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"Landwirte sind keine Luftverschmutzer"

Der Verein für landwirtschaftliche Fachschulabsolventen Saarburg feierte 70-jähriges Bestehen und nahm dabei auch die aktuelle Situation des Berufsstandes in den Blick.
V.l.: Saar-Obermosel Weinprinzessin Karolin Klein, Günter Hunsicker, Manfred Linden (Sohn von Gründungsmitglied Alfons Linden), Geschäftsführerin Christine Jäckels und die Rheinland-Pfälzische Milchkönigin Vivian Ludwig. Foto: Willems

V.l.: Saar-Obermosel Weinprinzessin Karolin Klein, Günter Hunsicker, Manfred Linden (Sohn von Gründungsmitglied Alfons Linden), Geschäftsführerin Christine Jäckels und die Rheinland-Pfälzische Milchkönigin Vivian Ludwig. Foto: Willems

Rund 130 geladene Gäste, darunter auch die Saar-Obermosel Weinprinzessin Karolin Klein und die rheinland-pfälzische Milchkönigin Vivian Ludwig sowie Vertreter der Lokalpolitik, kamen zur Feier nach Trassem.

Interessenvertreter der Landwirte

Im Dezember 1948 wurde der Verein für landwirtschaftliche Fachschulabsolventen (VLF) Saarburg mit dem Ziel gegründet, nach der Ausbildung Landwirten weitere Fortbildungen zu ermöglichen. Heute gibt es 250 Mitglieder, darunter auch Winzer, für die regelmäßig Informationsveranstaltungen durchgeführt werden. Früher wurden die Landwirte noch zwei Winter lang in der landwirtschaftlichen Winterschule ausgebildet. Heute ist das Berufsbild des Bauern wesentlich komplexer und die Anforderungen sind höher geworden. Themen wie Klimawandel und Umweltschutz spielen eine wichtige Rolle. "Wir sehen uns als Interessenvertreter der Landwirte", sagt VLF Geschäftsführerin Christine Jäckels. Daher unterstützt man auch die Proteste der Bauern gegen die Politik der Bundes- und Landesregierung (Stichwort Agrarpaket).

"Landwirte sind keine Luftverschmutzer"

"Mitglieder von uns waren auch bei den Demonstrationen in Berlin und Mainz", erzählt Jäckels. "Wir haben es leichter, wenn wir Verständnis für unsere Arbeit schaffen", betont der 1. Vorsitzende Günter Hunsicker. "Der ländliche Raum muss attraktiv und lebendig bleiben. Daran müssen wir alle arbeiten. 65 Prozent der Menschen in Rheinland-Pfalz leben im ländlichen Raum. Wir brauchen eine Infrastruktur mit Dorfläden oder Ärzten. Aber vor allen Dingen brauchen wir Landwirte und Winzer, die von der Bevölkerung angesehen und akzeptiert werden. Landwirte sind keine Luftverschmutzer", sagt Hunsicker. Auch eine Massentierhaltung gebe es in Rheinland-Pfalz nicht. "Wir müssen jede sich uns bietende Gelegenheit nutzen, sich für den ländlichen Raum und die Kulturlandschaft einzusetzen", fordert Hunsicker. Der VLF Saarburg führt heute auch gesellschaftspolitische Veranstaltungen durch und wirbt auf Veranstaltungen für regionale Erzeugnisse. Das Image des Bauern werde von den Verbrauchern hinterfragt, so Christine Jäckels. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch Gründungsmitglied Alfons Linden aus Kreuzweiler geehrt, dessen Sohn die Auszeichnung stellvertretend entgegennahm. Zudem wurden Spenden (730 Euro) für die Familie des kleinen Tim aus Onsdorf gesammelt, der nach einem Unfall gelähmt ist. MW


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