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"Ostern ist für mich ein Fest der Freude"

Mit Ostern steht das höchste christliche Fest vor der Tür. Zeitgleich ist 2017 das Jahr der Reformation. Der WochenSpiegel hat das zum Anlass genommen und Dr. Jörg Weber, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Trier, einige Fragen gestellt.
Dr. Jörg Weber. Foto: FF

Dr. Jörg Weber. Foto: FF

1. Weihnachten, Ostern oder Pfingsten: Welches ist Ihr Lieblingsfest?
"Ganz klar Weihnachten, weil es für mich seit Kindertagen dann sehr festlich ist. Aber der schönste Gottesdienst ist am Ostermorgen, und dieses Jahr freue ich mich auf das ökumenische Christusfest am Pfingstmontag auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz."

2. Worauf haben Sie in der Fastenzeit verzichtet?
"Ich habe weitgehend auf Fleisch verzichtet."

3. Was ist für Sie das Besondere an Ostern?
"Ostern ist für mich ein Fest der Freude, früher gab es mal das 'Osterlachen'. Nach der Erinnerung an Jesu Tod an Karfreitag wird es bunt und fröhlich, der Frühling kommt und es wird wärmer."

4. Überall sieht man derzeit Osterhasen und bunte Eier: Lenkt das nicht von der eigentlichen Bedeutung des Osterfestes ab?
"Das Ei gilt im Christentum als Zeichen für neues Leben, also für die Auferstehung. Das ist der Sinn der Zeichen, mich auf die eigentliche Bedeutung hinzuweisen. Dann lenkt es nicht ab, sondern führt mich zu etwas hin." 5. Wie feiern Sie Ostern – haben Sie einen persönlichen (familiären) Brauch, färben Sie Eier?
"Das Eierfärben überlasse ich gerne meinen Kindern, die können das viel besser. Wir gehen zum Gottesdienst, oft schon morgens um 6 Uhr, und dann werden natürlich Eier im Garten gesucht."

6. Was möchten Sie unseren Lesern zu Ostern mit auf den Weg geben?

"An Ostern wird Jesu Auferstehung gefeiert. Sie steht für das Leben und den Neubeginn und erinnert mich daran, dass ich immer wieder neu anfangen kann, ganz gleich, was geschehen ist."

7. Ostern ist das höchste christliche Fest. Geht im Reformationsjahr 2017 für Sie von Ostern auch eine besondere Botschaft an die Ökumene aus? Wie lautet sie?
"Im Reformationsjahr geht die Botschaft aus, dass Christen trotz unterschiedlicher Konfessionen gemeinsam an den gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus glauben. Daran erinnern uns die Tage um Ostern herum. Dieser Glaube eint uns über alle konfessionellen Grenzen hinweg." Alle Oster-Gottesdienste des Evangelischen Kirchenkreises gibt es hier.

Zur Person

Dr. Jörg Weber ist im Jahr 2013 zum neuen Superintendenten des Kirchenkreises Trier gewählt worden. Weber folgte auf Christoph Pistorius. Jörg Weber, Jahrgang 1965, leitete davor das Referat für Bildung, Kommunikation und Medien des Kirchenkreises Trier, dazu gehörten Schul-, Jugend- und Öffentlichkeitsreferat. Geboren wurde Weber in Bad Sobernheim. Er wuchs in Kirn/Nahe auf. Später studierte er Evangelische Theologie in Wuppertal und Tübingen, war wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent am Lehrstuhl für Neues Testament sowie Stipendiat der Uni Tübingen.
*Anmerkung der Redaktion: Gerne hätten wir auch Bischof Dr. Stefan Ackermann interviewt. Aus Zeitgründen stand dieser leider nicht zur Verfügung.


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