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Mehr Unfälle im Herbst: Wenn die Straße zur Rutschbahn wird

Nebel, Schnee, Glatteis, Sturm und starker Regen stellen den Kraftfahrer vor allem im Herbst und im Winter vor einige – zum Teil lebensgefährliche, aber auch vermeidbare – Probleme. Der WochenSpiegel gibt Tipps, wie Sie möglichst sicher durch die dunkle Jahreszeit kommen.
Nasse Straßen und noch viele Tücken mehr haben Herbst und Winter für die Autofahrer zu bieten. Gerade jetzt gilt deshalb: Höchste Vorsicht! Foto: imago

Nasse Straßen und noch viele Tücken mehr haben Herbst und Winter für die Autofahrer zu bieten. Gerade jetzt gilt deshalb: Höchste Vorsicht! Foto: imago

Die Herbst- und Wintermonate sind die unfallträchtigste Zeit des Jahres, egal ob plötzlich Nebel, nasses Laub, überfrierende Nässe oder Schneefall auftritt. Deshalb weiß Christian Cordel, Sicherheitstrainer bei der Verkehrswacht Trier, nur allzu genau: "Allen Verkehrsteilnehmern verlangt diese Jahreszeit ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Vorsicht ab." Besonders wichtig sind in den kommenden Wochen und Monaten die Reifen: Schon ab einer Außentemperatur von unter sieben Grad Celsius sind Winterreifen wirksamer und sicherer. Auch wenn die gesetzliche Mindestprofiltiefe bei 1,6 Millimeter liegt, wird für Winterreifen eine Mindestprofiltiefe von deren vier empfohlen. "M+S" oder Alpine-Symbol "Profil und Lauffläche des Winterreifens sind so konstruiert, dass er bei Matsch und frischem oder schmelzendem Schnee bessere Fahreigenschaften als ein Sommerreifen hat", sagt Kerstin Schmutzler von der Unternehmenskommunikation der Versicherungsgruppe HUK-Coburg. Technische Details müssen Autofahrer beim Kauf nicht kennen, es genügt, auf die Bezeichnung "M+S" (Matsch und Schnee) oder ein Alpine-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke) zu achten. Zugelassen sind auch sogenannte Allwetter- oder Ganzjahresreifen. Allerdings sollten auch sie ein M+S-Zeichen tragen.
Wer die Regel missachtet, riskiert ein Bußgeld und Punkte in Flensburg. Einen Punkt und ein Bußgeld von mindestens 60 Euro kassieren alle, die die Polizei bei Winterwetter mit Sommerreifen antrifft. Wird der Verkehr durch die falschen Reifen behindert, gefährdet oder kommt es gar zum Unfall, kann das Bußgeld auf bis zu 120 Euro steigen. Christian Cordel rät zudem: "Je nach Außentemperatur sollten Winterreifen im Gegensatz zu Sommerreifen mit etwa 0,2 bar mehr Reifendruck als vom Fahrzeughersteller angegeben gefahren werden. Im Übrigen gehen viele Versicherer dazu über, bei nicht geeigneter Bereifung Leistungen im Schadenfall zu kürzen..."

Rutschpartie durch Laub

Auch vermeintliche Kleinigkeiten  gewinnen im Herbst und Winter an Bedeutung – genügend Frostschutz sollte nun in der Scheibenwaschanlage sein und die Scheibenwischer sollten noch mal kontrolliert und bei Verschleißerscheinungen gegen neue ausgetauscht werden. Tücken bietet das Autofahren gerade bei Nebel. Hier gilt die Regel: Licht an, wenn es die Sichtverhältnisse erfordern – und die Formel: "Sichtweite gleich Geschwindigkeit, also 50 Meter gleich 50 Stundenkilometer. Die Nebelschlussleuchte sollte man nur bei einer Sichtweite unter 50 Meter einschalten. Dann gilt ein Höchsttempo von 50 km/h", so Verkehrswacht-Coach Cordel weiter, der auch vor Laub in Verbindung mit Nässe ausdrücklich warnt: "Auch Erdklumpen von landwirtschaftlichen Fahrzeugen können zusammen mit Feuchtigkeit eine rutschige Gefahr sein. In beiden Fällen gilt: Fuß vom Gas, Abstand halten, denn der Bremsweg wird länger." 

Nicht unter Bäumen parken

Bei Sturm sollte man sein Auto wegen herabfallender Äste nicht unter Bäumen parken. Besonders Pappeln gelten als Gefahr. Deshalb sind übrigens Verantwortliche angehalten, diese Bäume im Bereich von Parkplätzen zu entfernen (Urteil des Oberlandesgerichts Saarbrücken, Aktenzeichen 4 U 482/09). Aktuell ist ferner Hochsaison für Wildunfälle, wie auch Cordel weiß: "Beim Aufprall mit 50 Stundenkilometern  entwickelt ein Reh oder ein Hirsch das 25-fache seines Eigengewichts. Also: Beim Zeichen 'Wildwechsel'das Tempo verringern, bremsbereit sein, im Zweifel lieber stumpf ins Wild fahren als ausweichen."

Verlosung

Die Verkehrswacht Trier führt nach den Richtlinien des Deutschen Verkehrssicherheitsrats Pkw- und Motorrad-Fahrsicherheitstrainings durch, die dem einheitlich festgelegten, hohen Qualitätsstandard unterliegen. Das Training wird von einem ausgebildeten Sicherheitstrainer geleitet. Die ganztägige Schulung (9 bis 16 Uhr) findet bei jedem Wetter auf dem Übungsgelände am Grüneberg in Trier statt. Für das Pkw-Training am Samstag, 10. Dezember, verlosen der WochenSpiegel und die Verkehrswacht drei Startplätze. Schreiben Sie uns dazu eine Mail mit Ihren Kontaktdaten an gewinn@tw-verlag.de.
Weitere Infos gibt es hier. AA


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