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Theater Trier: Fassungslosigkeit über Missmanagment
Damit folgte Egger einer Einschätzung, die OB Wolfram Leibe schon zu Beginn der vergangenen Woche vertreten hatte. Er forderte dazu auf, Verantwortung für die nicht hinnehmbaren Missstände am Trierer Theater zu übernehmen. Laut Pressemitteilung der Stadt Trier wolle er politische Verantwortung übernehme er, sagte Egger zu Beginn der Ausschusssitzung, für einen Rücktritt sehe er aber keine Veranlassung. Anstelle seines Vertrauens in die Theaterleitung wäre eine bessere Kontrolle wohl wichtiger gewesen, doch sehe er als gewählter Dezernent seine Aufgabe darin, "den Karren aus dem Dreck zu ziehen" und an einer neuen Zukunftsperspektive für das Trierer Theater mitzuwirken.
Millonenloch durch engagierte Gäste
Laut Stadt entstand das Millionenloch am Theater vor allem durch vom Intendanten engagierte Gäste, wodurch zusätzliche Personalkosten entstanden. Auch sei der Einsatz von Statisten und Chören nicht ausreichend kalkuliert worden, erläuterte der seit 1. Oktober eingesetzte Verwaltungsdirektor. Hinzu kamen Sondervergütungen für festangestellte Künstler und Kosten, die aus Kooperationsvereinbarungen entstanden sind sowie durch Aufführungen in externen Spielstätten. Die Ausführungen von Müller machten deutlich, dass die Planungen am Theater ohne Kontrolle und Überblick vonstatten gingen. Wohl auch, weil die Buchungssoftware unpassend sei.Weitere Erhöhung nicht ausgeschlossen
Eine weitere Erhöhung des Defizits sei nicht ausgeschlossen, sagte Egger, der den Intendanten um eine Stellungnahme gebeten hat. Dieser ist jedoch seit Wochen krank und seine Kooperation basiere daher derzeit auf Freiwilligkeit. Unabhängig von Sibelius‘ Stellungnahme hält Egger eine Trennung von dem Intendanten für "unausweichlich": "Ich glaube, ein Neustart ist nötig. So macht es keinen Sinn mehr. Herr Sibelius hätte keine Chance, in entspannter Atmosphäre weiterzuarbeiten. Wir müssen einen Strich ziehen." Wie dieser aussehen könne, sei noch offen und werde aktuell geprüft.Enorme Technikkosten bei Jesus Christ Superstar
Verwaltungsdirektor Müller prüft nun, wie 2017 am Theater Geld eingespart werden kann. "In Zusammenarbeit mit den Spartenleitern schauen wir, ob Produktionen billiger werden, gestrichen oder geschoben werden können", informierte er. Wichtig sei, betroffene Theatermitarbeiter, beispielsweise aus den Bereichen Kostüm oder Technik, miteinzubeziehen. Dies sei unter der Führung von Sibelius so nicht gelaufen. "Die enormen Technikkosten bei 'Jesus Christ Superstar' wären möglicherweise nicht entstanden, wenn auf maßgebliche Mitarbeiter gehört worden wäre", sagte Müller. Auch bei der Zusammenarbeit mit den Spartenleitern habe es gehakt. Egger ergänzte: "Ich habe erst jetzt erfahren, dass die Spartenleiter in die Endkalkulation ihrer Produktion nicht mehr eingebunden waren. Ich bin von einem funktionierenden Zusammenspiel ausgegangen, sonst hätte ich möglicherweise auch anders nachgehakt."Fassungslos über Missmanagment
Die Mitglieder des Kulturausschusses brachten in ihren Statements ihre Fassungslosigkeit über das Missmanagement am Theater zum Ausdruck und sprachen von "Desaster" und "Chaos". PA/REDMeistgelesen
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