

Mit der Gründung der Montessori-Campus-Schule Trier setzen die Universität Trier und die Freie Montessori-Schule Trier einen neuen Meilenstein in der Bildungsentwicklung. Die Kooperation bringt Wissenschaft, Lehrkräftebildung und Schulpraxis dauerhaft zusammen. Aus der bisherigen Grund- und Realschule plus soll eine Grundschule mit anschließender Integrierter Gesamtschule entstehen, die von der ersten Klasse bis zum Abitur führt.
Die Universität Trier begleitet das Modell von Beginn an als wissenschaftliche Partnerin. Sie betreibt unabhängige Forschung, deren Ergebnisse in die Weiterentwicklung der Lehrkräftebildung einfließen. „Mit der Campus-Schule schaffen wir ein Lern- und Erfahrungsfeld, in dem Lehramtsstudierende praxisnah lernen, forschen und mitgestalten – ein wichtiger Schritt in Richtung einer modernen Bildungslandschaft“, sagt Eva Martha Eckkrammer, Präsidentin der Universität Trier. „Unsere Lehramtsstudierenden lernen somit nicht nur über, sondern verstärkt mit und in der Schule.“
Die Freie Montessori-Schule Trier wurde 2019 gegründet und zählt inzwischen über 180 Schülerinnen und Schüler. Diese Entwicklung bildet die Grundlage für die enge Zusammenarbeit mit der Universität. „Das Zukunftsmodell Montessori-Campus-Schule Trier bringt zusammen, was zusammengehört: Forschung, Lehre und gelebte Montessori-Pädagogik. Wir verstehen uns als lernende Organisation – offen für wissenschaftliche Evaluation, neue Impulse und kritische Selbstreflexion“, erklärt David Thieser, Vorsitzender des Schulträgers. „Die Campus-Schule ist für uns der konsequente nächste Schritt, um unsere pädagogische Arbeit weiterzuentwickeln und neue Impulse aus Wissenschaft und Praxis zu integrieren.“
Ziel ist es, Kinder in ihrer individuellen Entwicklung zu stärken und Bildung zukunftsorientiert zu gestalten. Das Projekt soll bundesweit Vorbildcharakter haben und die Zusammenarbeit zwischen Schule, Wissenschaft und Gesellschaft auf ein neues Niveau heben. Damit knüpft die Montessori-Campus-Schule an Modelle wie die Laborschule Bielefeld oder die Universitätsschule Dresden an und führt sie in einem eigenen Trierer Ansatz fort.
„Die neue Campus-Schule in Trier setzt ein deutliches Zeichen für innovative Pädagogik in Rheinland-Pfalz – das ist genau das, was wir als Bildungsministerium unterstützen und was unsere Bildungsfamilie in der Initiative ,Schule der Zukunft‘ seit vier Jahren erfolgreich praktiziert und vorlebt“, betont Bildungsminister Sven Teuber. „Hier entsteht ein Ort, der Bildung neu denkt und Lernen spannend, vielfältig und zukunftsgerichtet macht.“
Die Kooperation stellt zugleich eine strategische Weiterentwicklung der universitären Lehrkräftebildung dar. Lehramtsstudierende erhalten die Möglichkeit, direkt im Schulalltag mitzuwirken und gemeinsam mit erfahrenen Lehrkräften sowie Forschenden der Universität neue Unterrichtskonzepte zu entwickeln. „Ich begrüße die Gründung einer Campus-Schule, da eine solche die Professionalisierung der angehenden Lehrkräfte stark unterstützt und gleichzeitig die Forschung in der Lehrkräftebildung auf ein höheres Niveau hebt“, sagt Leonhard Frerick, Mathematikprofessor und Leiter des Zentrums für Lehrkräftebildung.
Auch Lehramtsstudentin Paula Scholz sieht in dem Projekt großes Potenzial: „Durch die Campus-Schule können die theoretischen Studieninhalte praxisnäher vermittelt und erprobt werden, sodass die daraus gewonnenen Erkenntnisse wiederum in die Weiterentwicklung der Studieninhalte einfließen können.“



