

Seit 50 Jahren verbindet die Moselfähre »Sankta Maria« Oberbillig mit Wasserbillig und entlastet damit die Pendlerbrücke Wellen/Grevenmacher. Im Herbst 2017 soll ihre Nachfolgerin den Dienst aufnehmen. Die Fähre, deren Betrieb gemeinsam von den Gemeinden Oberbillig und Mertert/Wasserbillig getragen wird, befördert im Jahresdurchschnitt rund 143.000 Personen, knapp 66.000 Pkw, 1.600 motorisierte Zweiräder und 19.500 Fahrräder. Mit der Neuanschaffung einer modernen, strombetriebenen Fähre werden die altersbedingt hohen Unterhaltungskosten des jetzigen Schiffes vermieden sowie rund 14.000 Liter Diesel eingespart und zusätzlich die Abgas- und Lärmemissionen reduziert. Voraussichtlich wird die neue Fähre, die mehr Platz für Menschen und Fahrzeuge bietet, im Herbst 2017 in Betrieb gehen. Die Kosten des Projekts »Stromfähre« belaufen sich auf rund 1,6 Millionen Euro, von denen die Projektpartner – die Gemeinden Oberbillig und Mertert/Wasserbillig – aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) eine Förderung von rund 660.000 Euro erhalten.
Traditionelle Verbindung
»Um grenzüberschreitende sowie nachhaltige Projekte in der Großregion umzusetzen, ist es wichtig, auf eine solche finanzielle Unterstützung zählen zu können«, erklärte der Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Thomas Linnertz. Camille Gira, Staatssekretär im Ministerium für nachhaltige Entwicklung und Infrastrukturen des Großherzogtums Luxemburg, machte deutlich, wie wichtig das Projekt im Hinblick auf die Verbesserung der nachhaltigen grenzüberschreitenden Mobilität zwischen Deutschland und Luxemburg sei. Auch Andreas Beiling, Ortsbürgermeister aus Oberbillig, unterstrich die Wichtigkeit des Aufrechterhaltens der traditionellen Verbindung über den Fluss. Für Landrat Günther Schartz ist die Moselfähre Teil der Infrastruktur und ein guter Ersatz für fehlende Brücken in der Region. Karl-Heinz Frieden, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Konz, stellte fest, dass die Fähre ein schönes Symbol für die Verbindung der Menschen untereinander darstellt.
Hohe Reparaturkosten
Rund 50 Jahre lang brachte die »Sankta Maria« Menschen und ihre Fahrzeuge sicher von Ufer zu Ufer. Doch in den letzten Jahren stiegen die Reparaturkosten und parallel dazu auch die Ausfallzeiten. Da ein Ende des Fährbetriebs weder für Oberbillig noch für Mertert/Wasserbillig infrage kommt, einigten sich beide Gemeinden auf den Bau einer neuen Fähre – ein Elektrofahrzeug nach neuestem Stand der Technik. »Die neue Fähre wird auch den Fährleuten mehr Komfort und bessere Arbeitsbedingungen bieten«, versicherte Andreas Beiling. jm
Extra:
Bei Inbetriebnahme im Herbst 2017 wird sie die erste strombetriebene Fähre in Deutschland sein: Sechs Pkw, maximal 45 Personen und 25 Fahrradstellplätze finden Platz auf der neuen Fähre, die mit vier Elektromotoren ausgestattet ist. Zurzeit übernehmen drei Fährmänner die Arbeit des Steuermanns auf der »Sankta Maria«. Ein weiterer wird noch dringend gesucht.