamt eine leichte Erhöhung der Straftaten zu verzeichnen. So sind die Fallzahlen dieser Deliktgruppe um 54 Fälle auf 1.552 Straftaten angestiegen. Die Aufklärungsquote von über 86 Prozent ist nach wie vor auf einem hohen Niveau. Ebenso ist bei den einfachen Körperverletzungsdelikten ein Rückgang um 201 Fälle auf 929 Taten festzustellen. PI Hermeskeil Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Hermeskeil (PI Hermeskeil) wurden im Jahr 2019 insgesamt 1.641 Straftaten statistisch erfasst. Davon konnte die Polizei 1.174 Straftaten aufklären, das entspricht einer Quote von 71,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Rückgang um 45 Fälle bei fast übereinstimmender Aufklärungsquote (71,6 Prozent) zu verzeichnen. Wie auch im Jahr 2018 hat es in der Deliktsgruppe "Straftaten gegen das Leben" keine Erfassung gegeben. In der Deliktsgruppe "Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung" wurden insgesamt 19 Straftaten erfasst. Die Zahl der Wohnungseinbruchdiebstähle (WED) ist in etwa gleichgeblieben. Sie ist um einen Fall auf 25 gestiegen. In acht Fällen handelte es sich um Tagewohnungseinbrüche (TWE). Ausgehend von der Gesamtzahl aller registrierten Straftaten (1.641) wurden im Jahr 2019 insgesamt 999 Tatverdächtige (TV) registriert. PI Saarburg Einen Anstieg bei Straftaten um 283 auf insgesamt 2.204 Fälle (ein Plus von 14,7 Prozent im Vergleich zu 2018) verzeichnet die polizeiliche Kriminalstatistik 2019 der Polizeiinspektion Saarburg und Polizeiwache Konz. Mehr als die Hälfte der Fälle können vor allem auch unter Mithilfe der Bevölkerung aufgeklärt werden (61,5 Prozent). Im Fünf-Jahres-Vergleich verzeichnen die Dienstellen einen Tiefstwert bei Wohnungseinbrüchen bei gleichzeitig hoher "Scheiterungsquote". Dem gegenüber stehen Höchstwerte bei Vermögens- und Fälschungsdelikten, bei Straftaten gegen die persönliche Freiheit und Roheitsdelikte sowie bei Sachbeschädigungen. Neben der professionellen Arbeit der Polizei hob Harald Lahr, Leiter der Polizeiinspektion Saarburg, die Bedeutung der Bevölkerung bei der Aufklärung von Straftaten heraus, ohne deren Hinweise eine Vielzahl von Delikten nicht aufgeklärt werden könnten. PI Schweich Nach der Auswertung der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik 2019 für den Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Schweich (PI Schweich) stellt die Behörde fest, dass die Bürger "hier sehr sicher leben". Das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, habe im Bereich der PI Schweich weiter abgenommen. Es sei weniger als halb so hoch als im Landesdurchschnitt und noch deutlich geringer als im Bundesdurchschnitt. Im Jahr 2019 wurden 1.724 Straftaten im Zuständigkeitsbereich der PI Schweich, hier wohnen rund 64.000 Einwohner, abschließend bearbeitet. Die Aufklärungsquote lag bei 64,9 Prozent und somit leicht über dem Landesdurchschnitt. Die Zahlen im Bereich "Diebstahl unter erschwerenden Umständen" (beispielsweise Einbruch) sind mit 95 Fällen, im Vergleich zum Vorjahr (165 Fälle), stark gesunken. Knapp 18 Prozent der Fälle konnten dabei aufgeklärt werden. JK ? ? ?


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