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Neues TTM-Konzept: Zeitreise in Trierer Unterwelten

2000 Jahre Siedlungsgeschichte haben in Trier auch unter der Erde viele Bauten hinterlassen. Ob Keller, Grabkammern, Wasserleitungen, Gänge oder Bunker: Die Trier Tourismus und Marketing GmbH (TTM) will künftig die "Trierer Unterwelten" touristisch nutzen. Mit ihrem Konzept haben Triers Touristiker jetzt einen Wettbewerb der Landesregierung gewonnen.
Sie freuen sich über Führungen, die bald auch mit neuem Konzept im ältesten Weinkeller Deutschlands unterhalb der Vereinigten Hospitien angeboten werden sollen: Der kaufmännische Direktor der Vereinigten Hospitien, Tobias Reiland, Tourismusdezernent Thomas Schmitt, Oberbürgermeister Wolfram Leibe und TTM-Chef Norbert Käthler (v. l.). Foto: Presseamt Trier

Sie freuen sich über Führungen, die bald auch mit neuem Konzept im ältesten Weinkeller Deutschlands unterhalb der Vereinigten Hospitien angeboten werden sollen: Der kaufmännische Direktor der Vereinigten Hospitien, Tobias Reiland, Tourismusdezernent Thomas Schmitt, Oberbürgermeister Wolfram Leibe und TTM-Chef Norbert Käthler (v. l.). Foto: Presseamt Trier

Als einer von zwei Siegern in der Kategorie "Stadt" des Wettbewerbs "Tourismus mit Profil" erhält die TTM 150.000 Euro zur Umsetzung ihres Projekts, mit der sie unterirdische Bauten in Trier zugänglich machen will. "Wir wollen unentdeckte Orte erlebbar machen und eine Zeitreise in die Stadt unter der Stadt ermöglichen", sagt Norbert Käthler, Geschäftsführer der TTM. Das wolle man gemeinsam mit Partnern aus Kultur, Gastronomie, Hotellerie und regionalen Erzeugern tun. Aktuell arbeite man mit 24 Partnern zusammen, Aufgabe der TTM sei hauptsächlich "Koordination und Moderation".

Mögliche Orte

Als mögliche Orte, die man noch erschließen könne, nannte er den Weinkeller in der Sichelstraße, die Keller unter dem Domfreihof und die Grabung unter der Dom-Information, römische Keller, die Wasserleitung zwischen Kaiserthermen und Barbarathermen, einen Gang unter der Mosel, die Weinkeller der Bischöflichen Weingüter an der Weberbach, die römische Albana-Gruft in St. Matthias oder den zweigeschossigen Keller des Frankenturms. Nicht als Regelangebot, sondern als einmalige Highlights könnten auch unterirdische Bauten erlebbar gemacht werden, wie Tiefgaragen, die Kanalisation oder unterirdische Bachläufe. Denkbar seien neben historischen Führungen beispielsweise auch Weinproben oder Verkostungen von Wein, Sekt und Viez oder Wandelkonzerte, Tanztheater und Schauspiel. All das soll den Tourismus auch außerhalb der Saison fördern, das war eine der Forderungen des Wettbewerbs. "Anker des Projekts" soll ab 2020 ein Unterwelten-Festival mit kulturellen, künstlerischen und gastronomischen Veranstaltungen sein, in dessen Rahmen Käthler auch eine "Nacht der offenen Keller" ankündigte.

"Innovativ und überzeugend"

Triers Tourismus-Dezernent Thomas Schmitt lobt das Konzept als "innovativ und überzeugend", es schärfe das Profil der Marke Trier. Er ist überzeugt, dass das Interesse riesengroß ist: "Vieles ist auch in der Tiefe noch zu entdecken", ist sich Schmitt, sicher, der von einem "Sinfoniekonzert in einer Tiefgarage" träumt. Auch Oberbürgermeister Wolfram Leibe betont, dass man geschaut habe, wo es neben den etablierten Angeboten weitere Möglichkeiten gebe, den Tourismus zu fördern. "Wir dürfen uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen", sagt der OB mit Blick auf die guten Zahlen im Tourismus.

Hintergrund

Den Wettbewerb "Tourismus mit Profil" hatte der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing erstmals ausgerufen. Ziel ist es, touristische Projekte in Stadt und Land anzustoßen. Der Wettbewerb sei ein erster Schritt bei der Umsetzung der Tourismusstrategie 2025. RED


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