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"Postfaktisch" ist das Wort des Jahres 2016

Jedes Jahr wählt die Gesellschaft für Deutsche Sprache (GfdS) "Wort des Jahres" und veröffentlicht einen sprachlichen Jahresrückblick. Erstmals 1971 und seit 1977 regelmäßig kürt die GfdS Wörter und Wendungen, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres sprachlich in besonderer Weise bestimmt haben.
Quelle: Screenshot www.gfds.de

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Aus einer Sammlung von mehreren tausend Belegen aus verschiedenen Medien und Einsendungen von Außenstehenden wählt die Jury, die sich aus dem Hauptvorstand der Gesellschaft sowie den wissenschaftlichen Mitarbeitern zusammensetzt, kurz vor Jahresende zehn Wörter. Diese Wörter haben für die GfdS die öffentliche Diskussion dominiert und ein Jahr wesentlich geprägt. Für die Auswahl der Wörter entscheidend ist laut GfdS dabei nicht die Häufigkeit, sondern vielmehr die Signifikanz und Popularität: Ziel der Liste es, den sprachlichen Nerv des Jahres zu trefen und so einen Beitrag zur Zeitgeschichte zu leisten. Postfaktisch meint gefühlsgeleitete Beurteilung In diesem Jahr hat sich die Jury der GfdS für das Wort "postfaktisch" Entschieden. Der Begriff beschreibt die gefühlsgeleitete Beurteilung von Sachverhalten. Sprich: Die öffentlicher Meinung wird durch subjektive Empfindungen und weniger durch objektive Fakten gebildet. Populär wurde der Begriff durch das 2004 erschienene Buch "The Post-Truth-Era" von Ralph Keyes.  Seit 1991 wird übrigens das Unwort des Jahres gewählt. Das Unwort des Jahres 2016 steht allerdings noch nicht fest. Weitere Infos zur GfdS gibt es hier.


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