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Wertvolle Flüchtlingshilfe und ein perfektes Netzwerk

Im Rahmen ihrer Herbstreise informierte sich Familienministerin Irene Alt beim ‚Lokalen Bündnis‘ für Familie, das in der ehemaligen Glockengießerei Mabilon in Saarburg beheimatet ist, über das Projekt „Fit für Flüchtlinge“ und besuchte das im Mehrgenerationenhaus beheimatete Familiennetzwerk »HAFEN« in Hermeskeil.

Eine der ersten Stationen im Landkreis Trier-Sarburg war für Irene Alt, rheinland-pfälzische Ministerin für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen, die Kulturgießerei in Saarburg. In einem von  Dr. Anette Barth, der Geschäftsführerin des Lokalen Bündnisses für Familie, moderierten Gespräch lag der Schwerpunkt auf der Flüchtlings- und Integrationsarbeit in der VG Saarburg. Ziel des Gesprächs war, der Ministerin ein Bild des lokalen Engagements zu vermitteln. So berichtete unter anderem Selim Shala, der aus dem Kosovo stammt und seit 17 Jahren in Deutschland lebt, von teils traumatischen Erlebnissen als Kind, aber auch von Schwierigkeiten, die seine Eltern damals nach der Ankunft in Deutschland hatten. »Daraus ist meine Motivation entstanden zu helfen«, erklärte der 20-Jährige, der sich heute unter anderem als qualifizierter Flüchtlingsbegleiter für andere jugendliche Migranten einsetzt. Zudem habe er mit anderen Ehrenamtlichen ein Programm speziell für jugendliche Flüchtlinge erstellt, das beispielsweise bei der Suche nach einen Ausbildungsplatz hilft, oder bei der Anmeldung in der Schule. Hélène de Wolf, Geschäftsführerin der »FairWorld Academy«, die das Programm »Fit für Flüchtlinge« entwickelt hat, erläuterte die Qualifizierungsmaßnahme für Flüchtlingsbegleiter.  Es sei wichtig, dass auch Migranten selbst Flüchtlingsbegleiter werden, weil sie selbst bestimmte Erfahrungen gemacht hätten. »Wir wollen, dass die Menschen hier selbstständig leben können« so de Wolf. Daher müsse man die Flüchtlinge aus der Komfortzone locken. »Der Mensch, der hier angekommen ist, ist keine arme Sau, es ist ein starker Mensch, der es bis hier geschafft hat«, betonte de Wolf. Das wolle man auch der Bevölkerung vermitteln. Ministerin Irene Alt zeigte sich begeistert von den Saarburger Projekten und lobte zudem die Hilfsbereitschaft  im Land Rheinland-Pfalz. Besuch in Hermeskeil Am Nachmittag führte die Reise der Ministerin weiter nach Hermeskeil, wo sie sich mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Familiennetzwerks HAFEN traf. Das Familiennetzwerk besteht seit Herbst 2013 und ist ein Zusammenschluss der KiTa gGmbH Trier, der städtischen Kita Villa Kunterbunt, der Pfarreiengemeinschaft Hermeskeil und des Dekanats Hermeskeil-Waldrach. Es besteht das Ziel, Familien bei Alltagsfragen zu unterstützen und Selbsthilfepotenziale zu aktivieren. So hat das Familiennetzwerk beispielsweise zusammen mit Eltern eine Bestandsaufnahme der Spielplätze in Hermeskeil gemacht und diejenigen renoviert, die von Kindern häufig besucht werden. Daneben bietet das Familiennetzwerk gemeinsam mit dem Mehrgenerationenhaus unter anderem Babysitterkurse, ein interkulturelles Elternfrühstück und integrative Musikprojekte an, ferner hat es einen Runden Tisch zur Zusammenarbeit zwischen Kindertagesstätten und Grundschule in Hermeskeil initiiert. Claudia Gemmel. Elternvertreterin der Kindertagesstätte Rosa Flesch, bezeichnete das Netztwerk als "großen Mehrwert für Hermeskeil". Sie lobte auch das große Engagement von Netzwerkteam und den Eltern bei der Bestandsaufnahme der vorhandenen Spielplätze.Gemeinsam mit den Mitarbeitern des städtischen Bauhofs wurde so einige Spielplätze wieder sicher und spielbereit hergerichtet.Nadine Hoff, Leiterin der KiTa Rosa Flesch, hat auch nur lobende Worte für das Projekt: "Ich habe sehr gut Erfahrungen gemacht. Und auch das Elterncafé ist eine sehr gute Sache." Sarah Willems, Leiterin der Kita in Beuren, lobte vor allem die Arbeit der Projekt-Koordinatorin: "Karen Alt hat einfach überall ihre Fühler ausgestreckt", sagte sie im Hinblick auf die hervorragende Zusammenarbeit aller Beteiligten. Pastoralreferentin Gudrun Jocher brachte die Arbeit des Familiennetzwerks auf den Punkt: "Es gibt so viele, die davon profitieren. Die ganze Stadt hat was davon." „Das Familiennetzwerk ist Teil einer familienfreundlichen Infrastruktur“, resümierte die Ministerin nach dem Besuch des Familiennetzwerks. Der HAFEN trage in vorbildlicher Weise dazu bei, dass sich Familien in der Verbandsgemeinde Hermeskeil wohlfühlen und aktiv einbringen könnten, sagte die Ministerin. Hintergrund: Der Name "HaFen" ergibt sich aus den Anfangsbuchstaben von "Hochwälder achtsam Familien engagiert Netzwerk". Ansprechpartner sind die Projektkoordinatorin Karen Alt, Telefon 0160/92936992, Sandra Steffens vom Kindergartenträger Kita gGmbH Trier, Pastoralreferentin Gudrun Jocher (Dekanat Hermeskeil-Waldrach), Diakon Andreas Webel (Pfarreiengemeinschaft). Über E-Mail ist die Netzwerkgruppe unter hochwaelder-familiennetzwerk@kita-ggmbh-trier.de zu erreichen. Kooperationspartner sind Verbands- und Ortsgemeinden, Kreis, Dekanat, Bistum, Diakonisches Werk, Lokales Bündnis Familie, Schulen, Beratungsstellen (Schuldner, Sucht), Kinderschutzbund und -frühförderung sowie Jugendmigrationsdienste, Jobcenter, Ärzte, Therapeuten, Vereine, Tafel, Katholische Erwachsenenbildung oder Caritas. FS/FIS


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