1.948 Straftaten wurden im Jahr 2015 im Bereich der Polizeiinspektion Saarburg erfasst – 272 (12,3 Prozent)weniger als 2014 (2.220). Die Aufklärungsquote ist mit 58,9 Prozent jedoch ebenfalls gesunken (2014: 63,4 Prozent).
Nach einem 5-Jahres-Höchststand in 2014 mit 2220 Straftaten wurden im vergangenen Jahr mit 1948 Straftaten 272 Fälle weniger erfasst. Das entspricht einem Rückgang von 12,3 Prozent. Eine Betrachtung der beiden Städte Konz und Saarburg zeigt, dass die Kriminalitätsbelastung dort höher ist als in den übrigen Orten in diesen Verbandsgemeinden. In der Stadt Konz wurden im Jahr 2015 insgesamt 750 Fälle erfasst. Das sind 104 Fälle weniger (-12,2 Prozent) als im Jahr 2014. 76Prozent aller erfassten Straftaten in der Verbandsgemeinde Konz ereigneten sich damit in der Stadt Konz.
In der Stadt Saarburg wurden im Jahr 2015 insgesamt 491 Fälle erfasst. Das sind 148 Fälle weniger (-23,2 Prozent) als im Jahr 2014. 57 Prozent aller erfasster Straftaten in der Verbandsgemeinde Saarburg ereigneten sich damit in der Stadt Saarburg.
Wahrscheilichkeit in Saarburg Opfer einer Straftat zu werden, ist höher als in Konz
Mit einem Rückgang der Fallzahlen sank damit einhergehend wieder die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Straftat zu werden. Diese Wahrscheinlichkeit drückt sich in der sogenannten Häufigkeitsziffer aus. Sie errechnet sich aus dem Verhältnis der im Dienstbezirk lebenden Einwohner zu den erfassten Straftaten auf 100.000 Einwohner. Mit dem errechneten Faktor 3290 liegt das Risiko, im Bereich der Polizeiinspektion Saarburg Opfer einer Straftat zu werden, unter der landes- und präsidialweit errechneten Wahrscheinlichkeit. Sie liegt auch deutlich unter der für das gesamte Polizeipräsidium Trier errechneten Häufigkeitsziffer.
Während die für die Stadt Konz für das Jahr 2015 errechnete Häufigkeitsziffer bei 4134 liegt, beträgt der Faktor für die Stadt Saarburg 6961. Damit ist die Wahrscheinlichkeit in Saarburg Opfer einer Straftat zu werden deutlich höher als in der Stadt Konz.
Rückläufige Zahlen in fast allen Bereichen
In fast allen Bereichen verzeichnet die Polizei rückläufige Werte. So ist die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung – dazu gehören unter anderem Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und sexueller Missbrauch – von 35 auf 25 gesunken (- 28,6 Prozent). Wie im Jahr 2014 wurde auch im Jahr 2015 im Bereich der Polizeiinspektion Saarburg keine Straftat gegen das Leben (Mord, Totschlag, fahrlässige Tötung) statistisch erfasst. Das Tötungsdelikt zum Nachteil einer 63-jährigen Frau aus Konz-Roscheid (wir berichteten) im August 2015 wurde im Jahr 2016 erfasst und wird daher in der Statistik für das Jahr 2015 nicht ausgewiesen.
Weniger Gewaltdelikte
Rückläufig ist die Zahl der registrierten Rohheitsdelikte (Raub, Nötigung, Bedrohung und Körperverletzung). Nach einem Höhepunkt im Jahr 2014 mit 421 Fällen waren es 2015 nur noch 308 Fälle. Mit 92 Prozent jedoch ist die Aufklärungsquote im Bereich Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit, die das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung stark beeinträchtigen, besonders hoch. Die Bekämpfung der »Gewalt in engen sozialen Beziehungen« genießt auch bei der Polizei Saarburg Priorität. Im zurückliegenden Jahr 2015 wurden insgesamt 85 Fälle (- 3,4, Prozent) dieser Delikte bearbeitet, die nur in der Zusammenarbeit mit den Frauenhäusern, Interventionsstellen, Staatsanwaltschaft und Jugendämtern wirkungsvoll und nachhaltig für alle Betroffenen gelöst werden können. Nicht selten sind Kinder von »Gewalt in engen sozialen Beziehungen« betroffen. Diese genießen einen hohen Schutz. Die Vernetzung mit den kommunalen Jugendämtern ist daher unverzichtbar und Garant für die Gewährleistung notwendiger Sofortmaßnahmen.
Rückgang der Straßenkriminalität
Das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung wird maßgeblich von der Straßenkriminalität bestimmt. Unter dem Begriff Straßenkriminalität sind Straftaten zusammengefasst, die im öffentlichen Raum begangen werden, wie z.B. Diebstahl aus Fahrzeugen, Raub, gefährliche Körperverletzung oder Sachbeschädigung auf Straßen, Wegen oder Plätzen. Nach einem Höchststand im Jahre 2012 mit 422 erfassten Fällen gingen die Fallzahlen in den Jahren 2013 und 2014 zurück und erreichten mit 325 erfassten Fällen im Jahr 2015 einen neuen Tiefststand. Im Vergleich zum Jahr 2014 sank die Zahl der erfassten Fälle nochmals um 34 Fälle (-9,5 Prozent)
Osteuropäische Täterbanden erschweren Ermittlungen
Zwar verzeichnete die Polizeiinspektion Saarburg bei den Diebstahldelikten insgesamt einen Rückgang auf 642 Fälle (- 38/- 5,6 Prozent), allerdings stieg die Zahl der schweren Diebstähle von 204 (2014) auf 265 Fälle an (+ 29,9 Prozent). Die Fallzahlen sind auf einen Anstieg im Bereich der schweren Diebstähle in/aus Dienst-, Büro-, Werkstatt und Lagerräumen (+ 77,1 Prozent), der schweren Diebstähle aus Kraftfahrzeugen (+ 13,8 Prozent) und auf einen deutlich Anstieg bei den Wohnungseinbruchsdiebstählen (+ 41,3 Prozent/+ 26) zurückzuführen. Lediglich 15,7 Prozent der Wohnungseinbrüche konnten aufgeklärt werden. Osteuropäische Täterbanden erschweren die polizeiliche Ermittlungsarbeit.
Örtliche Schwerpunkte sind in der Stadt Konz und in den Gemeinden an der Mosel zu verzeichnen.
Rückgang bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten
Nach einem festzustellenden tendenziellen Anstieg der Vermögens- und Fälschungsdelikte in den zurückliegenden Jahren gingen die Fallzahlen bei der Polizeiinspektion Saarburg im Jahr 2015 wieder deutlich zurück. Mit 360 erfassten Fällen im zurückliegenden Jahr wurden 82 Fälle (-18,6 Prozent) weniger als noch im Jahr davor erfasst.
Zu den Vermögensdelikten gehören in erster Linie Betrugsstraftaten, aber auch Delikte wie Unterschlagung und Urkundenfälschung. Wurden im Jahr 2014 noch 343 Fälle von Betrugsstraftaten erfasst, fiel die Zahl im Jahr 2015 auf 256 Fälle (-87 Fälle/- 25,4 Prozent) an. Ein großer Teil dieser Betrugsstraftaten sind Straftaten, die mit dem Tatmittel Internet begangen wurden. Allerdings werden diese Delikte nur dann statistisch erfasst, wenn Anhaltspunkte für eine Tatbegehung innerhalb Deutschlands vorliegen. Immer bessere Programme zur Verschleierung der IP-Adresse erschweren die Ermittlungen zur Verifizierung der nicht zuletzt für eine statistische Erfassung erforderlichen Informationslage auch bezüglich des Tatortes. Aufgrund des grenzüberschreitenden Charakters des Internets fließt daher eine Vielzahl von Fällen, die zwar im Ausland begangen werden, sich aber im Inland auswirken, nicht in die polizeiliche Kriminalstatistik ein.
Zu den Vermögens- und Fälschungsdelikten gehören auch die Leistungserschleichungen. Hierbei handelt es sich überwiegend um Fälle der Beförderungserschleichung also des „Schwarzfahrens“. Mit 82 Fällen im Jahr 2015 war im Vergleich zu 2014 (99 Fälle) nur ein geringer Rückgang festzustellen. Die Zahlen in diesem Deliktsbereich liegen damit auf einem konstanten Niveau.
Sontige Straftatbestände nahezu unverändert
Nach einem 5-Jahres-Höchstand im Jahr 2013 mit insgesamt 505 erfassten Fällen bei den „sonstigen“ Straftatbeständen gemäß Strafgesetzbuch fielen die Fallzahlen in den beiden zurückliegenden Jahren wieder kontinuierlich. Mit 463 Straftaten im Jahr 2015 ist annähernd der gleiche Wert wie in den Jahren 2011 und 2012 festzustellen. Im Vergleich zum Jahr 2014 wurden 17 Fälle weniger (- 3,5 Prozent) erfasst. Bei der überwiegenden Anzahl dieser sonstigen Straftatbestände nach dem Strafgesetzbuch handelt es sich um Sachbeschädigungen.
2015 hat die Polizei Saarburg 223 Sachbeschädigungen registrieren müssen. Die Zahl dieser Delikte stabilisierte sich damit auf dem guten Niveau des Jahres 2014. Im 5-Jahres-Vergleich wurde damit der niedrigste Wert erzielt. Die Zahl der auf öffentlichen Straßen, Wegen oder Plätzen festgestellten Straftaten ging ebenfalls um 20 Fälle von 85 Fällen im Jahr 2014 auf 65 Fälle (- 23,5 Prozent) im abgelaufenen Jahr zurück. Zu diesen Sachbeschädigungen gehören auch Graffitischmierereien. Der Polizeiinspektion Saarburg gelang es im November 2015 zwei Täter zu ermitteln, die für zahlreiche Schmierereien an öffentlichen und privaten Mauern mit einem beträchtlichen Sachschaden in der Stadt Saarburg verantwortlich waren.
Leichter Rückgang bei Straftaten gegen Strafrechtliche Nebengesetze
Die Zahl der Verstöße gegen strafrechtliche Nebengesetze ging im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr von 162 um 12 auf 150 Fälle (- 7,4 Prozent) zurück. Zu den strafrechtlichen Nebengesetzen gehört auch das Betäubungsmittelgesetz. Im Jahr 2015 mussten die Beamten im Bereich der Polizeiinspektion Saarburg insgesamt 113 Fälle der Rauschgiftkriminalität bearbeiten. Zu diesen Fällen gehören nicht nur Delikte wie illegaler Handel mit bzw. Schmuggel und der illegale Einfuhr von Rauschgift, sondern auch die einfachen Delikte wie Besitz und Erwerb von illegalen Betäubungsmitteln, die vielfach auf Kontrollen drogenbeeinflusster Kraftfahrzeugführer zurückzuführen sind.