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Claudia Neumann

Fall Dillinger: Ex-Staatsanwalts-Duo übernimmt Untersuchung im Missbrauchs-Skandal

Trier. Ingo Hromada, früherer stellvertretender Leiter der Staatsanwaltschaft Trier, tritt dem ehemaligen Generalstaatsanwalt Dr. Jürgen Brauer zur Seite.
Symbolfoto: Der Trierer Dom

Symbolfoto: Der Trierer Dom

Bild: Claudia Neumann

Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum Trier teilt mit:

"Die Kommission hat Maßnahmen getroffen, um die kürzlich neu zutage getretenen Missbrauchstaten des verstorbenen Priesters Edmund Dillinger zusammen mit den bereits bekannten Vorkommnissen umfassend und rasch zu untersuchen. Sie ist dankbar dafür, dass der anscheinend immense Umfang dieser Taten nun greifbar gemacht worden ist.

Die Unabhängige Aufarbeitungskommission hat zur wissenschaftlich fundierten Untersuchung des Falles Edmund Dillinger ein eigenständiges Projekt auf den Weg gebracht, da ihre bisherigen personellen Ressourcen nicht ausreichen, um den Fall in der gebotenen Geschwindigkeit und Intensität zu untersuchen. Die Unabhängige Kommission hält bei den nun bekannt gewordenen Dimensionen des Falles Dillingers eine gesonderte Untersuchung für unabdingbar.

Wie berichtet, hat die Unabhängige Aufarbeitungskommission den früheren Generalstaatsanwalt in Koblenz, Herrn Dr. Jürgen Brauer, gewinnen können, die Geschehnisse prioritär zu untersuchen. Ihm zur Seite tritt der frühere stellvertretende Leiter der Staatsanwaltschaft Trier, Herr OStA a.D. Ingo Hromada.

Beiden Experten ist die Unabhängige Aufarbeitungskommission außerordentlich dankbar für ihr Engagement in der Sache. Die beiden Experten werden als Team zusammenarbeiten und alle erforderlichen Ressourcen zur Verfügung gestellt bekommen. Dies umfasst nicht zuletzt auch eventuell erforderliche Ermittlungsfahrten nach Afrika oder in sonstiges Ausland sowie die überdiözesane Untersuchung.

Zugang zu allen Akten des Bistums zugesichert

Herr Dr. Brauer und Herr Hromada werden die Untersuchung in vollständiger Unabhängigkeit durchführen können. Die Beauftragung erfolgt durch die Stiftung Aufarbeitung. Auch dadurch wird die Unabhängigkeit der Untersuchung vom Bistum Trier zusätzlich gewährleistet. Für die Untersuchung ist umfassender Zugang zu allen Akten des Bistums zugesichert. Die möglichst enge Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen ist angestrebt.

Es ist geplant, dass Herr Dr. Brauer und Herr Hromada nach drei Monaten einen ersten Zwischenbericht veröffentlichen sowie einen zweiten Zwischenbericht nach weiteren drei Monaten. Zum Abschluss der Untersuchung soll ein umfassender Abschlussbericht öffentlich vorgelegt werden.

Die Gesamtdauer des Projektes ist zunächst auf neun Monate angelegt. Sollte sich herausstellen, dass die umfassende Untersuchung längere oder gegebenenfalls auch kürzere Zeit in Anspruch nimmt, wird eine entsprechende Anpassung vorgenommen werden."

Kontakt zu Brauer und Hromada ist möglich unter brauer-aufarbeitung@posteo.de


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