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Typisierung für krebskranken Michael aus Konz

Der 49-jährige Michael Pütz aus Konz ist an Blutkrebs erkrankt. Um ihm und anderen Patienten zu helfen, veranstaltet die DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) am Samstag, 19. September, eine Registrierungsaktion. Jeder kann helfen!
Michael Pütz mit Ehefrau Sandra und dem gemeinsamen Sohn. Foto: FF

Michael Pütz mit Ehefrau Sandra und dem gemeinsamen Sohn. Foto: FF

Michael hat Blutkrebs. Diese Schockdiagnose erhielt er erst vor einigen Wochen. Seitdem steht die Welt von Michael und seiner Familie Kopf. Denn kurz nach der schrecklichen Nachricht startet bereits seine erste Chemotherapie und damit verbunden auch immer wieder längere Krankenhausaufenthalte. "Mit solch einem Schicksalsschlag zu Recht zu kommen, ist sehr schwer. Es ändert sich plötzlich alles", erzählt Sandra Pütz, Michaels Ehefrau, und fährt fort: "Besonders unser 6-jähriger Sohn leidet sehr unter der Situation. Er vermisst seinen Papa sehr und fährt so oft es geht mit ins Krankenhaus."

Michael kann nur mit einem Spender überleben

Schnell erfährt Michael, dass er nur überleben kann, wenn es – irgendwo auf der Welt – einen Menschen mit nahezu den gleichen Gewebemerkmalen im Blut gibt, der zur Stammzellspende bereit ist. Doch wie findet man einen solchen Spender? Es kommt nur sehr selten vor, dass zwei Menschen annähernd identische Gewebemerkmale haben. Im günstigsten Fall liegt die Wahrscheinlichkeit bei 1:20.000, bei seltenen Gewebemerkmalen findet sich eventuell unter mehreren Millionen kein 'genetischer Zwilling'. Die Suche ist aber auch deshalb so schwer, weil noch immer viel zu wenig Menschen als potenzielle Stammzellspender zur Verfügung stehen. Denn: Wer sich nicht in eine Spenderdatei aufnehmen lässt, kann nicht gefunden werden. 

Suche bislang erfolglos

Bislang war die weltweite Suche nach einem passenden Stammzellspender für Michael erfolglos. Um ihm zu helfen, organisieren Freunde und Familie gemeinsam mit der DKMS eine Registrierungsaktion und hoffen, dass möglichst viele Menschen aus der Region die Gewebemerkmale ihres Blutes bestimmen lassen. "Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung aus dem Umkreis ist bisher überwältigend. Wir hoffen sehr, dass viele Menschen unserem Aufruf folgen und zur Aktion kommen", so Ivonné Lehmann, eine Initiatorin der Aktion und Freundin der Familie. Die Schirmherrschaft übernimmt der Bürgermeister der Stadt Konz, Dr. Karl-Heinz Frieden. Auch er ruft die Bevölkerung zur Mithilfe auf. Jeder, der sich als potenzieller Stammzellspender in die DKMS aufnehmen lässt, ist eine weitere Chance für Patienten weltweit und kann vielleicht schon morgen zum Lebensspender werden. Die Typisierung findet am Samstag von 11 bis 16 Uhr im Gymnasium Konz, Hermann-Reinholz-Straße 6, statt.

Jeder kann mitmachen

Mitmachen kann grundsätzlich jeder gesunde Mensch zwischen 17 und 55 Jahren. Nach dem Ausfüllen einer Einverständniserklärung werden dem Spender fünf Milliliter Blut abgenommen, damit seine Gewebemerkmale bestimmt (typisiert) werden können. Spender, die sich bereits in der Vergangenheit bei einer Aktion registrieren ließen, müssen nicht erneut an der Aktion teilnehmen. Ihre Daten stehen weiterhin für alle Patienten zur Verfügung. Genauso wichtig ist auch die finanzielle Unterstützung der Aktion. Die Registrierung und Typisierung eines Spenders kostet die DKMS 50 Euro. Als gemeinnützige Gesellschaft ist die DKMS bei der Spenderneugewinnung allein auf Geldspenden angewiesen. Um die geplante Aktion überhaupt durchführen zu können, benötigen wir Ihre finanzielle Hilfe! Jeder Euro zählt! DKMS-Spendenkonto   IBAN DE57 5935 0110 0370 0368 32 BIC KRSADE55XXX Stichwort: Michael

Hintergrund

Alle 16 Minuten erkrankt in Deutschland ein Mensch an Blutkrebs, darunter viele Kinder und Jugendliche. Für viele Patienten ist, so wie für Michael, die Übertragung gesunder Stammzellen die einzige Überlebenschance. Die DKMS-Family ist mit über 5.498.000 registrierten Stammzellspendern der weltweit größte Dateienverbund. Täglich spenden mindestens 18 DKMS-Spender Stammzellen. Dennoch kann für zahlreiche Patienten kein geeigneter Spender gefunden werden. Deshalb ist es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen in die Datei aufnehmen lassen.


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