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Peter Krisam: "Maler zwischen den Zeiten"

Mit kraftvollen Farben und einer ausdrucksstarken Formensprache gehört Peter Krisam (1901-1985) ein fester Platz in der regionalen Kunstgeschichte. Das Stadtmuseum Simeonstift zeigt in einer großen Werkschau erstmals die Entwicklung dieses Trierer Malers von seinen Anfängen bis zu seinem Spätwerk als Lehrer an der Werkkunstschule Trier.

Peter Krisam war geprägt von zwei Weltkriegen und ein Maler zwischen den Zeiten. 1901 in Klüsserath geboren, blieb er der Stadt Trier und der dortigen Werkkunstschule immer verbunden. Seine Formen- und Zeichensprache entwickelte er durch seine Ausbildung an der Werkkunstschule Trier von 1919 bis 1921, danach an der Staatlichen Kunstgewerbeschule in München. Etliche Studienaufenthalte in den 30er-Jahren führten ihn nach Luxemburg und Frankreich. In der Kunstmetropole Paris spürte er seinem großen Vorbild Paul Cézanne und anderen wichtigen Künstlern der Moderne nach. Mit seinen außergewöhnlichen Zeichnungen kriegszerstörter Dörfer in der Region Trier und Momentaufnahmen aus einem amerikanischen Kriegsgefangenenlager hinterließ Peter Krisam ein besonderes Zeitdokument der Kriegsjahre.

Impulsgeber für eine ganze Künstlergeneration

Dank der umfangreichen Schenkungen der Familie Hanno und Hedi Krisam können die Stationen seines Lebens anhand zahlreicher Werke von der Ausbildung bis zu seinem Spätwerk nachgezeichnet werden. Während er mit seinen sinnlichen Porträtdarstellungen, seinen Landschaftsgemälden und Stadtansichten als Maler weit über Trier hinaus geschätzt wird, warten seine herausragenden Zeichnungen noch darauf, entdeckt zu werden. Als Zeichenlehrer an der Werkkunstschule prägte er von 1946 bis 1966 eine ganze Künstlergeneration. Zu seinen Schülern gehören Erich Kraemer, Hans Karl Schmitt, Jakob Schwarzkopf, Dieter Sommer und Anton Veit. Werke dieser Schülergeneration Krisams sind in der Ausstellung ebenfalls vertreten. Neue Impulse für sein Spätwerk fand Krisam während seiner Reisen nach Südfrankreich. Mit sicherem zeichnerischem Strich hielt er die für Südfrankreich typischen knorrigen Bäume und romantischen Dorfansichten in gekonnten Momentaufnahmen fest. Peter Krisam starb 1985 in Trier. Mit seiner einmaligen Bildsprache zwischen Expressionismus und Realismus gehört ihm ein fester Platz in der Trierer Kunstgeschichte.

Jahresausstellung im Stadtmuseum

2. April bis 22. Oktober: "Peter Krisam. Maler zwischen den Zeiten": In der großen Werkschau beleuchtet das Stadtmuseum Simeonstift einen der beliebtesten Trierer Maler des 20. Jahrhunderts: Seine Motive wurden tausendfach auf Postkarten und Kalendern reproduziert, in vielen Trierer Haushalten hängen Originale des Malers. Während Krisam als Maler also schon den angemessenen Ruhm genießt, will die Ausstellung auch seine meisterhaften Zeichnungen präsentieren, in denen er mit gekonnt reduziertem Strich Momente in ihrem Wesentlichen festgehalten hat. Infos gibt es hier.


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