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"Im Reich der Pilze": Kleine Forscher gewinnen Wettbewerb

"Wohin fliegt der Fliegenpilz? Welcher ist der größte Pilz der Welt?" – Diese und viele andere Fragen stellten sich die Kinder der katholischen Kita Christi Himmelfahrt, als sie nach der Sommerpause im vergangenen Jahr in ihre Kita zurückkehrten und dort auf der Spielwiese Hunderte von Pilzen aus dem Boden schossen. Gemeinsam mit ihren Erzieherinnen begaben sie sich auf Spurensuche und entwickelten das Projekt "im Reich der Pilze", das zum Landessieger des "Forschergeist"-Wettbewerbs gekürt wurde.
Malu Dreyer bei der Preisübergabe. Sie ermutigte besonders die Mädchen, auch weiterhin ihrem Forschergeist nachzugehen. Foto: FF

Malu Dreyer bei der Preisübergabe. Sie ermutigte besonders die Mädchen, auch weiterhin ihrem Forschergeist nachzugehen. Foto: FF

Nun zeichneten die Initiatoren des Preises, die Deutsche Telekom Stiftung und die Stiftung "Haus der kleinen Forscher", gemeinsam mit der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer das Projekt in der Kita auf der Bausch im Trierer Stadtteil Ehrang aus.

"Ich finde es ganz toll, dass ihr forscht und Fragen stellt und jetzt diesen tollen Preis gewonnen habt", beglückwünschte Malu Dreyer die Jungen und Mädchen der Kita Christi Himmelfahrt. "Wir wollen in Rheinland-Pfalz schon die Kinder für Naturwissenschaften begeistern", erklärte sie vor den Erzieherinnen, Eltern und Gästen. Deshalb fördere das Land gezielt die so genannten MINT-Fächer, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik schon bei jungen Kindern über die Schule bis zur Berufswahl. Vor allem die Mädchen ermunterte sie: "Es ist ganz wichtig, dass ihr weiter forscht. Euch stehen alle Türen offen, genau wie den Jungs." Es sei nicht selbstverständlich, dass die Erzieherinnen sich neben dem Alltagsgeschäft auf ein so umfassendes Projekt eingelassen hätten, erklärte Dr. Gerd Hanekamp von der Telekom-Stiftung. Er sei beeindruckt von ihrem großen Engagement. Auch Claudia Striffler vom "Haus der kleinen Forscher" pflichtete ihm bei: "Es ist unglaublich, wozu Pilze anregen können – man kann sie suchen, finden, betrachten, messen, wiegen, zeichnen, kartieren und natürlich kochen." In der Kita sei ein ganzheitliches Projekt zu einem originellen Thema entstanden.

Gemeinsam mit den Kindern viel gelernt

Wie es zu dem Projekt kam, schilderte Projektleiterin Yvonne Bohrer: "Genauso explosionsartig wie die Pilze um unsere Kita herum gewachsen sind, ist auch die Neugier der Kinder gewachsen und wir haben ihre Fragen aufgegriffen." Sie selbst habe kaum Ahnung von Pilzen gehabt und "höchstens einen Fliegenpilz erkannt", lacht sie. Gemeinsam mit den Kindern hätten auch die Erzieher viel gelernt. So er-forschten die Kinder im benachbarten Wald und auf der Wiese rund 50 Pilzsorten, fotografierten sie, zeichneten und bastelten sie nach, kochten Pilzgerichte und lernten beispielsweise, dass der größte Pilz der Welt "Hallimasch" heißt und in den USA wächst. Dem fünfjährigen Josef hat es besonders der Fliegenpilz angetan: "Ich fand das ganz spannend, dass die Leute den Fliegenpilz als Fliegenfalle benutzt haben", erzählt er. Und sein kleiner Bruder Jakob spielte bei den Walderkundungen eine besondere Rolle: "Wir haben gemessen, wer größer ist – der kleine Bruder oder der Riesenschirmling", erzählt Yvonne Bohrer.

Hintergrund

Der "Forschergeist" ist ein bundesweiter Kita-Wettbewerb, der Mädchen und Jungen für die Welt der MINT-Fächer begeistern möchte. Zu der Auszeichnung gehört auch ein Preisgeld von 2.000 Euro, das Einrichtungsleiterin Birgit Simon überreicht wurde. Jetzt heißt es für die Kita Christi Himmelfahrt mit ihrem Projekt "Daumen drücken", denn sie hat am 6. Juni die Chance, einer der fünf Bundesseiger zu werden. RED


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