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Abstrichzentrum soll Ärzte entlasten

"Wir sind gut vorbereitet und stellen uns unaufgeregt dieser großen Aufgabe." Um der Ausbreitung des Corona-Virus Herr zu werden, haben Städteregion und Stadt Aachen einen Krisenstab eingerichtet. Seit Mittwoch Mittag gibt es ein eigenes Abstrichzentrum, um Menschen, die mit Erkrankten in Kontakt gekommen sind, rasch auf die Viruserkrankung testen zu können.

Drei Testteams sind im neuen Abstrichzentrum des Gesundheitsamtes der Städteregion Aachen vor Ort. Es werden ausschließlich Menschen getestet, die Kontaktpersonen der ersten Kategorie sind und Krankheitssymptome aufweisen. Dies wird telefonisch abgefragt, wenn sich die Betroffenen anmelden. Dies geschieht unter Tel. 0241/5198-7500 und ist bindend. Anschließend gibt es per E-Mail ein Einladungsschreiben, das man samt Ausweis ins Abstrichzentrum mitbringen muss. "Wir bitten die Bevölkerung eindringlich, sich an diese Vorgaben zu halten, damit unsere Mitarbeiter vernünftig arbeiten können", so Dr. Michael Ziemons, Dezernent für Soziales und Gesundheit der Städteregion Aachen. Rund 400 Tests können pro Tag getätigt werden, die dreimal täglich in ein Labor nach Köln gebracht werden. Spätestens 24 Stunden nach dem Test ist mit einem Ergebnis zu rechnen.

14 Tage Quarantäne

"Unsere Telefonleitungen sind überlastet, das Testmaterial in vielen Arztpraxen nicht mehr vorhanden und die Krankenhäuser eigentlich nicht zuständig", weiß Dr. Monika Gube, die das Gesundheitsamt der Städteregion Aachen leitet. "Wer mit einer erkrankten Person mindestens 15 Minuten in engem Kontakt war, gehört zur ersten Kategorie, die unser Abstrichzentrum aufsuchen können", erklärt sie. Da von einer Inkubationszeit - also dem Zeitraum zwischen Ansteckung und möglichem Ausbruch der Krankheit - von zwei Wochen ausgegangen werden muss, werden betroffene Menschen zu 14 Tagen Quarantäne gebeten. Sie bittet darum, einfachste Hygieneregeln einzuhalten und beim Nase putzen an Knigge zu denken. Sie bestätigte (Stand 11.30 Uhr) aktuell 24 Corona-Fälle in der StädteRegion Aachen (davon 15 in der StädteRegion Aachen, 7 in der Stadt Aachen, bei zwei Fällen steht derzeit die Zuordnung noch aus). Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier und Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp verteidigten noch einmal die Vorgehensweise, wenn Personal im Krankenhaus erkranke. "Dann wird nicht eine ganze Station geschlossen, sondern die Infektionsgefahr und das Wohl der Patienten abgewogen", so Philipp. Und wenn - wie zuletzt im Aachener Klinikum geschehen - die Ärzte der Meinung sind, dass eine Verlegung von Frühgeborenen gefährlicher ist als die Möglichkeit, dass eine Pflegekraft mit dem Corona-Virus infiziert sein könne, dann werde man den Rat der Experten befolgen. Auch Kindergärten und Schulen bleiben geöffnet, solange es keine Verdachtsfälle gebe. Für Bürger der Stadt Aachen und der StädteRegion Aachen wurde für allgemeine Informationen (nicht für die persönliche medizinische Beratung!) rund um das Thema eine Corona-Info-Hotline über 0241/510051 (täglich von 7 bis 21 Uhr) eingerichtet. Aktiviert ist an Werktagen auch die Behördenrufnummer 115. Allein am Montag, 2. März, gingen 1100 Anrufe über die Nummern 510051 und 115 ein - eine bislang nicht gekannte Zahl.

Das NRW-Gesundheitsministerium hat darüber hinaus eine Hotline zum Corona-Virus unter der Nummer (0211) 855 47 74 geschaltet. Die hausärztlichen Bereitschaftsdienste sind über die Hotline 116117 zu erreichen.


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