Trierer Tafel: "Anni ist die Seele vom Ganzen"

"Es werden immer mehr": denn auch im Sommer bei gutem Wetter und günstigen Rahmenbedingungen kommen bis zu 500 bedürftige Menschen in der Woche, um sich bei der Trierer Tafel mit Lebensmitteln zu versorgen. "Vor allem ab dem Zehnten eines jeden Monats, eben dann, wenn das Geld knapp wird, kommen unsere Kunden und versorgen sich mit allem, was wir so vorhalten", weiß Anni Becker, die 88-jährige Mitbegründerin und Chefin der Trier Institution, um die Probleme ihrer "Tafelrunde".

Und die Lager der Trierer Tafel sind meist prall gefüllt. "Vor allem dank den großen Lebensmittlern wie Aldi, Lidl, Edeka oder Schaper können wir an den Ausgabetagen dienstags und freitags jeweils bis zu 180 Tüten mit Gemüse, Kartoffeln, Obst, Käse, Butter, Fleisch und Schinken Milchprodukten und auch Tielkühlkost (Bofrost) sowie Brot und Brötchen der lokalen Bäckereien füllen. Zusätzlich packen die insgesamt 85 freiwilligen Helfer ? davon allein 25 Fahrer ? noch wöchentlich rund 70 Tüten für bedürftigen Menschen, die nicht persönlich vorbeikommen können. Wenn die frischen Produkte mal knapp werden, verfügen wir auch über ein Konservenlager, mit dem wir über die Runden helfen können", berichtet Becker, die die Tafel seit mittlerweile elf Jahren leitet.Die Organisationstrukturen wurden dabei immer weiter verbessert. So müssen die Kunden heute per Hartz IV oder Rentenbescheid ihre Bedürftigkeit nachweisen und auch einen Euro Gebühr für den jeweiligen Einkauf entrichten. Dafür erhalten sie einen rund drei Monate gültigen Berechtigungsausweis der Tafel. "Die Einnahmen entlasten uns auf der ansonsten spendenfinanzierten Kostenseite und geben den Menschen auch ein würdigeres Gefühl bei der Abnahme der Produkte. Die allermeisten sind dabei freundlich und dankbar", schätzt "Anni" das gute Benehmen ihrer Kunden hoch ein. "Insgesamt haben wir momentan 720 Ausweise ausgegeben. An den Ausgabetagen werden so im Rollsystem nach der Nummerierung zu bestimmten Uhrzeiten die Waren ausgegeben. So hat jeder die Chance, einmal als erster in der Schlange zu stehen. Und der Andrang verteilt sich."Das selbst erarbeitete System funktioniert gut und hat inzwischen Nachahmer in anderen Tafel-Ausgaben der Region gefunden. Doch zu tun haben die Tafelleute nicht nur an den Ausgabetagen. Denn um stets genügend Vorräte zu haben, sind die insgesamt fünf über die Jahre eingespielte Teams an den Wochentagen mit zwei Kühlautos und einem Brotauto ganztags unterwegs, um die bereitgestellten Waren abzuholen. "Das Schöne dabei ist, dass sich die Teams dank der intensiven Zusammenarbeit zu Freundeskreisen entwickelt haben, die oft auch Geburtstage und Kaffeeeinladungen gemeinsam feiern, sagt Karin Kranz, die selbst seit zehn Jahren bei der Tafel mitarbeitet.  "Aber Anni ist die Seele vom Ganzen. Ohne Sie würde alles nicht so reibungslos laufen".Spendenkonto der Tafel:Sparkasse TrierBLZ 585 501 30,Konto-Nummer 414391                  Fin


Meistgelesen