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Nicht nur "Bauernglatteis" hat's in sich

Egal, ob plötzlich Nebel, nasses Laub, überfrierende Nässe oder Schneefall auftritt: Die Herbst- und Wintermonate sind die unfallträchtigste Zeit des Jahres. Allen Verkehrsteilnehmern verlangt diese Jahreszeit ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Vorsicht ab. »Das Allerwichtigste ist: Kraftfahrzeuge müssen mit Reifen, die den Wetterverhältnissen angegepasst sind, ausgerüstet sein«, betont Christian Cordel, Sicherheitstrainer bei der Verkehrswacht Trier.
Nasses Laub auf der Fahrbahn ist nur eine der Gefahren, auf die sich Autofahrer in der dunklen Jahreszeit einstellen müssen. Foto: ADAC

Nasses Laub auf der Fahrbahn ist nur eine der Gefahren, auf die sich Autofahrer in der dunklen Jahreszeit einstellen müssen. Foto: ADAC

Schon ab einer Außentemperatur von unter sieben Grad Celsius sind Winterreifen wirksamer und sicherer. Auch wenn die gesetzliche Mindestprofiltiefe bei 1,6 Millimetern liegt, empfiehlt auch Cordel für Winterreifen eine Mindestprofiltiefe von vier Millimetern – auch rät er: »Je nach Außentemperatur sollten Winter- im Gegensatz zu Sommerreifen mit etwa 0,2 bar mehr Reifendruck als vom Fahrzeughersteller angegeben gefahren werden.« Viele Versicherer würden dazu übergehen, bei nicht geeigneten Reifen Leistungen im Schadenfall zu kürzen... Gute Sicht ist Pflicht Um Gefahren rechtzeitig erkennen zu können, ist eine einwandfrei funktionierende Beleuchtung besonders wichtig. Grundvoraussetzung dafür ist der richtige Durchblick, so Cordel: »Frostschutz insbesondere in der Scheibenwaschanlage ist elementar. Die Scheibenwischer sollten kontrolliert und bei Verschleißerscheinungen gegen neue ausgetauscht werden.« Ein großer Gefahrenherd in der dunklen Jahreszeit ist auch das Laub auf den oft feuchten Straßen. ADAC-Sprecher Jochen Oesterle weiß: »Erhöhte Rutschgefahr besteht vor allem auf Straßenabschnitten im Schatten oder im Wald, weil dort der Asphalt auch tagsüber länger nass bleibt und sich zusammen mit feuchten Herbstblättern ein tückischer Schmierfilm bilden kann.« In der Nähe von landwirtschaftlich genutzten Flächen kommen Ackerschmutz und Fallobst mit ähnlichen Auswirkungen hinzu. Fahren Sie hier langsam, führen Sie keine ruckartigen Lenk- oder Bremsmanöver durch. Besonderes Augenmerk sollten Verkehrsteilnehmer auch auf langsame und überbreite Erntemaschinen und landwirtschaftliche Fahrzeuge werfen. »Zum einen«, so Osterle, »weil Aufbauten wie Pflug und Maishäcksler oft nicht ausreichend gekennzeichnet sind und teilweise weit in die Fahrspur des Gegenverkehrs hineinragen. Zum anderen, weil sogenanntes ‚Bauernglatteis‘ entstehen kann«. Dieses bildet sich, wenn landwirtschaftliche Fahrzeuge nach dem Einsatz auf dem Acker die Straße verschmutzen. Feuchte Lehm- und Erdklumpen können die Fahrbahn schnell in eine Rutschbahn verwandeln. Verlorenes Erntegut stellt ein zusätzliches Risiko dar. Runter vom Gas! Bei Temperaturen, die etwas ober- oder unterhalb von null Grad liegen, sollte man besonders vorsichtig in der Nähe von Waldschneisen, auf Brücken und in Senken fahren. Hier kann sich überraschend Glatteis bilden. Verkehrswacht-Experte Cordel betont: »Auch hier gilt: Runter vom Gas, sensibel bremsen und ruckartige Lenkbewegungen vermeiden.« Bei schlechter Sicht gilt es, frühzeitig die Beleuchtung einzuschalten. Und wenn eines Morgens die weiße Pracht da ist, gilt: Befreien Sie Ihr Fahrzeug vor Antritt der Fahrt vollständig von Eis und Schnee! So vermeidet man durch plötzliche Schneeablösungen die Gefährdung nachfolgender Fahrzeugführer. Nur wenn alle Scheiben vollständig vom Eis befreit sind, hat man den absoluten Durch- und Überblick im Straßenverkehr. AA Gewinnspiel

Die Verkehrswacht Trier bietet auf ihrem Gelände am Grüneberg in Trier auch in diesem Herbst wieder Trainings für Auto- und Motorradfahrer an. Die nächsten freien Termine sind am Samstag und Sonntag, 5. und 6. Dezember. Hier kann mal drei Gutscheine für ein Sicherheitstraining gewinnen.


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