Beim Moselweinbautag in Schweich hat Weinbauministerin Ulrike Höfken die Anstrengungen des Landes zum Erhalt der Steillagen hervorgehoben. „Die Weinberge an Mosel, Mittelrhein, Ahr und Nahe sind von großer kulturhistorischer und touristischer Bedeutung. Wir setzen uns auf allen politischen Ebenen dafür ein, dass diese Landschaften weiterhin gepflegt werden und hervorragende Weine hervor bringen“, sagte Höfken am Donnerstag. Ausdrücklich würdigte sie die gute Arbeit des Weinbauverbands Mosel für die zukunftsfähige Entwicklung des Weinbaus an der Mosel.
Im Bund habe sich Rheinland-Pfalz erfolgreich dafür stark gemacht, dass Steil- und Terrassenlagen bei der Vergabe neuer Pflanzrechte seit dem 1. Januar Vorrang haben. Zudem konnte das größte Weinbau treibende Bundesland über den Bundesrat ein einstufiges Antragsverfahren für Pflanzrechte durchsetzen und damit den bürokratischen Aufwand für Winzer und Verwaltung begrenzen. Für die Umstrukturierung von Rebflächen in Steil- und Steilstlagen habe Rheinland-Pfalz die Fördersätze erhöht und unterstütze zusätzlich die Sanierung von Mauern im Weinberg. Erfolgreich laufe das Pilotprojekt zum Einsatz einer Drohne beim Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln im Weinberg. Der Prototyp der Drohne wurde unter der Regie des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Mosel mit Unterstützung von Land und Bund entwickelt.
Entwicklungen voran treiben
In zwei Folgeprojekten sollen jetzt weitere technische Entwicklungen vorangetrieben und Praxiserfahrungen gesammelt werden. Höfken wies darauf hin, dass die Weinbaubetriebe zum Jahreswechsel erstmals eine Flächenprämie von der Europäischen Union erhielten, in Rheinland-Pfalz insgesamt rund 18 Millionen Euro. "Wir haben beim Bund durchgesetzt, dass die gesamten EU-Mittel zugunsten der mittelständischen und kleinen Betriebe gerechter verteilt werden. Von dem Zuschlag auf die ersten 46 Hektare profitieren besonders unsere Weinbaubetriebe", erklärte die Ministerin. Als große Herausforderung für den Weinbau sieht Höfken den Klimawandel: "Angesichts neuer Schädlinge wie der Kirschessigfliege und veränderter Trocken- und Nässeperioden müssen sich unsere Winzerinnen und Winzer für die Auswirkungen der Erderwärmung wappnen", sagte die Ministerin.
DLR Mosel soll feste Größe bleiben
Rheinland-Pfalz wolle zur Entwicklung eines umwelt- und klimagerechten Weinbaus beitragen. Der Pheromoneinsatz gegen den Traubenwickler, die Begrünung von Rebzeilen und der Anbau neuer, pilzwiderstandsfähiger Rebsorten seien beispielhafte Methoden für einen nachhaltigen Weinbau sowohl im konventionellen als auch im ökologischen Bereich. Ministerin Höfken versicherte den Moselwinzern, dass sie sich auch künftig auf die Information und die Beratung des DLR Mosel verlassen können. "Die Umsetzung der Sparvorschläge der CDU hätte einen personellen Kahlschlag in der Agrarverwaltung zur Folge. Rot-grün hat dagegen dafür gesorgt, dass es trotz Sparhaushalt und Agrarverwaltungsreform eine positive Zukunftsperspektive sowie eine angemessene Personalausstattung für die DLR gibt", so Höfken. Für dieses Jahr seien insgesamt 35 Einstellungen an den sechs DLR im Land geplant.
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