Claudia Neumann

Von der innovativen Idee zum besten Sektproduzenten in Deutschland

Trier. Die Erfolgsgeschichte "Saar-Mosel-Winzersekt" feiert ihr 40-jähriges Bestehen mit einer Jubiläums-Sektprobe am 17. September

Adolf Schmitt, Geschäftsführer der Saar-Mosel-Winzersekt GmbH

Adolf Schmitt, Geschäftsführer der Saar-Mosel-Winzersekt GmbH

Bild: SMW

"Man darf nie aufhören, besser zu werden. Dabei bewahren wir die Tradition und ermöglichen Innovationen", so fasst Adolf Schmitt, Geschäftsführer der Saar-Mosel-Winzersekt GmbH (kurz SMW), das Erfolgsrezept seiner qualitätsbewussten Mitgliedsweingüter zusammen. Von den Erfindern des ersten "Winzersektes" in Deutschland im Jahr 1983 bis zum Jubiläumsjahr, gleicht die Entwicklung der SMW einer spannenden Erfolgsgeschichte.

Erfolgsrezept: Flaschengärung in Verbindung mit dem Rütteln von Hand

Im Jahr 1983 fassten zunächst 32 Winzer von der Saar und Mosel, gemeinsam mit den Kollegen aus Rheinhessen, den Entschluss "Winzersekt" in eigener Regie zu produzieren. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten namhafte Weingüter von Saar und Mosel. Insgesamt 40.000 Flaschen erzeugten die engagierten Winzer bereits im 1. Jahr in angemieteten Kellern in Serrig und Nittel. Nach dem Kauf der ehemaligen historischen Weinkellerei Joh. Förster im Herzen der Stadt Trier wurde die Produktion dorthin verlegt. Die unter Denkmalschutz stehende und im Jugendstil erbaute Kellerei war eines der ersten Stahlbetonbauwerke in Europa. Dort herrschen optimale Voraussetzungen für die Sektproduktion in zwei Kellerstockwerken auf insgesamt fast 3.660 Quadratmetern plus der oberirdischen Fläche für Produktion und Verwaltung. Bis heute setzt die Saar-Mosel-Winzersekt GmbH hier auf den Erfolg ihrer besonderen Produktions-Methode für den Winzersekt: Die traditionelle Methode der Flaschengärung in Verbindung mit dem Rütteln von Hand jeder einzelnen Flasche (bis 1994 auch "Méthode Champenoise" genannt).

International ausgezeichneter Winzersekt

"Natürlich ist der Ausgangspunkt ein hochwertiger Grundwein aus der Riesling-, Elbling- sowie insgesamt vier Burgunderreben", sagt Adolf Schmitt und ergänzt: "Die Qualität unserer Grundweine sucht ihresgleichen in der Weinwelt." Bestätigt wird dies bei internationalen Wettbewerben, insbesondere der Berliner Wein Trophy, dort errang die SMW seit 2011 siebenmal den Titel "Bester Produzent Schaumwein Deutschland". "Hier können wir seit vielen Jahren unter Beweis stellen, dass Leidenschaft und Tradition bei der Sektherstellung belohnt werden", freut sich auch Mitgeschäftsführerin Christina Krames, über die Auszeichnungen in Berlin. Das Erfolgsrezept fasst Adolf Schmitt so zusammen: "Ein klassischer Winzersekt liegt neun Monate auf der Hefe und ein Crémant typischerweise mindestens 12 Monate. Bei uns sorgt eine freiwillig auf 18 Monate verlängerte Lagerzeit für eine sehr feinperlige Kohlensäure, welche sich positiv auf die Qualität auswirkt und den Sekt zum wahren Trinkerlebnis macht." Bei der SMW lagern Reserve und Grand Reserve Sekte sogar bis zu 20 Jahre lang auf der Hefe.

Qualitätserzeugnisse mit internationaler Anerkennung

Hauseigene Marken, wie etwa der "Dichtertraum" in den Rebsorten Riesling, Elbling, Weissburgunder, Pinot und Spätburgunder in der Geschmacksrichtung "Brut", haben sich als Qualitätserzeugnisse in der Sektwelt etabliert. So sehr, dass dieser Sekt bereits bei den Filmfestspielen in Berlin zum Ausschank kam. Neben SektgenießerInnen in Deutschland schätzen zahlreiche Kunden im asiatischen Raum die Erzeugnisse aus Trier. Der Exportanteil vor allem nach Japan, Südkorea und Skandinavien konnte in den vergangenen Jahren stark ausgebaut werden.

Als Interessenvertreter mit starker Durchsetzungskraft hat der SMW-Geschäftsführer auf europäischer oder nationaler Ebene eine hohe Anerkennung für seine Leistungen erworben. -2 - Einflussreiche Ehrenämter wie Vizepräsident des Deutschen Weinbauverbandes, Präsident des Weinbauverbandes Mosel und Vorsitzender des Mosel Wein e.V. nutzte Adolf Schmitt für wichtige Weichenstellungen im Weinbau. Wenn es sein musste, ging es sogar bis vor den Europäischen Gerichtshof. Zur Erfolgsgeschichte gehört etwa die Anwendung der "Crémant-Regeln" für ganz Europa, inklusive besonders hoher Anforderungen zum Beispiel für das Hefelager an der Mosel (12 Monate). Für seine Verdienste im Weinbau erhielt Adolf Schmitt das Bundesverdienstkreuz und trägt den Titel "Ökonomierat". Beim Weinbauverband Mosel hat er bis heute das Amt des "Ehrenpräsidenten" und ist Ehrenvorsitzender des Moselwein e.V.

Deutscher Sekt (bestimmtes Anbaugebiet) mit klarer Herkunftsgarantie

Leidenschaftlich setzt sich Adolf Schmitt seit Jahren für eine klare und verbraucherdienliche Herkunftsbezeichnung beim Sekt ein. "Dies ist gesetzlich nur mit der Bezeichnung Sekt bestimmter Anbaugebiete, kurz Sekt b.A., möglich", so Schmitt. Mit dieser genau definierten Herkunftsangabe und einer amtlichen Prüfung (A.P.Nr.) sei sichergestellt, dass die Trauben oder der Sektgrundwein zu 100 Prozent aus dem bestimmten Anbaugebiet stammen, zum Beispiel von der Mosel. Erst nach einer amtlich anerkannten Laboranalyse, der sensorischen Bewertung von 3-4 Sachverständigen in einer verdeckten Probe sowie der Hinterlegung von zwei amtlich versiegelten Konterproben erhält der Sekt seine amtliche Prüfnummer. "Nur so ist eine konsequente, nachvollziehbare Abgrenzung zu Schaumwein, sowie Qualitätsschaumwein oder Sekt aus der Industrieproduktion möglich, bei dem auch einfache Importweine verarbeitet werden", bestätigt Adolf Schmitt. Alle Winzersekte der SMW tragen auf ihrem Flaschenetikett deshalb die Bezeichnung "Sekt b.A" und verfügen damit über eine Herkunftsgarantie.

Ein motiviertes Team sichert den Erfolg

Namhafte Weingüter an der Mosel und Saar lassen ihren Grundwein von qualifizierten MitarbeiterInnen in Trier versekten. Michael Winkel leitet hier als Kellermeister ein hoch motiviertes Team. Die SMW hat sich neben der "Eigenversektung" auch als sogenannter "Lohnversekter" mit klassischer Flaschengärung ein ausgezeichnetes Renommee erworben. Hier liefert der Winzer seinen Sektgrundwein an, und alle Partien werden säuberlich getrennt im Keller verarbeitet. Jeder Winzer bekommt seinen individuellen Sekt zurück, den er dann in seinem Betrieb verkaufen kann. Der Geschäftserfolg der SMW bei den "Eigenmarken" kommt seit ihrer Gründung auch den regionalen Winzern zugute, denn die Durchschnittspreise für den Sektgrundwein aus dem Fass liegen immer über denen anderer vergleichbarer Sekterzeuger in Deutschland.

Nach der Gründung im Jahr 1983 ist die Zahl der Mitgliedsweingüter angestiegen und umfasst heute 66 Betriebe. Alle verfolgen ein gemeinsames Ziel: Mit einem edlen Getränk, das beim Genuss auf der Zunge perlt, die Kunden begeistern. Eine erfolgreiche Strategie, die hinter der historischen Jugendstilfassade der ehemaligen Försterkellerei in der Trierer Gilbertstraße mit Sicherheit noch weitere Jahrzehnte fortgesetzt wird. Für die Tradition bürgt die historische SMW-Kellerei, wo konsequent eine Hand-Rüttelung erfolgt.

Jubiläums-Sektprobe am 17. September

Die Erfolgsgeschichte zum 40-jährigen Jubiläum feiert die Saar-Mosel-Winzersekt GmbH am Sonntag, dem 17. September. Sektfreunde erleben von 11:00 bis 13:00 Uhr und von 14:00 bis 16:00 Uhr, zwei besondere Jubiläums-Sektproben (12 Sekte aus 3 Jahrzehnten) mit Kellerführung und musikalischer Begleitung von Star-Tenor Thomas Kiessling. Außerdem darf jeder Teilnehmer eine Jubiläumsflasche mit nach Hause nehmen. Die limitierten Tickets (40 Personen pro Probe) gibt es für 40 Euro nur mit verbindlicher Voranmeldung per E-Mail an: info@smw-trier.de oder per Fax an: 0651-9 75 2920.


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