Weniger Arbeitslose und mehr freie Stellen, das sind die positiven Signale des regionalen Arbeitsmarktes. Mit 12.496 Menschen sind 265 Männer und Frauen weniger arbeitslos als noch im Januar. Die Arbeitslosenquote sinkt von 4,5 auf 4,4 Prozent.
"Der Frühjahrsaufschwung auf dem Arbeitsmarkt setzt in diesem Jahr erfreulich früh ein", sagt Edeltraud Nikodemus, operative Geschäftsführerin der Trierer Agentur für Arbeit. "Gründe dafür sind, dass einerseits über Winter weniger Mitarbeiter entlassen wurden und andererseits diejenigen, die saisonbedingt ihre Jobs verloren haben, früher wieder eingestellt werden. Insgesamt zeigt sich der Arbeitsmarkt derzeit sehr aufnahmefähig."
Gastgewerbe
Ein Wirtschaftszweig, in dem diese Tendenzen besonders deutlich erkennbar sind, ist das Gastgewerbe. Gastonomen haben in den vergangenen vier Wochen 169 neue Stellenangebote gemeldet. Das ist ein Plus von knapp sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig gingen aus diesem Gewerbe 17 Prozent weniger Arbeitslosmeldungen ein als im Jahr 2015.
Stellenmarkt entwickelt sich positiv
Vor allem der Stellenmarkt in der Region Trier hat sich sehr positiv entwickelt. Die Arbeitsagentur verzeichnet ein Plus von 22 Prozent an gemeldeten Stellenangeboten im Vergleich zum Vorjahr. Allein im Februar meldeten Arbeitgeber mehr als 1.350 Stellenangebote. Das heißt, den Arbeitssuchenden der Region steht derzeit eine Auswahl von 4.078 Jobs zur Verfügung. "Noch nie gab es in unserer Region so viele freie Stellen", freut sich Edeltraud Nikodemus. Zum ersten Mal seit der statistischen Erhebung von Stellenangeboten Ende der 1990er Jahre wird ein Wert von über 4.000 freien Jobs erreicht.
Verlierer auf dem Arbeitsmarkt
Trotz der dauerhaft sehr stabilen Wirtschaftslage und der momentan positiven Entwicklung, gibt es jedoch Verlierer auf dem regionalen Arbeitsmarkt. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sinkt nur langsam. Und die Ausländerarbeitslosigkeit ist im Vergleich zum Vorjahr um fast 16 Prozent gestiegen. "Unseren langzeitarbeitslosen Bürgern stehen spezielle Förderprogramme zur Verfügung. Sie tragen dazu bei, auch größere Probleme, die einer Arbeitsaufnahme im Wege stehen, zu lösen", so Nikodemus. Und weiter: "Die Herausforderung der nächsten Jahre wird es sein, Flüchtlinge fit für den Arbeitsmarkt zu machen und sie so zu qualifizieren, dass sie wertvolle Mitarbeiter für unsere regionale Wirtschaft werden. Damit das gelingt, müssen wir gemeinsam mit den anderen staatlichen Einrichtungen, der Unternehmerschaft und den Flüchtlingen selbst an einem Strang ziehen. Als Arbeitsagentur beraten wir Asylsuchende und Arbeitgeber gleichermaßen und vermitteln Arbeits- und Ausbildungsstellen."
Kein Verdrängungswettbewerb
Die Rekordzahl an freien Stellenangeboten zeige aber auch: "Es gibt keinen Verdrängungswettbewerb zwischen deutschen Arbeitslosen und jobsuchenden Flüchtlingen. Der Personalbedarf der regionalen Wirtschaft ist groß. Es gibt genug Arbeit für alle", macht die Geschäftsführerin mit Blick auf die aktuelle Diskussion deutlich und ergänzt: "Im Einzelfall sind jedoch weitreichende Unterstützungen zur Arbeitsmarktintegration notwendig."
Blick in die einzelnen Regionen
Stadt Trier
In Trier kommen die ersten Boten des Frühjahres an. 3.444 Männer und Frauen sind in der Römerstadt auf Jobsuche. Das sind 80 weniger als im Januar. Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,1 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent. Im Februar haben sich insgesamt 1.001 Personen neu oder erneut arbeitslos gemeldet. Im gleichen Zeitraum konnten 1.076 Triererinnen und Trierer ihre Arbeitslosigkeit beenden.
Der Vorjahresvergleich sieht allerdings nicht ganz so rosig aus. 157 Trierer mehr als im Februar 2015 sind aktuell bei Arbeitsagentur und Jobcenter registriert. Im vergangenen Jahr lag die Arbeitslosenquote mit 5,9 Prozent 0,2 Prozentpunkte niedriger. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum letzten Februar geht zu einem Großteil auf das Konto der arbeitslosen Ausländer. Aktuell sind 619 Ausländer in Trier auf Jobsuche – 120 mehr als ein Jahr zuvor. Aber auch unter den über 50-Jährigen ist die Arbeitslosigkeit leicht gestiegen. Aktuell sind 1.062 Trierer der Generation 50plus ohne Job. Im vergangenen Jahr waren es 949. Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist um 73 auf 905 Personen gestiegen.
Landkreis Bernkastel-Wittlich
Die erste Frühjahrsbelebung ist auch im Landkreis Bernkastel-Wittlich angekommen. Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Januar und im Vergleich zum Februar 2015 um 0,1 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent gefallen. 2.831 Männer und Frauen sind aktuell arbeitslos, 80 weniger als vor vier Wochen. Unter den 1.521 arbeitslosen Männern und 1.310 arbeitslosen Frauen befinden sich 295 Jüngere unter 25 Jahren, 1.084 Ältere über 50 Jahren und 798 Ausländer. 735 Menschen aus dem Landkreis haben sich im Februar bei Arbeitsagentur oder Jobcenter arbeitslos gemeldet. 810 haben im gleichen Zeitraum den Weg aus der Arbeitslosigkeit heraus geschafft.
Eifelkreis Bitburg-Prüm
Der Eifelkreis Bitburg-Prüm bleibt der Positivtreiber in Sachen niedriger Arbeitslosigkeit in der Region. Mit 1.794 arbeitslosen Menschen sind 39 Personen weniger als im Vormonat und 138 weniger als im Vorjahresmonat arbeitslos. Im Vergleich zum Januar stagniert die Arbeitslosenquote zwar bei 3,5 Prozent, im Vergleich zum Vorjahr ist sie jedoch um 0,3 Prozentpunkte gesunken.
Alle Personengruppen, egal ob Männer, Frauen, Jüngere, Ältere oder Ausländer, profitieren von dem leichten Aufschwung am Arbeitsmarkt. Anders als in den anderen Kreisen der Region und der Stadt Trier ist im Eifelkreis sogar die Arbeitslosigkeit unter den Ausländern gesunken. Mit 216 Personen sind 34 Ausländer weniger auf Jobsuche als noch vor einem Jahr.
Kreis Vulkaneifel
Das milde Klima lässt auch in der Vulkaneifel die Arbeitslosigkeit zurückgehen. Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,1 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent. Die Zahl der arbeitslosen Menschen reduziert sich um 50 auf 1.569 Personen. Aktuell befinden sich unter den 894 arbeitslosen Männern und 675 arbeitslosen Frauen 159 Jüngere unter 25 Jahren, 621 Ältere über 50 und 184 Ausländer.
Der positive Trend gilt nicht nur im Hinblick auf den Vormonat sondern auch im Vergleich zum Februar des vergangenen Jahres. 67 Menschen weniger als ein Jahr zuvor sind aktuell auf Jobsuche. Besonders positiv: Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist zurückgegangen. Betrug die Zahl derer, die länger als ein Jahr auf Jobsuche sind, im letzten Jahr noch 570, so ist sie mittlerweile auf 529 Personen gefallen.
Landkreis Trier-Saarburg
Erste Anzeichen des Frühjahrsaufschwungs im Landkreis Trier-Saarburg: Die Zahl der Arbeitslosen ist um 16 zurückgegangen. 2.858 Bürger des Landkreises sind aktuell auf Jobsuche. Ein Jahr zuvor waren es noch 2.943. Die Arbeitslosenquote stagniert bei 3,6 Prozent.
Alle Personengruppen – egal ob Männer Frauen, Jüngere, Ältere, Langzeitarbeitslose oder Ausländer – haben von der leichten Frühjahrsbelebung in den letzten vier Wochen profitiert. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet der Landkreis nur bei den Ausländern einen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Mit 459 Personen sind aktuell 77 Ausländer mehr ohne Job als noch vor einem Jahr.
Foto: Symbolbild/Archiv