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Gladiators: Dietz mit Gänsehaut

Dem Fanfest in der Arena blieb die Krönung verwehrt: Die Römerstrom Gladiators Trier hatten zur Saisoneröffnung auf heimischem Parkett gegen die MLP Academics Heidelberg in einer spannenden und teilweise hochklassigen Testspielpartie am Ende mit 75:78 das Nachsehen. Grund zur Sorge besteht nicht, da sich die Gladiators gewohnt kampfstark präsentierten und guten Teambasketball zeigten.
Foto: Anton

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Von Vinzenz Anton

"Ich hatte Gänsehaut, da ich nach anderthalb Jahren Verletzungspause endlich wieder zurück bin und und vor den tollen Trierer Fans spielen durfte. Wir wurden super empfangen und ich hoffe, dass uns die Zuschauer in der Saison auch so unterstützen", zeigte sich Center Kilian Dietz auch von den 927 Zuschauern tief beeindruckt. Dietz traf 50 Prozent seiner Würfe, erzielte vier Punkte und bekam von Cheftrainer Christian Held gut zwölf Minuten Einsatzzeit. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall durch den am Ellenbogen operierten Till Gloger waren 1854 Augen auf die Gladiators Nachverpflichtung gespannt: Der US-Amerikaner Vince Boumann gab eine solide Heim-Premiere und erzielte sieben Punkte. "Till fehlt uns sehr, aber mit Vince haben wir schnell Ersatz gefunden. Für ihn ist vieles neu und er muss sich erst an die andere Spielweise gewöhnen", erbat Dietz für seinen Center-Kollegen Geduld, der noch nie in Europa gespielt hat.

Duell auf Augenhöhe

Im hochkarätig besetzten Testspiel kurz vor Saisonstart (in zwölf Tagen gegen Rostock) standen sich mit Trier und Heidelberg zwei Teams gegenüber, die sich aus der Vergangenheit gut kennen: Es war das insgesamt zwölfte Duell, wobei die Kurpfälzer in der vergangenen Playoff-Serie mit 2:3 das Nachsehen hatten und im Viertelfinale gegen Trier ausschieden.

Bei den Gladiators hatte es Neuzugang Boumann in die Starting Five geschafft und wurde nach zwei gespielten Minuten bejubelt: Der Amerikaner erzielte mit dem Rücken zum Korb und gegen den Heidelberger Defensivspieler arbeitend seine ersten Punkte im grün-weißen Dress. Und zur weiteren Freude der Trierer Fans feierte Dietz nach 410 Sekunden im ersten Viertel sein Comeback nach gut einjähriger Abstinenz: "Ich kann wieder alles geben, bin aber natürlich noch nicht bei 100 Prozent. Mit der Vorbereitung sind wir bisher ganz zufrieden. Wir arbeiten noch an der Feinabstimmung bezüglich neuer Spielsysteme." Kyle Dranginis machte per Buzzerbeater die 23:14-Führung nach dem ersten Viertel perfekt (acht Punkte von Dranginis im ersten Viertel). Mitte des zweiten Viertels spielte die Held-Mannschaft zunehmend unkonzentrierter, ließ einfache Punkte der von Branislav Ignjatovic tranierten Mannschaft zu und lag folgerichtig mit 27-34 in Rückstand. Nach diesem zwölf zu null Lauf der Gäste kämpften sich die Gladiators gegen Ende des zweiten Viertels zurück und gingen mit nur zwei Punkten Rückstand in die Pause (32:34). "Zwischendurch fühlte ich mich an die Playoff-Duelle erinnert, da es so knapp zuging", fasste Dietz das Spielgeschehen gut zusammen. Auch im dritten Viertel konnte sich kein Team wesentlich absetzen. Dank zwei erfolgreich abgeschlossener Fastbreaks von Dietz und Stefan Ilzhöfer konnten die Trierer auf 49:52 verkürzen.

Spannende Schlussphase

Dass für Held die Heidelberger zum Favoritenkreis der zweiten Basketballbundesliga zählen, untermauerten die Kurpfälzer auch im letzten Viertel mit einer starken Leistung, bei der sie immer eine Antwort auf gute Trierer Spielzüge hatten. So traf Johannes Joos erst per Freiwürfen zum 65:65 und legte wenig später aus der Mitteldistanz zum 67:65 vor, doch Heidelberg ging mit drei Punkten in Führung (69:72). Viele Zuschauer dachten beim erfolgreichen Dreipunktwurf von Jermaine Bucknor zum 72:72 an die letzte Saison, als Bucknor den Ball in letzter Sekunde ebenfalls von weit draußen zum Sieg gegen Tabellenführer Vechta versenkte. Doch die Academics ließen sich nicht beeindrucken und erhöhten wieder auf 72:76, was auch ein Dreier von Kapitän Simon Schmitz nicht ausgleichen konnte. Nach einem unsportlichen Foul gegen Trier stand die knappe Gladiators-Niederlage von 75:78 fest, wobei BigBuck mit 19 Punkten ebenso hervorzuheben ist wie das gewonnene Reboundverhältnis von 33 zu 23.  

Ernst wird es für die Gladiatoren aus der Karl Marx Stadt erst am 21. September mit der auf Sport1 live übertragenen ProA-Partie aus Rostock.

Statistik:

Dranginis (8), Smit (3), Bucknor (19), R. Hennen (2), Schmikale (2), Dietz (4), Schmitz (5), Grün (5), Ilzhöfer (8), Buntic (0), Boumann (7), Joos (12)

Bei den Academics Heidelberg trafen Dan Oppland (10), Jaleen Smith (15) und Shyroon Ely (18) zweistellig.


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