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Todesfalle Auto: Hunde bei Hitze nicht zurücklassen

In dieser Woche klettern die Temperaturen auf weit über 30 Grad. Nach wie vor sterben in Deutschland jedes Jahr Hunde, weil ihre Halter sie im überhitzten Fahrzeug zurücklassen. Dabei gilt: Ein Hund gehört nicht ins abgestellte Auto, wenn es warm ist. Damit einem Vierbeiner im Ernstfall sofort geholfen werden kann, gibt die Tierschutzorganisation TASSO Tipps für die medizinische Versorgung.
Hunde sollten bei warmen Temperaturen nicht im Auto zurück gelassen werden. Foto: TASSO e.V.

Hunde sollten bei warmen Temperaturen nicht im Auto zurück gelassen werden. Foto: TASSO e.V.

Noch immer wissen viele Hundehalter nicht darüber Bescheid, wie gefährlich das im Autozurücklassen ihres Tieres wirklich ist. Auch wer die Seitenscheiben seines Autos ein Stück herunter lässt, bevor er weggeht, bringt seinen Hund dennoch in große Gefahr, denn das genügt nicht, um die notwendige Kühlung zu bringen. Parken im Schatten ist ebenfalls ein häufig unterschätztes Risiko, denn auch dort kann sich ein Auto aufheizen. Außerdem wandert die Sonne. Sogar wer seinem Hund einen mit Wasser gefüllten Napf hinstellt, wiegt sich in falscher Sicherheit. Das Wasser kann umkippen oder ausgetrunken werden, während der Hund noch immer unter der Hitze leidet. Hunde schwitzen völlig anders als Menschen. Ihren Wärmehaushalt kontrollieren sie über das Hecheln. Schon kurze Zeit in dieser Hitze ist gefährlich für die Tiere. Wenn die Hunde überhitzt sind und zu viel Flüssigkeit verloren haben, droht ein Kreislaufkollaps und damit auch der Tod.

Verhalten im Ernstfall

Wer an einem warmen Tag einen Hund im Auto sieht und eine Notsituation für das Tier erkennt, sollte sofort versuchen, den Halter ausfindig zu machen und anderenfalls die Polizei informieren. Das Wichtigste ist, den Hund aus der heißen Situation herauszuholen und zu kühlen. "Am besten wird er in den Schatten gebracht und dort entsprechend versorgt", sagt die für TASSO tätige Tierärztin Dr. Anette Fach. Anschließend sollte der Hund mit kühlem, jedoch nicht mit eiskaltem Wasser, nass gemacht werden. "Es darf ruhig eine größere Menge Wasser verwendet werden, denn das Ziel ist, den Hund wirklich bis auf die Haut zu durchnässen", erklärt Dr. Anette Fach. Darüber hinaus ist eine gewisse Ventilation wichtig. Die Helfer sollten das Tier deshalb nicht in einem nassen Handtuch einwickeln, sondern ihm zum Beispiel Luft zu fächern. Dem Hund sollte anschließend ein Moment Zeit gelassen werden, damit er sich ein wenig erholen kann. Auch Wasser darf dem Tier angeboten werden. Es sollte allerdings nicht zum Trinken gezwungen werden.

Hund zum Tierarzt bringen

Wenn die Notfallversorgung abgeschlossen ist, sollte es im nächsten Schritt sofort zum Tierarzt gehen, damit dieser die medizinische Versorgung übernehmen kann. Auch wenn der Hund wieder fit scheint, kann das täuschen und sein Zustand später doch noch kritisch werden. Geöffnete Autofenster während der Fahrt bringen zusätzliche Ventilation und damit Kühlung. Eine erneute Hitzebelastung muss unbedingt vermieden werden.

Hintergrund

Schon ab 20 Grad Außentemperatur können geschlossene Autos zur Hitzefalle für Hunde werden. Es ist noch nicht einmal Sonnenschein notwendig, um das Innere des Wagens in kurzer Zeit auf für Hunde unerträgliche Temperaturen aufzuheizen. Da sie nicht so schwitzen wie wir Menschen, bleibt ihnen nur das Hecheln zur Abkühlung. Dabei verbrauchen sie jedoch sehr viel Wasser. Es droht ein Hitzschlag. Dabei steigt die Körpertemperatur des Tieres über 41 Grad und lebenswichtige Organe können nicht mehr ausreichend versorgt werden. TASSO rät daher davon ab, Hunde bei warmen Temperaturen im Auto zu lassen. Auch wenn es nur fünf Minuten werden sollen: Dauert die geplante Erledigung unerwartet länger, kann das nicht nur schlimme Qualen, sondern auch den Tod des Tieres bedeuten. Zudem stellt es einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz dar, einem Tier Schmerzen, Leiden und Schäden zuzufügen. Weitere Tipps für den Ernstfall hat TASSO hier zusammengefasst. RED


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